Aldo R. Boccaccini
Aldo Roberto Boccaccini (* 2. September 1962 in San Rafael, Argentinien) ist ein argentinisch-italienischer Ingenieur für Kerntechnik und Werkstoffwissenschaftler und Professor am Lehrstuhl für Biomaterialien am Department Werkstoffwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Leben
Boccaccini studierte Ingenieurwissenschaften an der Universidad Tecnologica Nacional in San Rafael, Argentinien, und am Instituto Balseiro in S.C. de Bariloche, Argentinien, wo er 1987 seinen Abschluss im Bereich Kerntechnik erhielt. Seine Promotion absolvierte er 1994 an der RWTH Aachen im Bereich Werkstoffwissenschaften. Es folgten mehrere Post-doc-Stellen an der Universität Birmingham in England und der Universität von Kalifornien in San Diego, USA. Im Jahr 2001 habilitierte sich Boccaccini an der Technischen Universität Ilmenau, Deutschland. Im Jahr 2000 wechselte er an das Department Materialwissenschaften am Imperial College London.[1] Dort wurde Boccaccini 2008 zum Professor der Materialwissenschaften berufen. Im Jahr 2009 erhielt er den Ruf zum Professor und Lehrstuhlinhaber (Lehrstuhl Biomaterialien) am Department Werkstoffwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er bis heute tätig ist.
Wirken
Die Forschungsschwerpunkte von Boccaccini liegen im Bereich Biomaterialien für biomedizinische Anwendungen. Hierzu zählen insbesondere bioaktive Gläser und Komposite, bioaktive Beschichtungen, Tissue Engineering, und Drug Delivery Systeme. Des Weiteren ist Boccaccini ein Pionier im Feld Elektrophoretische Abscheidung von unterschiedlichen Materialien.[2]
Boccaccini ist Mitglied im Beirat zum Netzwerk argentinischer Wissenschaftler in Deutschland und seit 2008 internationaler Berater des Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Innovation in Argentinien. Des Weiteren ist Boccaccini im Vorstand der European Society of Biomaterials (ESB), sowie der Federation of European Materials Society (FEMS). Seit 2018 ist er zudem ordinarisches Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften e.V. (acatech).
Publikationen
Er ist Chefredakteur des Journals „Materials Letters“ und Gründungsherausgeber des Journals „Biomedical Glasses“ (verfügbar seit 2014). Er hat mehr als 800 wissenschaftliche Arbeiten publiziert und ist Mitherausgeber von fünf Büchern und über 20 Buchbeiträgen. Er wurde im Jahr 2014 von Thomson Reuters in der Liste der am meisten zitierten Wissenschaftler aufgeführt. Stand Februar 2019 wurde er mehr als 44.000 Mal zitiert und sein in Google Scholar gelisteter h-Index beträgt 94.[3] 2018 wurde Boccaccini von Clarivate Analytics erneut in der Liste der am meisten zitierten Wissenschaftler aufgeführt.
Weblinks
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Imperial College London
- American Ceramics Society, ACERS
- Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., DGM
- Institute of Materials, Minerals and Mining, IOM3
- Netzwerk Argentinischer Wissenschaftler in Deutschland, RCAA
- Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, acatech
- Federation of European Materials Society, FEMS
- European Society of Biomaterials, ESB
- Clarivate Analytics
Einzelnachweise
- College London (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Robert B. Heimann, Hans D. Lehmann: Bioceramic Coatings for Medical Implants: Trends and Techniques. 2015, S. 154, ISBN 978-3-52768-402-1
- Google Scholar Liste der Zitationen und Publikationen