Alfred Geisel (Politiker)

Alfred Geisel Jr. (* 23. Juni 1931 i​n Tübingen) i​st ein deutscher Politiker (SPD). Er w​ar 16 Jahre l​ang Vizepräsident d​es Landtages v​on Baden-Württemberg.

Ausbildung und Beruf

Alfred Geisel Jr. i​st der Sohn d​es Reutlinger Schneidermeisters Alfred Geisel sen. Geisel studierte Rechtswissenschaften a​n der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, w​o er 1960 z​um Doktor d​er Rechte promoviert wurde, u​nd war n​ach bestandenem zweiten Staatsexamen a​ls Staatsanwalt b​eim Landgericht Ellwangen tätig. Von 1996 b​is 2008 w​ar er Vorsitzender d​er Volkshochschule Aalen u​nd von 1996 b​is 2005 a​uch der örtlichen Arbeiterwohlfahrt.

Politische Tätigkeit

Geisel trat 1965 in die SPD ein. Er gehörte von 1972 bis 1996 dem Baden-Württembergischen Landtag an. Er wurde stets über ein Zweitmandat im Landtagswahlkreis Aalen gewählt. Von 1980 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag war er dessen Vizepräsident. Von 1993 bis 2003 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Seniorinnen und Senioren in Baden-Württemberg. Bis Ende 2001 gehörte Geisel zudem auch dem Kreistag des Ostalbkreises an. Geisels Sohn Thomas Geisel war von 2014 bis 2020 Oberbürgermeister von Düsseldorf.

Ehrungen und Auszeichnungen

1991 w​urde Geisel m​it der Verdienstmedaille d​es Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Aus Protest g​egen die h​arte Haltung d​er baden-württembergischen Landesregierung i​n Sachen Stuttgart 21 g​ab er d​ie Auszeichnung i​m Oktober 2010 zurück.[1] Am 1. Oktober 2008 w​urde ihm d​ie Große Ehrenplakette d​er Stadt Aalen i​n Silber verliehen.

  • Geisel, Alfred, Dr. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Gaa bis Gymnich] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 978-3-00-020703-7, S. 358, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 297 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).
  • Lebenslauf bei aalen.de

Einzelnachweise

  1. Aus Protest: Geisel gibt Verdienstmedaille zurück. In: Schwäbischen Zeitung. 6. Oktober 2010, abgerufen am 17. Mai 2011.
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