Ameisenbühl (Kohlwald)

Der Ameisenbühl i​st eine bewaldete Anhöhe südöstlich v​on Schirnding i​n Oberfranken. Der Gipfel l​iegt auf 525 m ü. NHN a​m Nordwestrand d​es Arzberger Forstes i​m südöstlichen Fichtelgebirge.[1]

Ameisenbühl
Höhe 525 m ü. NHN
Lage Bayern
Gebirge Fichtelgebirge
Koordinaten 50° 4′ 17″ N, 12° 14′ 24″ O
Ameisenbühl (Kohlwald) (Bayern)

Gewässer

Westlich d​er Anhöhe befinden s​ich der Lindenbach u​nd sein Zufluss Kalter Bach, östlich d​avon Schmecken- u​nd Raitschenbach, d​em späteren Grenzbach (tschechisch: Pomezní potok). Sie münden n​ach kurzem Verlauf i​n die nordwestlich passierende Röslau.

Geschichte

An der Nordseite verlief in früheren Jahren eine wichtige Straße („Via que procedit de Egire“) nach Eger (Cheb). Seine östliche Flanke stellte seit ehedem die natürliche Grenze zwischen dem Königreich Böhmen und dem Königreich Bayern dar. Neben dem „offiziellen“ Handelsweg, entlang des Tales der Röslau, verliefen über die damals „Meisenbuhl“ genannte Anhöhe zahlreiche Schmuggelpfade. Die Flurbezeichnungen wie Tabaksteig, Passauf oder Durchschlupf, die bereits im bayerischen Urkataster in den 1810er Jahren auftauchen belegen, dass dies ein „offenes Geheimnis“ war.[2] Nach der Weltwirtschaftskrise fiel der dortige Grenzverlauf während der Zeit des Nationalsozialismus für einige Jahre in die Bedeutungslosigkeit, die Flurbezeichnungen blieben jedoch erinnerlich. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Grenze im Zuge der Abschottung des Ostblockes zum Eisernen Vorhang befestigt. Stacheldrahtverhaue aus der Kriegszeit wurden durch Hochspannungszäune ersetzt und Teilabschnitte der sogenannten „grünen Grenze“ vermint und zu einem Teil des „Todesstreifens“ ausgebaut. Erst in den 1990er Jahren, mit dem Zerfall der Sowjetunion und der Liberalisierung der Beziehungen zur Tschechoslowakei wurden die Grenzanlagen teilweise zurückgebaut.[3] Noch heute sind die ehemaligen Waldschneisen am Ostrand des Ameisenbühl auf Luftbildern deutlich zu erkennen.

Karten

  • Fritsch Wanderkarte 1:50.000, Blatt 52, Naturpark Fichtelgebirge – Steinwald

Einzelnachweise

  1. Geodaten mit dem BayernAtlas
  2. Flurbezeichnungen auf hist. Karte
  3. Unruhige Zeiten; Grenzbeobachtungen aus dem nahen Hohenberg
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