Alexander Bertrand

Alexander Bertrand (* 27. Oktober 1877 i​n Darmstadt; † 22. April 1947 i​n Düsseldorf) w​ar ein deutscher Genre- u​nd Interieurmaler d​er Düsseldorfer Schule.

Leben

Bertrand besuchte zunächst d​ie Kunstgewerbeschule Düsseldorf. 1894 schrieb e​r sich a​n der Kunstakademie Düsseldorf ein[1] u​nd wurde d​ort Schüler d​er Elementarklasse u​nter Heinrich Lauenstein.[2] Die weitere Ausbildung a​n der Düsseldorfer Akademie prägten d​ie Lehrer Peter Janssen d​er Ältere, Arthur Kampf u​nd Claus Meyer.

Bertrand ließ s​ich dauerhaft i​n Düsseldorf nieder (Jahnstraße 43, Düsseldorf-Oberkassel) u​nd beteiligte s​ich mit seinen Arbeiten s​eit 1902 a​n zahlreichen bedeutenden Ausstellungen. Die Darstellung v​on Motiven a​us dem Klosterleben, d​ie er koloristisch wirkungsvoll komponierte, nehmen i​n seinem Werk e​inen besonderen Platz ein. 1908 b​is 1917 w​ar er Mitglied d​es Künstlervereins „Malkasten“ i​n Düsseldorf. Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​ar Bertrand v​on 1937 b​is 1941 jährlich a​uf den Großen Deutschen Kunstausstellungen i​n München m​it insgesamt fünf Ölgemälden vertreten, v​on denen Hitler 1938 „Weißnäherinnen“[3] u​nd 1940 „Stickendes Mädchen“ (50 × 60 cm; h​eute im Bestand d​es Deutschen Historischen Museums)[4] erwarb.

Werke (Auswahl)

  • Fabrikanlage in Flingern, 1897; Öl/Lwd., 20 × 24,5 cm: Düsseldorf, Stadtmuseum
  • Mönche in der Lesestube, 1901; Öl/Lwd., 88 × 132,5 cm
  • Mönche im Klostergarten, 1901; Öl/Lwd., 100,5 × 82 cm
  • Die hingebungsvollen Gärtner, 1903; Öl/Lwd., 82 × 115,5 cm
  • Sinkende Sonne, ausgestellt: Große Berliner Kunstausstellung 1904, Katalog-Nr. 64
  • Junge Bäuerin; Dame am Tisch, (1906)[5]
  • Die Trappisten,[6]
  • Interieur, 1908, Öl/Lwd., 39 × 47 cm
  • Nähendes Mädchen an der Truhe, 1908, Öl/Lwd., 80 × 112 cm; bezeichnet: Alexander Bertrand 1908
  • Mönch beim Blumenpflücken im Klostergarten, 1908, Öl/Lwd, 80 × 113 cm
  • Stubeninterieur mit Magd an einem Tisch, 1908, Öl/Lwd., 39 × 47 cm
  • Der Novize; Abbildung: Velhagen & Klasings Monatshefte, 23. Jahrgang, 2. Band, Bielefeld und Leipzig 1909
  • Adelheid, lesendes Mädchen am Fenster, 1911, Öl/Lwd., 40 × 31 cm
  • Weißnäherinnen; ausgestellt: Große Kunstausstellung, Düsseldorf 1911 (Abbildung: Die Kunst für Alle, 1. Oktober 1910, S. 244)
  • Die Dame mit dem Spitzenschal, 1912, Öl/Lwd., 101 × 84 cm; Abb.: Westermanns Monatshefte, 58. Jahrgang, 116. Band, 1. Teil, März, April, Mai 1914
  • Seeuferlandschaft, 1928, Öl/Lwd., 34,29 × 29,5 cm
  • Musizierender Knabe mit seiner Flöte, 1940, Öl/Lwd., 60,5 × 51 cm
  • Stillleben, 1940, Öl/Lwd., 81 × 87 cm, signiert und datiert 1940
  • Den Verwundeten, Frauen mit Blumengebinden
  • Interieur mit blauem Kachelofen, Öl/Lwd., auf Holz aufgezogen
  • Aufrichtung des Kreuzes, 1943, lavierte Federzeichnung, 26 × 19,5 cm
  • Knabenbildnis, Zeichnung, 1956
  • Cardamine pratensis (Mönche), Pastell

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016), PDF
  2. Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf, Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
  3. Weißnäherinnen — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 27. Februar 2022.
  4. Stickendes Mädchen — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 27. Februar 2022.
  5. A. Bertrands »Junge Bäuerin« und die Dame »am Tisch« betrügen nicht, sondern lassen den herangelockten Beschauer gerne verfolgen, mit welcher Überlegung, Sinnigkeit und Liebe da komponiert und gezeichnet worden ist. In: Beilage zu Die Christliche Kunst, 3. Jahrgang, Heft 1, 1. Oktober 1906.
  6. N.N. Ein Blick in die Städtische Galerie zu Düsseldorf (Neuerwerbung). In: Gesellschaft für christliche Kunst GmbH, München (Hrsg.): Die Christliche Kunst. Monatsschrift für alle Gebiete der Christlichen Kunst und der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben. 3. Jahrgang, 1906/07. Alphons Bruckmann, München, Abb. S. 27: …der heilige, harmonische, überirdisch gestimmte Friede in der stillen Klosternacht, wo die Fratres, jeder mit seiner besonderen Innigkeit und Frömmigkeit die hl. Kommunion empfangen; das bräunliche Dunkel der Kirche ist nur durch die ewige Lampe und zwei Kerzen beim Tabernakel erhellt und geht seitwärts in ein wundersam tiefes Blau — es sind Blumen — über, als in die Farbe des Glaubens.
  7. Die Werkstatt der Kunst. Organ für die Interessen der bildenden Künstler, 5. Jahrgang, 1905/06, Heft 48, S. 660
  8. G. Howe, in: Die Kunst für Alle, 1910, S. 522
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.