Aletris farinosa
Aletris farinosa (auch Sternwurzel, Mehlige Aletris, Runzelwurzel oder Kolikwurzel) ist eine Pflanze, die im Osten der Vereinigten Staaten und im Süden von Ontario (Kanada) heimisch ist.
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aletris farinosa | ||||||||||||
L. |
Name
Der Name Aletris stammt aus dem Griechischen (aletris = Getreide mahlend) und deutet auf das bestäubte Aussehen der Pflanze hin; farinosa kommt aus dem lateinischen und bedeutet mehlig (farina = Mehl).[1]
Beschreibung
Aletris farinosa ist eine mehrjährige Pflanze, die sich durch unterirdische Rhizome ausbreitet. Die hellgelbgrünen Blätter sind schmal und bis zu 20 Zentimeter lang. Blühende Sprossachsen können bis zu 100 Zentimeter hoch werden. Die Blüten sind weiß und bis zu 10 Millimeter lang. Die Frucht ist eine trockene Kapsel. Die Pflanze wächst in lichten, offenen Wäldern sowie auf eher sandigen und feuchten Böden und blüht von Mai bis August, ihre Blüten sehen aus wie weiße Glocken.
Einer der ersten, der die Pflanze beschrieb, war der US-amerikanische Botaniker Jacob Bigelow im frühen 19. Jahrhundert. Heute ist die Pflanze geschützt.[2]
Inhaltsstoffe
Inhaltsstoffe sind Bitterstoffe, Steroidsponine, ätherisches Öl und Harze.[3]
Verwendung
Gemäß den Beobachtungen Jacob Bigelows bereiteten die Indianer einen Sud aus der getrockneten Wurzel zu, den sie bei Bauchschmerzen, Koliken, Durchfall, Rheuma sowie Menstruationsbeschwerden einnahmen. Gemäß Bigelow würde keine Pflanze Aletris farinosa an „intensiver und permanenter Bitterkeit übertreffen“. Bitterkeit bringt Speichel und Magen- und Gallensäfte ins Fließen, was gut für die Verdauung ist. Aletris farinosa soll in hohen Dosen schmerzlindernd, betäubend und brechreizfördernd sein.[2]
Die Pflanze soll ein Tonikum sein, die Motilität der Unterleibsorgane steigern und diuretisch wirken. Zudem sei sie bei Beckenbodenschwäche und Senkungsbeschwerden wirksam.[3]
Die Pflanze wird manchmal mit Chamaelirium luteum (Falsches Einkorn) verwechselt. Speziell sei sie anzuwenden, wenn eine träge Verdauung mit Funktioneller Dyspepsie (Magenverstimmung), Flatulenzen (Blähungen) und Asthenie (Schwächegefühl) verbunden sei. Die Anwendung soll Anorexie (Appetitlosigkeit) bekämpfen und soll als Nervenmittel gelten. Bei drohender Fehlgeburt könne die Pflanze angewendet werden, Kräuterkundige würden jedoch eher auf Chamaelirium luteum (Falsches Einkorn) zurückgreifen.[4]
Seit 1864 wird die Pflanze in der Homöopathie verwendet.[1]
Weblinks
- Bernd Bordne: Agathosma betulina. Bucco – Bukko – Buchu Samen. In: exotic-plants.de. Exotic Plants DOO, 2018, S. 69, abgerufen am 1. Oktober 2018.
Einzelnachweise
- Aletris farinosa. Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Aletris farinosa. In: spektrum.de. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, 1999, S. 2, abgerufen am 4. Oktober 2018.
- Ulrike von Blarer Zalokar: Richtig bitter: Die Sternwurzel. Eingesetzt wird das Heilkraut vor allem bei Unfruchtbarkeit und bei einer Neigung zu Fehlgeburten. In: tagblatt.ch. St. Galler Tagblatt, 5. August 2018, S. 2, abgerufen am 4. Oktober 2018.
- Franz Gerrer: Sternwurzel (Aletris farinosa). Weitere Namen: Runzelwurzel, Kolikwurzel. In: medizin-kompakt.de. Franz Gerrer, 2018, S. 2, abgerufen am 4. Oktober 2018.
- David Hoffmann: Natürlich gesund – Kräutermedizin. Über 200 Kräuter und Heilpflanzen und ihre Wirkung auf die Gesundheit. Hrsg.: Element Books. 1. Auflage. Element Books, Shaftesbury, England, Vereinigtes Königreich 1996, Teil Drei: Das Pflanzenverzeichnis, S. 57 (256 S., englisch: The Complete Illustrated Holistic Herbal. Shaftesbury, England 1996. Übersetzt von Mosaik Verlag).