Alte Burg (Einöd)
Die Alte Burg beim Homburger Stadtteil Einöd im Saarland ist eine abgegangene salierzeitliche Turmhügelburg (Motte).
Alte Burg | ||
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Grundriss des Wohnturmes der Alten Burg (1928) | ||
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Homburg-Einöd | |
Entstehungszeit | 900 bis 1000 | |
Burgentyp | Niederungsburg, Motte | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Geographische Lage | 49° 16′ N, 7° 19′ O | |
Höhenlage | 217 m ü. NN | |
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Beschreibung
Die Burg lag in der Flur In den Kälberwiesen nahe der Einmündung des Schwarzbaches in die Blies und ist heute spurlos verschwunden.[1]
Grabungen unter dem Konservator Carl Klein brachten 1928 die Fundamente eines längsrechteckigen, innen dreigeteilten Wohnturmes zu Tage. An der Südseite befand sich ein rechteckiger Anbau, vielleicht ein Abortschacht ähnlich dem auf Burg Schlössel bei Klingenmünster. Außerdem fanden sich im Bauschutt zwei romanische Säulenschäfte mit Würfelkapitellen und Kämpfersteinen. Diese gehörten wahrscheinlich zu Doppelfenstern im Obergeschoss des Turmes.
Klein datierte die Anlage in die Mitte des 10. Jahrhunderts doch nach Böhme (siehe Literatur) ist eine Entstehung in salischer Zeit, also im 11. Jahrhundert wahrscheinlicher.
Als Spolien vermauerte Bruchstücke von römischen Reliefs, die ebenfalls 1928 gefunden wurden, legen die Vermutung nahe, dass an der Stelle der Burg oder in ihrer Nähe das zum römischen Vicus von Schwarzenacker gehörige Gräberfeld oder ein römisches Heiligtum bestanden hatte. Zwei dieser Reliefs sind im benachbarten Römermuseum Schwarzenacker ausgestellt.
Literatur
- Horst Wolfgang Böhme (HG): Burgen der Salierzeit, Teil 2, Sigmaringen 1991.
Weblinks
- Die Einöder "Burg" Informationen zur Burg auf homburg-einoed.de
- Geoportal Saarland mit digitalisierter Flurkarte 1:2000 der Gemarkung Einöd
Einzelnachweise
- Webseite der Gemeinde. Die Ortsangabe zum Grabungsfund findet sich dort in der Reihenfolge: «Der Ort» → «Geschichte» → «Die Burg» mit dem Hinweis am Ende des Textes: Grundstück Oskar Wolf, Gewann In den Kaelberwiesen, Parzelle Nr. 1816/1818. Heute sind diese Nummern leider durch 4xxx Nummern ersetzt.