Alexander Braun (Botaniker)

Alexander Carl Heinrich Braun (* 10. Mai 1805 in Regensburg; † 29. März 1877 in Berlin) war ein deutscher Botaniker und Hochschullehrer. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „A.Braun“.

Alexander Braun, Lithographie eines unbekannten Künstlers, 1850

Leben

Braun studierte von 1824 bis 1827 in Heidelberg Medizin und Naturwissenschaften, besonders Botanik. Während des Studiums freundete er sich mit Karl Friedrich Schimper, Louis Agassiz sowie Georg Engelmann an, mit denen er sein Leben lang Kontakt hatte. Im Jahr 1830 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.[1] Er setzte seine botanischen Studien bis 1831 an der Universität München und bis 1832 in Paris fort. 1833 wurde er als Professor der Botanik und Zoologie an das Polytechnikum in Karlsruhe berufen. 1837 wurde er darüber hinaus Direktor des großherzoglichen Naturalienkabinetts. 1840 begründete er den Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe.

1846 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor der Botanik an die Universität Freiburg im Breisgau und wurde dort gleichzeitig Direktor des Botanischen Gartens. Bereits 1850 erhielt er einen Ruf als Ordinarius für Botanik an der Universität Gießen und wechselte dann 1851 an die Universität Berlin. 1869 gehörte er zu den Begründern der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Anschließend war er bis zu seinem Tode 1877 deren stellvertretender Vorsitzender. Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte[2] und wurde im Jahr 1854 zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[3] 1861 wurde er in die Göttinger Akademie der Wissenschaften,[4] 1865 in die National Academy of Sciences und die Académie des sciences sowie 1870 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Verwandtschaft

Seine Verwandtschaft war mit Botanikern oder Naturforschern ihrer Zeit verheiratet. Die Schwägerin Cecilie heiratete Jean Louis Rodolphe Agassiz. Die Töchter von seiner zweiten Frau heirateten ebenfalls Botaniker: Tochter Marie heiratete Johann Xaver Robert Caspary (1818–1887), Tochter Cecilie heiratete Georg Heinrich Mettenius (1823–1866).[5]

Werk

Braun war der Hauptvertreter der idealistischen vergleichenden Morphologie der Pflanzen. Auf der Grundlage seiner naturphilosophischen Anschauungen entwickelte er seine Lehre von der Blattstellung der Pflanzen, die auf früheren Theorien von Karl Friedrich Schimper aufbaute. Dieser Betrachtungsweise liegen auch seine pflanzensystematischen und blütenmorphologischen Arbeiten zugrunde. In seiner Systematik versuchte er die Anordnung der Pflanzen auf vergleichend morphologische Grundlage in Zusammenhang mit der historischen Entwicklung des Pflanzenreichs zu stellen. Seinen mikroskopischen Untersuchungen an Kryptogamen entsprangen wichtige Beiträge zur Entwicklung der Zelltheorie.

Ehrung

Der Bryologe Wilhelm Philipp Schimper benannte Braun zu Ehren eine Moosgattung Braunia.[5] Auch die Pflanzengattung Albraunia Speta aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) ist nach ihm benannt.[5]

Schriften (Auswahl)

Tafel XXXII der Untersuchung über die Ordnung der Schuppen an den Tannenzapfen (1831)

Literatur

Wikisource: Alexander Braun – Quellen und Volltexte
Commons: Alexander Braun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseintrag von Alexander Braun bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 5. Februar 2016.
  2. Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1857
  3. Mitgliedseintrag von Alexander Braun (mit Bild) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 5. Februar 2016.
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 48.
  5. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  6. Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären.
  7. Mit Beiträgen von Robert Caspary und Anton de Bary.


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