Aabenraa Amts Jernbaner
Die Aabenraa Amts Jernbaner (deutsch Apenrader Kreis-Kleinbahn – AaAJ) war ein Eigenbetrieb des dänischen Kreises Aabenraa Amt. Die Bahnstrecken wurde zur Zeit, als Südjütland zu Preußen gehörte, unter dem Namen Kleinbahnen des Kreises Apenrade im Norden der Provinz Schleswig-Holstein gebaut und betrieben. Ihre beiden, miteinander verbundenen Strecken waren Meterspurbahnen mit einer Länge von insgesamt 86 Kilometern.
Løgumkloster–Aabenraa–Gråsten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Liniennetz der Apenrader Kreisbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 86 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 20 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 150 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betriebsstellen und Strecken[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Nach dem Vorbild des südlichen Nachbarkreises Flensburg, der 1885 die reichsweit erste Bahnstrecke in Landkreisregie (Kreisbahn) eröffnet hatte, richtete der Kreis Apenrade eine Eisenbahnstrecke ein, um das Kreisgebiet besser für den Verkehr zu erschließen.
Bahnstrecke Apenrade–Gravenstein
Am 13. Februar 1899 wurde die Schmalspurbahn von der Kreisstadt Apenrade, wo der Kreisbahnhof nicht weit entfernt vom Staatsbahnhof lag, nach Gravenstein (32 km) eröffnet. Dieser Ort bekam erst 1901 einen Anschluss an die Staatsbahn (von Sonderburg nach Flensburg und Tingleff). Um allzu viele teure Kunstbauten zu vermeiden und um möglichst viele Orte anzuschließen, wurde die Eisenbahn außerordentlich kurvenreich angelegt. Dadurch waren lange Reisezeiten vorprogrammiert. Schon bald erwarb die Bahn sich die Bezeichnung „Æ Kringelbåhn“.
Bahnstrecke Apenrade–Lügumkloster
Die 54 km lange, am 8. Mai 1901 eröffnete Nordstrecke nach Lügumkloster war extrem kurvenreich gebaut. Man versuchte, möglichst viele Orte an diese eine Linie anzuschließen. Sie führte von Apenrade mit dem Haltepunkt „Nordertor“, der noch näher am Staatsbahnhof lag als der Kleinbahnhof, zunächst über das Hügelland der Halbinsel Loit, vorbei am Knivsberg, kreuzte in Haberslund bei Osterlügum die Hauptbahn Hamburg–Fredericia und schwenkte weiter nach Südwesten, um in relativ gerader Ost-West-Richtung nach Lügumkloster zu führen. Hier lag der Haltepunkt Holmplatz am östlichen Ende des Ortes, während der Endpunkt nördlich des Bahnhofes der kurzen Stichbahn der Staatsbahn ortsfern im Süden des Fleckens lag.
Sicherungsstellung Nord
Von der Nordstrecke wurden während des Baus der Sicherungsstellung Nord mehrere Stichbahnen an den Befestigungswall gelegt. Nur in dieser Zeit bestand über diese Strecken, darunter über die Bahnstrecke Branderup–Osterterp, Verbindung zur Haderslebener Kreisbahn, die nach Einstellung des Baus nicht weiter verwendet wurden.
Verkehr
In Lügumkloster, Haberslund und Gravenstein bestanden Umsteigemöglichkeiten zur vollspurigen Staatsbahn, da die Kleinbahnhöfe in direkter Nachbarschaft zu den Staatsbahnhöfen lagen. In Apenrade lag der Haltepunkt Nordertor dem Staatsbahnhof näher als der Kleinbahnhof.
1911 verkehrten nach Gravenstein täglich sechs Zugpaare, auf der Nordstrecke vier, dazu ein Zugpaar Apenrade–Haberslund. Es wurden 296.778 Personen und 52.688 t Güter befördert.
Zum Einsatz kamen elf zweiachsige Trambahnlokomotiven, außerdem waren 23 Personenwagen, vier Post/Packwagen und 70 Güterwagen vorhanden, für den Festungsbau wurden noch weitere Güterwagen beschafft. Nur wenige Fahrzeuge konnten nach der Stilllegung an die Haderslev Amts Jernbaner verkauft werden, die meisten wurden verschrottet.
Dänische Zeit
Diese teilweise äußerst unökonomisch ausgeführten Strecken ließen der Apenrader Kreisbahn nach einigen erfolgreichen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg keine lange Lebensdauer bescheiden, sobald die Konkurrenz der Straße stärker wurde. Ein weiteres Problem war, dass es keine zivilen Anschlüsse zur Haderslebener Kreisbahn und anderen Nachbarstrecken gab. Nachdem Erneuerungen im Ersten Weltkrieg unterblieben waren, entschied sich die Verwaltung des Amtes Aabenraa, das nach dem Übergang an Dänemark Rechtsnachfolger des Kreises geworden war, für die Stilllegung der beiden Strecken, welche bereits 1926 erfolgte.
Ersatzstrecke nach der Stilllegung
Ersatz wurde nur auf dem westlichen Abschnitt von Lügumkloster bis Hellewatt geschaffen. Dort errichteten die Dänischen Staatsbahnen auf der alten Trasse eine Normalspurbahn. Diese wurde in Verlängerung der alten Stichbahn von Bredebro (Marschenbahn) nach Lügumkloster errichtet und nahm östlich von Hellewatt den direkten Weg nach Rothenkrug an der Hauptbahn Hamburg–Fredericia, wo die Züge weiter bis Apenrade durchfahren konnten. Diese wurde einschließlich der alten Strecke Bredebro-Lügumkloster schon 1936 wieder aufgegeben und hält den traurigen Ruhm, die kurzlebigste Eisenbahn in der Geschichte Dänemarks gewesen zu sein.
Erhaltene Bauwerke
Erhalten geblieben sind der größte Teil der Bahnhofsgebäude, die teilweise noch gut als solche zu erkennen sind. In der Nähe der Station Knapp im Kirchspiel Loit nordöstlich von Apenrade blieb ein Viadukt über die Landstraße sehr gut erhalten. In diesem Bereich besteht der Bahndamm noch als Rad- und Wanderweg. Auch südlich der Stadt lassen sich Teile des Bahndamms westlich der Landstraße nach Flensburg gut erkennen.
Literatur
- Birger Wilcke: Æ Kringelbahn. 1982, (DJK 44), ISBN 87-87050-23-4
- L. H. Hansen: Aabenraa Amts Jernbaner 1899–1926. 1982, ISBN 87-981352-0-1
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Schleswig Holstein 2 (westlicher Teil). Band 13. EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2012, ISBN 978-3-88255-672-8, S. 347–349.
Weblinks
- Foto einer Lokomotive beim Bau der Befestigungsanlagen. Archiviert vom Original am 21. Juni 2015; abgerufen am 21. August 2018.
- Historischer Abriss. Sønderjyske sogne. Abgerufen am 21. August 2018 (dänisch).
- Æ Kleinbahn i Aabenraa Amt. In: Dengang.dk. 3. Mai 2010, abgerufen am 21. August 2018 (dänisch).
Einzelnachweise
- Stationsnamen nach: NAVNE PAA SOGNE, KOMMUNER OG TRAFIKSTEDER I NORD- OG MELLEMSLESVIG. (Nicht mehr online verfügbar.) 23. April 1919, archiviert vom Original am 19. Januar 2017; abgerufen am 21. August 2018 (dänisch).
- Anschlussbahnen Sicherungsstellung Nord. Archiviert vom Original am 30. Januar 2016; abgerufen am 21. August 2018.