Akaroidharz
Als Akaroidharz, Xanthorrhöaharz, Erdschellack; (englisch Grass-tree gum) oder auch Yacca (Yakka),[1] bezeichnet man ein aus Australien stammendes Harz, von verschiedenen Arten von Grasbäumen, unterschieden werden: rotes und gelbes Akaroidharz.
Der Name Akaroid stammt, von der Bezeichnung Acoroides für (Kalmus (Acorus) gleiche), eine temporäre Bezeichnung in Solanders Manuskript von seiner Reise mit Cook und war ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht.[2][3]
Das rote Akaroidharz (Nuttharz, Blackboy-gum) Resina acroidis, stammt von der Xanthorrhoea australis (Australischer Grasbaum) oder Xanthorrhoea arborea, aus deren Stämmen es ausschwitzt und denselben in Lagen von 2 bis 4 cm Dicke bedeckt. Es besitzt eine rote bis braunrote Farbe, orangefarbigen Strich, lebhaften Glanz. Auf dem Bruch zeigt dieses Harz zahlreiche Zellgewebsreste, der Geruch ist schwach benzoeartig, der Geschmack unangenehm, nebenher an Zimt erinnernd. Die untere Seite der Stücke ist grauweiß.
Das gelbe Akaroidharz (Botany-Bay-Harz, Gummi, Botany-Bay Gum), Resina lutea novi Belgii, stammt von der Xanthorrhoea resinosa (Syn.: Xanthorrhoea hastilis), man erhält es in tränenförmigen, bis 3 cm im Durchmesser großen Stücken von tiefbraunroter Farbe, die am Bruch gelb sind und auch ein gelbes Pulver ergeben. Das Harz ist ziemlich hart, es lässt sich mit dem Fingernagel nur schwer ritzen, besitzt einen angenehmen benzoeartigen Geruch und einen aromatischen, etwas süßlichen Geschmack. Das gelbe Harz ist teurer und seltener.
Beide Harze enthalten außer verschiedenfarbigen Harzsäuren, Zimtsäure, Benzoesäure und ein ätherisches Öl.
Auch wird aus anderen Grasbäumen Harz gewonnen, Xanthorrhoea preissii, Xanthorrhoea drummondii, Xanthorrhoea quadrangulata, Xanthorrhoea semiplana subsp. tateana (Syn.: Xanthorrhoea tateana).
Verwendung
Das Harz aus Xanthorrhoea Pflanzen wurde zur Speerherstellung verwendet und ist ein unschätzbarer Klebstoff für die Aborigines, auch um die oft undichten Coolamons (Wasserbehälter) und sogar Yidaki (Didgeridoo) zu flicken.
Man benutzt sie zur Herstellung gefärbter Weingeistlacke und von Harzseifen zum Leimen des Papiers, früher fertigte man auch Pikrinsäure daraus.
Weiterhin findet es in der Pyrotechnik als Brennstoff und Bindemittel bei Fontänen und Feuerwerkssternen Verwendung.
Technisch wird rotes Akaroidharz auch als „Red Gum“ bzw. „Gum acroides“ bezeichnet (CAS Nr. 9000-20-8), allerdings wird auch Kino von Eucalyptus-, Angophora- und Corymbia-Arten aus Australien ebenfalls als Red Gum bezeichnet. Es ist darum nicht zu verwechseln.[4]
Weblinks
- Rotes Akroidharz auf materialarchiv.ch, abgerufen am 31. Oktober 2016.
Literatur
- Carl Hartwich: Die Neuen Arzneidrogen aus dem Pflanzenreiche. Springer, 1897, ISBN 978-3-662-00267-4 (Reprint, 1997), S. 360.
- Paul Heinz List, Ludwig Hörhammer: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 6. Band, Teil C: T–Z, Springer, 1979, ISBN 978-3-642-67085-5, S. 525 ff.
Einzelnachweise
- Pam Peters: The Cambridge Australian English Style Guide. Cambridge University Press, 1996, ISBN 978-0-521-57634-5, S. 823.
- D. Gledhill: The Names of Plants. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-86645-3, S. 35.
- E. Charles Nelson, D. J. Bedford: The names of the Australian grass-tree: Xanthorrhoea Sin. and Acoroides C. Kite (Xanthorrhoeaceae). In: Botanical Journal of the Linnean Society. Volume 112, Issue 2, 1993, S. 95–105, doi:10.1006/bojl.1993.1044.
- K. L. Kosanke, B. J. Kosanke, B. T. Sturman, R. M. Winokur: Encyclopedic Dictionary of Pyrotechnics. Part 3: P–Z, PyroLabs, 2012, ISBN 978-1-889526-21-8, S. 931 f.