Alexandr Vondra
Alexandr „Saša“ Vondra (* 17. August 1961 in Prag) ist ein tschechischer Politiker und ehemaliger Minister (ODS).
Leben
Vondra wurde 1985 an der Karlsuniversität Prag im Fach Geografie promoviert. Von 1990 bis 1992 war er außenpolitischer Berater von Václav Havel, anschließend bis 1997 stellvertretender Außenminister der neu gegründeten Tschechischen Republik sowie von 1997 bis 2001 tschechischer Botschafter in den USA.
Von 2001 bis 2002 war er Regierungsbevollmächtigter für die Vorbereitung des NATO-Gipfels 2002 in Prag. Von 2003 bis 2004 hatte er einen Lehrauftrag für den German Marshall Fund in Prag und wurde 2004 „Professor für euro-atlantische Beziehungen“ der New York University in der Dependance Prag. 2004 bis 2006 war er österreichischer Geschäftsführer von Dutko Worldwide, einer US-Beratungsfirma in Prag.
Vom 4. September 2006 bis zum 9. Januar 2007 war Vondra Außenminister unter der bürgerlichen Regierung von Mirek Topolánek (ODS), danach war er stellvertretender Ministerpräsident für Europäische Angelegenheiten bis zum Sturz der Mitte-rechts-Regierung Mirek Topolánek II im März 2009.
Im Oktober 2006 wurde Vondra im Wahlkreis Litoměřice in den Senat des Parlaments der Tschechischen Republik gewählt. Bei den Senatswahlen 2012 konnte er sein Mandat nicht verteidigen. Mit Platz 3 im ersten Wahlgang hinter den Kandidaten der ČSSD und der KSČM gelang ihm nicht einmal der Einzug in die Stichwahl.
In der neuerlichen Mitte-rechts-Regierung unter Ministerpräsident Petr Nečas (ODS) war Vondra seit Juli 2010 Verteidigungsminister der Tschechischen Republik. Er erklärte am 28. November 2012 seinen Rücktritt mit Wirkung zum 7. Dezember 2012. Er begründete den Rücktritt mit seiner klar verpassten Wiederwahl bei den Wahlen zum Senat Anfang Oktober 2012. Tatsächlich gab es aber schon früher häufige Rücktrittsforderungen gegen Vondra im Zusammenhang mit der Vergabe überteuerter staatlicher Aufträge.[1]
Weblinks
- https://alexandrvondra.cz/
- Alexandr Vondra in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments