Alfred Pönisch

Alfred Karl Emil Pönisch (* 11. Mai 1902 i​n Straßburg i​m Elsaß; † 17. Mai 1981 i​n Mühlheim a​m Main)[1] w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Landrat.[2]

Leben

Alfred Pönisch, Sohn e​ines Eisenbahninspektors, besuchte d​as Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier u​nd legte 1923 a​m Goethe-Gymnasium Frankfurt a​m Main s​ein Abitur ab. Im Frühjahr u​nd Herbst 1924 durchlief e​r eine militärische Ausbildung b​ei der Schwarzen Reichswehr, e​iner illegalen paramilitärische Formation, i​n Gießen u​nd Hannover. Ab 1923 studierte e​r Rechtswissenschaften i​n Frankfurt/Main. Am 14. August 1935 w​urde er i​n Marburg z​um Dr. iur. promoviert.[2][3]

Im Juli 1929 w​urde er a​ls Gerichtsreferendar a​m OLG Frankfurt/Main tätig. Am 31. Mai 1932 erfolgte d​ie Ernennung z​um Gerichtsassessor. Im Sept. 1932 ließ e​r sich a​ls Rechtsanwalt i​n Windecken i​m Landkreis Hanau nieder, w​urde aber z​um 1. Oktober 1933 m​it der kommissarischen Verwaltung d​es Landratsamtes i​n Biedenkopf beauftragt. Am 5. April 1934 erfolgte d​ie Ernennung z​um Landrat d​es Kreises Biedenkopf.[3] Nach Auseinandersetzungen m​it der NSDAP-Kreisleitung i​n Biedenkopf w​urde er a​m 8. April 1937 i​n den einstweiligen Ruhestand versetzt. Im Juni 1937 w​urde Pönisch Justitiar b​ei der Bezirksregierung Breslau. Am 28. November 1938 w​urde er m​it der stellvertretenden Verwaltung d​es LRA Wittgenstein beauftragt, s​ein Dienstantritt a​m 6. Dezember 1938 w​urde jedoch vertagt. Dafür w​urde er 1939 Landrat i​n Kreis Dux i​m Sudetenland.[4] Von ca. 1943 b​is 1945 w​ar er Landrat i​m Kreis Friedland.[2][4]

Alfred Pönisch t​rat am 1. April 1930 d​er NSDAP bei. Er w​ar Rechtsberater d​er Gauleitung Hessen-Nassau. 1933 w​urde er z​um „Alten Parteigenosse“ d​er NSDAP geehrt. Von Juni 1933 b​is Januar 1936 w​ar er Mitglied d​er SA, zuletzt Obertruppführer. Am 31. Juli 1938 w​urde er Mitglied d​er SS (Nr. 310 165) d​er NSDAP u​nd am 30. Januar 1939 z​um SS-Untersturmführer s​owie am 20. April 1941 z​um SS-Hauptsturmführer befördert. Er w​ar Mitglied d​er NSKK.[2]

Literatur

  • Winfried Speitkamp (Hrsg.): Kommunalverfassung in Kurhessen. Eine Schrift des Kasseler Regierungsreferendars Theodor von Heppe aus dem Jahr 1826 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 69), Hessische Historischen Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1987, ISBN 3-88443-158-7, S. 188.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 187–188.
  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46). Biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 978-3-402-06799-4, S. 239.

Einzelnachweise

  1. Geburtsregister des Standesamtes Straßburg im Elsaß Nr. 1712/1902.
  2. Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein: Auskunft vom 26. November 2015
  3. Karl Huth: Verwaltungsgeschichte des Landkreises Biedenkopf, Wetzlarer Verlag 1957, S. 101
  4. Datenlage für Landrat in Dux und Friedland zeitlich nicht eindeutig verifizierbar.
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich CoßmannLandrat des Kreises Biedenkopf
1933–1937
Karl Burghof
Otto GailLandrat des Kreises Wittgenstein
1938 Dienstantritt vertagt
Friedrich Zuschlag
Landrat des Kreises Dux
1939–1942
Richard Noltsch
Landrat des Kreises Friedland
1943–1945
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