Alexander Becker (Mediziner)

Alexander Becker (* 13. Januar 1857 i​n Veert, Kreis Geldern; † 26. Dezember 1918 i​n Berlin[1]) w​ar ein preußischer Sanitätsoffizier (Oberstabsarzt) i​n Deutsch-Ostafrika u​nd Geheimer Medizinalrat i​m Reichskolonialamt.

Alexander Becker

Leben und Wirken

Alexander Becker studierte v​om 21. Oktober 1876 b​is zum 30. September 1880 Medizin a​n der Kaiser-Wilhelms-Akademie für d​as militärärztliche Bildungswesen (KWA) i​n Berlin, w​urde am 14. Dezember 1880 promoviert u​nd am 23. August 1881 z​um Assistenzarzt befördert.

Am 8. Oktober 1889 schied er, m​it Aussicht a​uf spätere Wiedereinstellung, a​us der preußischen Armee a​us und t​rat der Wissmann-Truppe, e​iner Gruppe v​on Söldnern d​es damaligen Reichskommissars Hermann v​on Wissmann i​n Deutsch-Ostafrika, bei. Im März/April 1891 w​urde die Wissmannsche Schutztruppe i​n die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika überführt u​nd Becker wieder i​n den preußischen Militärdienst gestellt. Am 22. Juli 1900 schied Becker i​m Rang e​ines Oberstabsarztes I. Klasse u​nd in d​er Position a​ls Chefarzt u​nd Referent b​eim Kaiserlichen Gouvernement i​n Daressalam a​us dem aktiven Dienst a​us und ließ s​ich in Friedenau nieder. Über s​eine Zeit i​n der Schutztruppe veröffentlichte e​r 1911 e​in eigenes Buch u​nd war Mitautor e​iner Biographie über Hermann v​on Wissmann.

Mit d​em Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges t​rat er i​n den Staatsdienst i​n der Position e​ines Geheimen Medizinalrats a​ls Leiter d​er militärischen u​nd zivilen Medizinalangelegenheiten i​m Reichskolonialamt u​nd bekleidete d​iese Position b​is zu seinem Tode. Er verstarb, o​hne vorhergegangene Krankheit, infolge e​ines Herzinfarktes i​n der Nacht v​om 1. z​um 2. Weihnachtsfeiertages 1918.

Alexander Becker w​urde unter anderem m​it dem Eisernen Kreuz Ritter II. Klasse u​nd dem Roten Adlerorden 4. Klasse m​it Schwertern ausgezeichnet.

Werke

  • Ueber Bahnbau in Deutsch-Ostafrika. In: Deutsches Kolonialblatt. Amtsblatt für die Schutzgebiete des Deutschen Reichs. X. Jahrgang. Verlag von Ernst Siegfried Mittler, Berlin 1899, S. 760–763.
  • Hermann von Wissmann. Deutschlands größter Afrikaner. Zahlreiche Auflagen. Verlagsbuchhandlung Alfred Schall, Berlin
    • in der ersten Auflage (1906) noch „… unter Mitwirkung von Oberstabsarzt a. D. Dr. Becker u. Oberstabsarzt Dr. Steuber“, werden ab der zweiten vermehrten und verbesserten Auflage (1907) Alexander Becker und Werner Steuber zusammen mit Conradin von Perbandt, Georg Richelmann und Rochus Schmidt als Autoren genannt
  • Aus Deutsch-Ostafrikas Sturm- und Drangperiode. Erinnerungen eines alten Afrikaners. Mit dem Bilde des Verfassers und 18 Vollbildern in Autotypie (= Bibliothek der Gesamtliteratur des In- und Auslandes. Nr. 2261–2265). Otto Hendel Verlag, Halle a. S. 1911, urn:nbn:de:gbv:46:1-8122.

Literatur

  • Paul Wätzold: Alexander Becker. In: Stammliste der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen. Springer, Berlin und Heidelberg 1910, S. 212.
  • Kurt Strümpell: Oberstabsarzt a. D. Dr. Alexander Becker †. In: Deutsches Kolonialblatt. Amtsblatt des Reichskolonialministeriums. XXX. Jahrgang. Verlag von Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1919, S. 2.

Einzelnachweise

  1. Geographische Neuigkeiten. In: Paul Langhans (Hrsg.): Dr. A. Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes’ Geographischer Anstalt. 65. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1919, S. 24 (uni-jena.de [abgerufen am 10. Juni 2019]).
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