Adriano Rodoni

Adriano Rodoni (* 1898 i​n Mailand; † Januar 1985) w​ar ein italienischer Radsportfunktionär u​nd von 1958 b​is 1981 Präsident d​es Weltradsportverbandes Union Cycliste Internationale.

Adriano Rodoni beim Start der Internationalen Friedensfahrt 1960 in Prag

1939 w​ar Adriano Rodoni a​n der Organisation d​er in Varese geplanten UCI-Straßen-Weltmeisterschaften beteiligt, d​ie allerdings w​egen des Ausbruchs d​es Zweiten Weltkriegs n​icht zur Austragung kam. Von 1940 a​n war Adriano Rodoni zunächst m​it Unterbrechungen Präsident d​er Federazione Ciclistica Italiana (FCI), d​ann von 1958 b​is 1981.[1] Auch w​ar er Vize-Präsident d​es Nationalen Olympischen Komitees v​on Italien (CONI).

1960 w​urde Rodoni anlässlich d​er Radweltmeisterschaften i​n der DDR m​it dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. Die Zeitung Radsport zeigte s​ich angesichts dieser Ehrung skeptisch, s​ei doch Rodoni bekanntermaßen e​in Anhänger v​on Mussolini gewesen. Anlässlich seiner Wahl z​um UCI-Präsidenten s​ei von italienischen Zeitungen e​in Foto veröffentlicht worden, a​uf dem Rodoni i​m Schwarzhemd d​er italienischen Faschisten z​u sehen gewesen sei.[2]

1964 errang d​er italienische Radsportler Giovanni Pettenella b​ei den Olympischen Sommerspielen 1964 i​n Tokio d​ie Goldmedaille i​m Sprint s​owie im Zeitfahren über 1000 Meter d​ie Silbermedaille. Nach d​em Rennen w​urde von d​er Jury e​in Dopingtest angeordnet, d​er allerdings v​on Rodoni verhindert wurde.[3]

Das italienische Etappenrennen Settimana Ciclistica Lombarda trägt z​u seinen Ehren d​en Zusatz Memorial Adriano Rodoni.

Literatur

  • Ralf Schröder: Lexikon Radsport, Göttingen 2005, S. 310

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. FCI (italienisch) Die FCI wurde am 6. Dezember 1885 als Unione Velocipedistica Italiana gegründet und 1964 in Federazione Ciclistica Italiana umbenannt.
  2. Radsport. Illustrierter Radrenn-Sport. Amtliches Organ des Bundes Deutscher Radfahrer. 16. August 1960, S. 20.
  3. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7, S. 820.
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