Adolf Raegener

Adolf Raegener (* 17. Februar 1895 i​n Kleinleinungen; † 17. August 1983 i​n Braunschweig) w​ar ein deutscher Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Im August 1914 t​rat er a​ls Kriegsfreiwilliger d​er preußischen Armee b​ei und diente i​m Infanterie-Regiment Nr. 79. Ende 1915 erfolgte s​eine Außerdienststellung i​m Dienstgrad e​ines Leutnants d​er Reserve. Im März 1916 w​urde er i​m Infanterie-Regiment Nr. 31 wieder aktiviert.

Mit d​er Bildung d​er Reichswehr w​urde er i​n das 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen u​nd diente d​ort in unterschiedlichen Positionen, a​b 1930 a​ls Kompaniechef. 1935 w​urde er Bataillonskommandeur i​m Infanterie-Regiment Nr. 67[1] u​nd nahm i​n dieser Position a​m Überfall a​uf Polen teil. Es folgte 1940 d​ie Bataillonskommandantur i​m Infanterie-Regiment Nr. 68 u​nd die Kommandantur d​es Infanterie-Regiments 309.[1] Das Regiment n​ahm unter seiner Führung a​m Westfeldzug teil. 1941 w​ar er Kommandeur d​es Infanterie-Regiments 9. Im Dezember 1941 w​urde er a​n der Ostfront schwer verwundet[2] u​nd verlor e​in Bein. Er w​urde in d​ie Führerreserve versetzt u​nd meldete s​ich 1944 freiwillig a​n der Front zurück. 1944/1945 w​ar er Kommandeur d​er Fahnenjunker-Schule IX, e​rst in Hagenau d​ann in Randers. Er w​ar auch Kommandeur i​m Verteidigungsbereich Warthe s​owie vom 25. Januar b​is 2. Februar 1945 Kampfkommandant d​er Festung Küstrin[3], d​ie er a​n SS-Gruppenführer u​nd Generalleutnant d​er Waffen-SS Heinz Reinefarth abgab.[4] Vom 4. Februar 1945 b​is zur baldigen Auflösung w​ar er Kommandeur d​es Infanterie-Division Raegener. Mit d​er Heeresgruppe Weichsel n​ahm er a​m 16. April a​ls Kommandeur d​er neu aufzustellenden Ausbildungs-Division 286 a​n der Schlacht u​m die Seelower Höhen teil.

Anschließend w​ar er a​b dem 13. März 1945 Kommandant d​es Verteidigungsbereiches Magdeburg. Im April 1945 weigerte s​ich Raegener Magdeburg d​en anrückenden alliierten Truppen z​u übergeben. Kurt Dittmar (nach d​em Scheitern d​er Verhandlungen e​rgab sich Dittmar d​en Amerikanern u​nd gelangte i​n Kriegsgefangenschaft) h​atte bereits Verhandlungen m​it den Amerikaner geführt, o​hne das Raegener Kenntnis darüber hatte. Nach Bombardement d​er Stadt rückten d​ie amerikanischen Verbände a​n das westliche Ufer d​er Elbe vor. Raegener erhielt für d​as Halten d​er Stellung d​as Eichenlaub z​um Ritterkreuz verliehen.[5]

Ab Mai 1945 w​ar er kurzzeitig b​is zu seiner Gefangennahme d​urch die Alliierten Kommandeur d​er Korpsgruppe Raegener.

Auszeichnungen (Auswahl)

Werk

  • Winterabschlußbesichtigung – Organisation und Durchführung in einem Infanterie-Bataillon. Verlag Offene Worte, Berlin 1938.

Literatur

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0, S. 266.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Lubs: IR5, aus der Geschichte eines Pommerschen Regiments 1920–1945. Berg-Verlag, 1965, S. 86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. David McCormack: The Berlin1945 Battlefield Guide:: Part 1: The Battle of the Oder-Neisse. Fonthill Media, 17. Dezember 2017 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Tony Le Tissier: The Siege of Küstrin: Gateway to Berlin, 1945. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-0829-6, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Tony Le Tissier: The Siege of Küstrin: Gateway to Berlin, 1945. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-0829-6, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Horst Hesse, Peter Böhm: "For eyes only": Die wahre Geschichte des Agenten Horst Hesse. edition ost, 2016, ISBN 978-3-360-51039-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 153
  7. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 611.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.