Amalia von Sachsen (1436–1501)
Amalia von Sachsen (* 4. April 1436 in Meißen; † 19. November 1501 in Rochlitz) war eine Prinzessin von Sachsen und durch Heirat von 21. Februar 1452 bis 18. Jänner 1479 Herzogin von Bayern-Landshut.
Leben
Amalia war das älteste der Kinder des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen (1412–1464) aus dessen Ehe mit Margarete (1416/7–1486), Tochter des Herzogs Ernst von Österreich.
Amalia heiratete am 21. März 1452 in Landshut Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut (1417–1479). Wie später auch die Hochzeit des Sohnes, wurde die Vermählung, zu der 22.000 Gäste geladen waren, mit großen Aufwand begangen. 1451/52 war für die Braut und ihr Gefolge das Frauenzimmer auf dem Westflügel der Burg Trausnitz als herzogliche Hauptresidenz aufgestockt worden.[1] 1463 erhielt Amalia von ihrem Gemahl Schloss Burghausen als Wohnstätte zugewiesen, wofür er auch eine umfangreiche und strenge Hofordnung erließ. Amalie gilt als eine der Stifterinnen der Heiliggeistkirche in Burghausen.
Nach dem Tod ihres Mannes verließ Amalia Bayern wieder. Aus der Abfindung für ihr Witwengut erhielt sie von ihrem Sohn jährlich 800 rheinische Goldgulden. Amalia erwarb davon von ihren Brüdern Amt und Schloss Rochlitz, wo sie mit großem Hofstaat lebte und auch die Schlosskapelle umbauen ließ. Hier wurde die auch die äußerst kostbare Reliquiensammlung der Herzogin verwahrt. In die Residenzzeit Amalias fällt auch der Neubau der Petrikirche in Rochlitz. Amalies Bauperiode in Rochlitz stellt im Wesentlichen den Umbau der Anlage von einer Burg zu einem Schloss dar, die Stadt erlebte unter Amalia eine Blütezeit.
Die Herzogin ist im Dom von Meißen bestattet.
Nachkommen
Aus ihrer Ehe mit Ludwig hatte Amalia folgende Kinder:
- Elisabeth (1452–1457)
- Georg der Reiche (1455–1503), Herzog von Bayern-Landshut
- ⚭ 1475 Prinzessin Hedwig von Polen (1457–1502)
- Margarete (1456–1501)
- ⚭ Kurfürst Philipp der Aufrichtige von der Pfalz (1448–1508)
- Anna (*/† 1462).
Vorfahren
Ahnentafel Amalia von Sachsen | ||||||||
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Ururgroßeltern |
Markgraf |
Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen |
Herzog |
Wartislaw VI. (1345–1394) |
Herzog |
Bernabò Visconti (1323–1385) |
? |
Algirdas (1296–1377) |
Urgroßeltern |
Markgraf Friedrich III. (1332–1381) |
Herzog Heinrich I. zu Braunschweig-Lüneburg (1355–1416) |
Herzog Leopold III. (1351–1386) |
Ziemowit IV. | ||||
Großeltern |
Kurfürst Friedrich I. von Sachsen (1370–1428) |
Herzog Ernst der Eiserne (1377–1424) | ||||||
Eltern |
Kurfürst Friedrich II. (1412–1464) | |||||||
Amalia von Sachsen |
Nachweise
- Biersack 2005, hier S. 39ff.
Literatur
- Joseph Baader, Haus- und Hofhaltungsordnungen Herzogs Ludwig des Reichen von Niederbayern für das Residenzschloß Burghausen während des Aufenthalts seiner Gemahlin Herzogin Amalie dortselbst. In: Oberbayerisches Archiv, 36 (1877), S. 25–54.
- Maike Günther, Schloß Rochlitz als Residenz und Witwensitz. Das Projekt einer Dauerausstellung. In: Schattkowsky, Martina (Hrsg.): Witwenschaft in der Frühen Neuzeit. Fürstliche und adlige Witwen zwischen Fremd- und Selbstbestimmung. Leipzig 2003, S. 65–83 Online bei Googlebooks
- Irmgard Biersack, Die Hofhaltung der "reichen Herzöge" von Bayern-Landshut (1392 - 1503). Hofgesinde, Verpflegung, Baumaßnahmen. In: Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 15 (2005), 2, S. 17–45.
- Irmgard Biersack, Die Hofhaltung der "reichen Herzöge" von Bayern-Landshut. Regensburg 2006.
- August Kluckhohn: Ludwig der Reiche, Herzog von Bayern: Zur Geschichte Deutschlands im 15. Jahrh., 314 f.
Weblinks
- http://www.vilsbiburg.info/wappen4/historisch/pfarrkirche/wappen/wappen.htm
- http://www.guide2womenleaders.com/womeninpower/Womeninpower1450.htm