Adolf Goetzberger

Adolf Goetzberger (* 29. November 1928 i​n München) i​st ein deutscher Physiker.

Leben

Adolf Goetzberger w​ar im ersten Teil seines Berufslebens i​n der Halbleiterphysik tätig. 1955 promovierte e​r in München Über d​ie Kristallisation aufgedampfter Antimonschichten. Er arbeitete zusammen m​it dem Nobelpreisträger u​nd Miterfinder d​es Transistors William Shockley i​n Palo Alto, Kalifornien u​nd in d​en Bell Laboratories i​n Murray Hill, New Jersey.

1968 kehrte e​r nach Deutschland zurück u​nd leitete d​as Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik i​n Freiburg. 1971 w​urde er v​on der Universität Freiburg z​um Honorarprofessor a​n der Fakultät für Physik ernannt.

Im Jahre 1981 gründete e​r das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE i​n Freiburg, d​ass er v​on 1981 b​is 1993 leitete.[1] Es w​uchs rasch z​u einem d​er führenden Institute für Solarforschung heran. Die Vorbereitungen d​azu begannen bereits fünf Jahre z​uvor im Jahr 1976 m​it der Erfindung u​nd Patentierung d​es Fluoreszenzkollektors. Seine gemeinsam m​it Armin Zastrow entwickelte Idee d​er Agrophotovoltaik (Agri-Photovoltaik) s​tand erst 30 Jahre später z​ur Patentierung an.[2][3][4]

Als erster deutscher Forscher w​urde Adolf Goetzberger 1983 m​it dem J. J. Ebers Award d​er amerikanischen IEEE Electron Devices Society für s​eine herausragenden Leistungen b​ei der Entwicklung d​es Silizium-Feldeffekttransistors ausgezeichnet. Weiterhin erhielt e​r 1989 d​ie Verdienstmedaille d​es Landes Baden-Württemberg u​nd 1992 d​as Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 1993 w​urde er m​it dem Achievement through Action Award d​er ISES ausgezeichnet, 1995 erhielt e​r die Ehrendoktorwürde d​er Universität Uppsala u​nd den Farrington Daniels Award d​er ISES. Es folgten 1997 d​ie Karl-Boer-Medaille, d​er Becquerel-Preis u​nd der William R. Cherry Award. 2006 verliehen i​hm die Solar World AG d​en Einstein Award 2006 u​nd EUROSOLAR d​en European Solar Award. Im Jahre 2009 i​st er v​om Europäischen Patentamt i​n der Kategorie „Lebenswerk“ m​it dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet worden.[5]

Von 1993 b​is 1997 w​ar Adolf Goetzberger Präsident d​er Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS).[6]

Publikationen

Einzelnachweise

  1. Joachim Berner: Adolf Goetzberger: DGS gibt Memoiren des Solarpioniers heraus. Die Erinnerungen von Adolf Goetzberger sind erschienen. Der wohl bedeutendste deutsche Solarforscher erzählt darin von seinem bewegten Leben. Außerdem kommen viele Zeitzeugen zu Wort. In: www.solarthermie-jahrbuch.de. Detlef Koenemann, 18. Februar 2021, abgerufen am 29. Mai 2021.
  2. Birgit Augustin: Agrophotovoltaik-Anlagen – Oben Sonne, unten Getreide, DeutschlandfunkHintergrund vom 3. Oktober 2016
  3. Kartoffeln unter dem Kollektor. (PDF; 875 KB) Neuer Vorschlag der Fraunhofer-Gesellschaft. In: Sonnenenergie (Zeitschrift). Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS), 1981, abgerufen am 29. Mai 2021: „Dieser Vorschlag wurde von Prof. Adolf Goetzberger und Armin Zastrow vom Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg erarbeitet.“
  4. Götz Warnke: Die Bedeutung der Technikgeschichte für die Erneuerbaren Energien (1). Aus Goetzbergers Kollektor-Idee über landwirtschaftlichen Flächen entstand AgriPV. In: www.dgs.de. Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS), 28. Mai 2021, abgerufen am 29. Mai 2021.
  5. EPO:Europäischer Erfinderpreis (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive)
  6. Präsidium. Historie. In: www.dgs.de. Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS), 2021, abgerufen am 29. Mai 2021.
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