Alfons Nikodemus Heinrich Ritgen
Alfons Nikodemus Heinrich Ritgen (* 20. August 1820 in Mühlberg an der Elbe; † 13. November 1879 in Grünhof (Kreis Regenwalde)) war königlich preußischer Generalmajor und zuletzt Kommandant der Festung Kolberg.
Herkunft
Seine Eltern waren der Oberstleutnant a. D. Wilhelm Karl Clemens Ritgen (* 2. Oktober 1789; † 16. November 1863) und dessen Ehefrau Friderike Hermine Luise von Derschau (* 10. August 1791; † 25. Juli 1826).[1]
Leben
Er erhielt seine Schulbildung zunächst auf der Stadtschule in Treptow an der Rega und dann auf dem Gymnasium in Thorn. Nach seinem Abschluss wurde er am 1. September 1837 Ulan im 6. Ulanen-Regiment. Dort wurde er am 12. Januar 1838 zum Portepeefähnrich und am 13. Januar 1841 zum Seconde-Lieutenant befördert. Vom 1. Oktober 1844 bis zum 30. September 1847 war er dann in die Allgemeine Kriegsschule abkommandiert. Nach seiner Rückkehr nahm er an der Bekämpfung der Badischen Revolution teil, er kämpfte bei Kirchheim-Bolanden, Wiesenthal, Neudorf, Durlach und Kuppenheim. Nach seiner Rückkehr wurde er vom 1. Juni 1852 bis zum 28. Februar 1855 in das Topographische Büro abkommandiert, in dieser Zeit stieg er am 8. Juli 1854 zum Premier-Lieutenant auf. Nach seiner Rückkehr wurde er als Lehrer in die Vereinigte Divisionsschule der 7. und 8. Division versetzt. Er war vom 1. September 1857 bis zum 1. Oktober 1857 Eskadronsführer im 6. Landwehr-Ulanenregiment. Er kehrte an die Schule zurück und wurde am 1. September 1858 wieder als Eskadronsführer in das 6. Landwehr-Ulanenregiment versetzt. Dort wurde er am 12. Februar 1859 zum Rittmeister befördert, am 1. Juni 1859 wurde als Führer des Ersatzeskadrons in das 6. Ulanen-Regiment versetzt. Bereits am 6. September 1859 kam er dann als Lehrer an die Kriegsschule nach Erfurt und wurde dazu à la suite des Regiments gestellt. Unter vorläufiger Belassung seines Kommandos wurde er am 7. Juli 1860 zum Eskadronschef ernannt. An 4. September 1860 wurde er dann mit Datum zum 30. September 1860 von seinem Kommando entbunden.
Während des Deutschen Krieges von 1866 kämpfte er bei Liebenau, Münchengrätz, Pressburg und Königgrätz. Am 30. Oktober 1866 wurde er dann zum Major befördert und am 14. November 1867 als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 4. Ulanen-Regiment versetzt.
Während des Deutsch-Französischen Krieges kämpfte er bei Gravelotte, der Belagerung von Metz und den Gefechten bei Jury und Mercy in der Nähe von Metz. Am 10. September 1870 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant von Sedan beauftragt. Dafür erhielt er am 10. Oktober 1870 das Eiserne Kreuz 2. Klasse.
Unter vorläufiger Belassung in seiner Kriegsstellung, wurde er am 4. April 1871 in das 4. Ulanen-Regiment aggregiert. Am 29. Juni 1871 wurde er dann Direktor der Kriegsschule nach Hannover, dazu wurde er à la suite des 4. Ulanen-Regiments gestellt. Dort wurde er am 18. August 1871 zum Oberstleutnant befördert und am 4. Dezember 1871 unter Belassung seiner Stellung a la suite des Generalstabes gestellt. Am 22. März 1872 erhielt er die Beförderung zum Oberst. Am 21. Juli 1876 wurde er als Kommandant nach Kolberg versetzt, er blieb dabei a la suite des Generalstabes. Am 8. September 1877 wurde er mit dem Charakter als Generalmajor und Pension zur Disposition gestellt. Er starb unverheiratet am 13. November 1879 in Grünhof (Kreis Regenwalde).
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 9, S. 408, Nr. 2972