AEG R.I

Die AEG R.I w​ar ein überschwerer Langstreckenbomber d​er deutschen Fliegertruppe i​m Ersten Weltkrieg.

AEG R.I
Typ:Langstreckenbomber
Entwurfsland:

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller: AEG
Erstflug: 14. Juni 1918
Indienststellung: 1918
Stückzahl: 1

Entwicklung

Da aufgrund schwerer Verluste d​ie Angriffe m​it Militärluftschiffen reduziert u​nd schließlich eingestellt wurden, sollten Riesenflugzeuge i​n noch größerer Dimension a​ls bisher i​n den Einsatz kommen. Das Unternehmen AEG versuchte d​aher ebenso w​ie die Firmen DFW, Junkers, Krupp-Germania, Linke Hofmann, Mercur, Union, Schütte-Lanz, Siemens-Schuckert u​nd Zeppelin (Staaken) Riesenflugzeug-Langstreckenbomber z​u entwerfen, d​ie mit großer Reichweite u​nd schwerer Bombenlast für d​en strategischen Bombenkrieg geeignet waren.

Die R.I war ein viermotoriger, dreistieliger Doppeldecker. Alle vier Motoren waren zur besseren Wartung und Reparatur während des langen Einsatzfluges im Rumpfinneren angebracht und so für die Bordmechaniker zugänglich. Die Kraftübertragung an die Propeller erfolgte über ein Antriebswellengetriebe, auf das alle vier Motoren gleichermaßen wirkten. Der erste Prototyp wurde am 14. Juni 1918 erfolgreich erprobt, wobei die Maschine sich als durchaus manövrierfähig zeigte. Sieben Flugzeuge wurden daher bestellt. Bei einem Testflug am 3. September 1918 zerlegte sich ein Propeller, dessen Leim noch nicht ausgehärtet war. Die daraufhin entstehende Unwucht verursachte eine extreme Vibration am Wellengetriebe. Diese erfasste alle vier Motoren und übertrug sich wieder auf die Propeller, welche sich aus den Lagern lösten. Dabei wurde eine zentrale Tragstrebe zerschmettert. Das Flugzeug zerbrach und alle sieben Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[1]

Von d​en übrigen s​echs bestellten AEG R.I (R.21, 22, 59, 60, 61 u​nd R.62) w​urde bis Kriegsende n​ur noch d​ie R.21 fertiggestellt; R.22 w​ar im Bau.

Einsatz

Die AEG-Riesenflugzeuge k​amen nicht m​ehr zum Einsatz.

Technische Daten

KenngrößeDaten AEG R.I[2]
Baujahr1918
EinsatzzweckBomber
Besatzung7
Länge19,50 m
Spannweite36,00 m
Höhe6,35 m
Flügelfläche260,0 m²
Leermasse9.000 kg
Startmasse12.700 kg
4 wassergekühlte ReihenmotorenMercedes D IVa mit je 260 PS (191 kW)
Bewaffnung5 MG, 2000 kg Bomben

Siehe auch

Liste v​on Flugzeugtypen

Literatur

  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918. Lehmanns, München 1959.
Commons: AEG R.I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. vgl. englische Wikipedia
  2. unterschiedliche Angaben bei Nowarra, Heinz: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–18, München 1959 und Kroschel, Günter; Stützer, Helmut: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–18, Wilhelmshaven 1977. Die neueren Angaben von Kroschel/Stützer wurden verwendet
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