Altenkrempe
Altenkrempe ist eine amtsangehörige Gemeinde nördlich von Neustadt in Holstein im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Sie besteht neben dem Ort Altenkrempe aus den Orten Hasselburg, Jarkau, Kassau, Klaushorst, Mühlenkamp, Plunkau, Rogerfelde, Sibstin, Sierhagen und Stolpe.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Ostholstein | |
Amt: | Ostholstein-Mitte | |
Höhe: | 3 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,64 km2 | |
Einwohner: | 1140 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 23730 | |
Vorwahl: | 04561 | |
Kfz-Kennzeichen: | OH | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 55 002 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Ruhsal 2 23744 Schönwalde am Bungsberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans-Peter Zink (ABA) | |
Lage der Gemeinde Altenkrempe im Kreis Ostholstein | ||
Geschichte
Im Jahre 1170 wurde Crempine erstmals in der Chronica Slavorum des Helmold von Bosau als Gewässername erwähnt, denn die Ursprünge Altenkrempes sind slawisch. Auch der von diesem Gewässernamen abgeleitete Ortsname „Crempene“ entstand aus einem altslawischen Wort: entweder aus „cręp“ für „Gewässer“ oder aus „crępina“ für „klein, gering, unbedeutend“ (im Gegensatz zum Binnenwasser, das von den Slawen wahrscheinlich „morice“ = „kleines Meer“ genannt wurde) oder aus einer volksetymologischen Verbindung beider Wörter. Urkundlich erscheint dann der Ortsname Crempene zum ersten Mal 1197 nach der Germanisierung durch Herzog Adolf III.
Dieses Crempene wurde von Herzog Adolf III. von Holstein im Zuge der Slawenbekehrung und -eroberung und der christlichen und deutschen Durchdringung Wagriens zu einem deutschen Standort gemacht. Während das 1147 von Slawen belagerte Süsel damals bereits christlich und von Friesen besiedelt war, war die Gegend des Binnenwassers, und speziell die Burg auf einer Insel, noch ein Stützpunkt slawischer Seeräuber; zumindest aus Sicht des Helmold von Bosau.
Um 1280 wurde der Ort als Antiqua Krempa und um 1316 als Oldhenkrempe erwähnt. Die zusätzliche Bezeichnung Alt wurde ab 1244 notwendig zur Unterscheidung von der Neugründung „de Nyge Crempe, anders geheten Nyestad (-Neustadt)“, nachdem Adolf IV., der Sohn Adolfs III., nach dem Sieg in der Schlacht bei Bornhöved (1227) begonnen hatte die Herrschaft in Wagrien durch die Gründung Kiels, Neustadts und anderer Küstenstädte zu festigen und die Verwaltung seines Herrschaftsgebietes weiterzuentwickeln.
Die Basilika in Altenkrempe wurde vermutlich ungefähr 1190 begonnen (gesicherte Baudaten sind nicht überliefert), also etwa 50 Jahre vor der Gründung des Nygen Crempe und des (sicher überlieferten) Baubeginns der dortigen Stadtkirche. Vermutlich fand durch den Baubeginn der Altenkremper Kirche die lokale Slawenmission im Rahmen des Wendenkreuzzugs ihren Abschluss. Beide Kirchen entstanden als schlichte Chorräume, wurden im Lauf der Jahrhunderte beibehalten und entwickelten sich parallel zueinander zu bedeutenden Bauwerken.
Im Jahre 2018 entdeckte ein Archäologe im Bereich eines geplanten Neubaugebietes Siedlungsreste aus der Zeit des ersten nachchristlichen Jahrhunderts. Grabungen könnten wichtige Erkenntnisse für die Landesgeschichte erbringen, wie das Wechselspiel zwischen deutschen Siedlern und der etablierten slawischen Bevölkerung. Es ist weder eine Bebauung geplant noch eine nach dem Verursacherprinzip erforderliche Ausgrabung, da die Kosten sich auf rund 500.000 Euro belaufen.[2]
Die heutige Gemeinde Altenkrempe wurde 1938 aus den Gemeinden Kassau und Altenkrempe gebildet.
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Silber die rote, schwarz bedachte Altenkremper Kirche, von Südwesten gesehen. Im Schildfuß ein blauer Wellenbalken, im rechten Obereck eine blaue Kornblumenblüte.“[3]
Verkehr
Altenkrempe liegt in unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Neustadt in Holstein-Pelzerhaken der Bundesautobahn 1.
Der nächste Bahnhof ist Neustadt (Holstein), etwa fünf Kilometer entfernt. Dorthin verkehren Busse der Autokraft, sowie der Rohde Verkehrsbetriebe.
Sehenswürdigkeiten
- Sakralbauten: Basilika Altenkrempe
- Gut Hasselburg: Konzerte des Schleswig-Holstein Musik Festivals finden hier statt.
- Gut Sierhagen: Gutshof mit umfangreicher, teilweise von Wasser umgebener Parkanlage.
- Alte Gutsgärtnerei mit Palmenhaus, die wieder restauriert wurde, woran sich ein Rosengarten anschließt.
Söhne und Töchter (Auswahl)
- Carl von Scheel-Plessen (1811–1892), Politiker, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Margaretha von Plessen (1894–1970), deutsche Malerin
- Victor von Plessen (1900–1980), Forschungsreisender und Ornithologe
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Kampf um den Acker: Steinzeit gegen Neuzeit bei ndr.de vom 4, Oktober 2018
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein