Alphonse Roggo
Alphonse Roggo (* 8. Juni 1898 in Düdingen; † 29. Juni 1980 in Tafers) war ein Schweizer Politiker (konservativ) und Staatsrat des Kantons Freiburg.
Leben und Wirken
Roggo, von Hause aus katholisch, stammt von Düdingen und Freiburg. Seine Eltern waren Joseph Roggo, Landwirt, und Anna-Maria geb. Clerc. Er heiratete Maria Henzen.
Nach dem Besuch der Primarschule in Düdingen studierte Roggo am Lehrerseminar Hauterive und an der Universität Freiburg (Mittelschullehrerdiplom). 1920/21 arbeitete er in einer Import-Export-Firma in Genua. Von 1922 bis 1931 war er Lehrer an der Sekundarschule Tafers, von 1931 bis 1936 Direktor des Gewerbemuseums, von 1936 bis 1941 Leiter des kantonalen Amts für berufliche Ausbildung und von 1941 bis 1951 Abteilungsleiter des Departements für Industrie, Handel und Gewerbe. In diesem Zusammenhang war er für das Fabrikinspektorat, das kantonale Amt für berufliche Ausbildung, das Gewerbeamt und das Gewerbemuseum, die Kriegswirtschaft und die Ausgleichskassen verantwortlich. Von 1951 bis 1956 war er Oberamtmann des Sensebezirks. 1955 kandidierte er für den Nationalrat.
Er engagierte sich in zahlreichen Gewerbe- und Landwirtschaftsorganisationen und leitete die kantonale Stiftung «Für das Alter» und die Konservative Volkspartei Deutschfreiburg.
1956 wurde er in den Staatsrat gewählt und übernahm die Gesundheits- und Polizeidirektion und nach Paul Torches Rücktritt zeitweise die Direktion des Innern, der Landwirtschaft, der Industrie und des Handels, bis er sich Ende 1966 aus der Regierung zurückzog. 1963 war er Staatsratspräsident.
In seine Amtszeit fielen der Ausbau des Psychiatrischen Spitals Marsens und des Sanatoriums Humilimont, der Bau des Präventoriums in Les Sciernes d’Albeuve und der Baubeginn des neuen Kantonsspitals. Im Grossen Rat setzte er sich für das Gesetz über die Zusatzleistungen zur AHV/IV (1965), das Gesetz zur Bekämpfung des Alkoholismus (1965), das Gesetz über die Gebäudebrandversicherung (1965) und das Gesetz über den Status der Pensionskasse des Kantons Freiburg (1965) ein. Er musste die ersten Kreditüberschreitungen für das Kantonsspital Bertigny (48,9 Millionen Franken 1965 gegen 25,5 Millionen, die 1958 vorgesehen waren) rechtfertigen, da die Bettenzahl inzwischen von 300 auf 500 gestiegen waren. Seine Nachfolger Paul Genoud und Denis Clerc sahen sich mit weiteren Überschreitungen konfrontiert. Des Weiteren verantwortete Roggo das Gesetz über die Hausratsversicherung (1966).
Alfons Roggo war der erste Deutschfreiburger, der am 3. Februar 1960 als Nachfolger des zum Bundesrat gewählten Jean Bourgknecht im Ständerat Einsitz nahm. Mit 70 gegen 38 Stimmen schlug er den Freisinnigen Louis Dupraz. Er übte sein Mandat bis Februar 1968 aus.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.