A. Le Coq
Geschichte
Der Deutschbalte Justus Reinhold Schramm gründete im Jahr 1826 in Dorpat die erste Brauerei auf dem Gebiet des heutigen Estland. Sein Sohn Eduard Anton Justus Schramm begann fünfzig Jahre später mit dem Bau einer der modernsten Brauereien des russischen Reiches, die 1875 in Dorpat eingeweiht wurde. 1884 wurde der Betrieb an den Unternehmer Moritz Friedrich verkauft, der sie weiter ausbaute. 1898 erhielt die Firma den Namen Actien-Gesellschaft der Bier- und Meth-Brauerei und Destillatur Tivoli. Auf den livländischen Industriemessen von 1903 und 1910 erhielt die Firma die Goldmedaille.
Die Firma wurde 1913 von der Aktiengesellschaft A. Le Coq & Co übernommen, die bis 1881 im Besitz der Familie Le Coq war.
Weltberühmt wurde das „Imperial Extra Double Stout“ mit einem Alkoholgehalt von 9 %. Das Bier wird jetzt von Harvey & Sons aus Sussex, England, unter der Aufsicht des Kuratoriums von A. Le Coq und der Tartu-Brauerei in Estland gebraut.[1]
Im Jahre 1913 übernahm A Le Coq die Brauerei in Estland. Ziel der Übernahme war eine bessere Stellung von A. Le Coq auf dem russischen Markt zu erlangen. Mit der sowjetischen Besetzung Estlands wurde die Firma enteignet und in Tartu Õlletehas umbenannt. Sie blieb eine der beliebtesten Biermarken und Mineralwasserhersteller der Sowjetunion. Mit der Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit wurde sie 1995 wieder privatisiert.
A. Le Coq gehört zu hundert Prozent dem finnischen Brauereikonzern Olvi. Zur AS A. Le Coq Group gehören außerdem die Getränke- und Lebensmittelfirmen OÜ Saare Õlu, AS Ösel Foods AS in Estland, Cēsu Alus in Lettland und Ragutis AB in Litauen.
Sortiment und Biermarken
A. Le Coq stellt heute in Tartu verschiedene Biere, Säfte, Mineralwasser, Cider und andere Getränke her.
A. Le Coq produziert oder vermarktet folgende Biermarken: Cuba, A.Le Coq Pilsner, A.Le Coq Premium, Tõmmu Hiid, Heineken Lager Beer, A.Le Coq Premium Extra, Alexander A.Le Coq English Ale, A.Le Coq Special Stout, A.Le Coq Porter, Double Bock, Saaremaa X, Buckler, Pilsner Eripruul, Disel, Turbo Disel und Põhiseaduse Pilsner.
Das Põhiseaduse Pilsner (Põhiseaduse steht für Verfassung), die zur Feier des 15. Jahrestags der estnischen Verfassung 2007 unter Mitwirkung des estnischen Justizministeriums auf den Markt gebracht wurde. Das Bier ist ein untergäriges helles Lagerbier mit einem Alkoholgehalt von 4,2 %. Das Konkurrenz-Unternehmen Saku Õlletehas hat den Vorgang mit der Begründung, Pils sei eine zu billige Biersorte, als dass die Verfassung damit assoziiert werden sollte, kritisiert.[2] Der Leiter der estnischen Biergesellschaft (Eesti Õlleliit), Cardo Remmel, hat sein Unverständnis für die Position von Saku Õlletehas ausgedrückt' und die Idee, das Bewusstsein für die Verfassung mit einer Biermarke zu heben, gutgeheißen.[3] Die Tageszeitung Eesti Päevaleht wies auf die Doppelzüngigkeit der Aussagen von Saku hin, das schon seit mehreren Jahren ein Präsidentenpils (Presidendi Pilsner) in seinem Sortiment führt.[4]
Sponsoring
In Estland tragen das internationale Tallinner Fußballstadion A. Le Coq Arena sowie ein Spaßbad und eine Sporthalle in Tartu den Namen der Firma.
Weblinks
- Website der Brauerei A. Le Coq (estnisch)
Anmerkungen
- wunderassn, Post vom 6. März 2012, abgerufen am 25. März 2020 digital Auf der Website befindet sich ein Bild der Flasche und eine Abbildung des Etiketts, auf dem unrichtigerweise behauptet wird, dass Albert le Coq Belgier gewesen ist.
- Postimees 9. August 2007: Saku õlletehas: Pilsneriga ei sobi tähistada Eesti riigile tähtsaid sündmusi (Memento des Originals vom 23. Januar 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Postimees 9. August 2007: Remmel: põhiseaduse propageerimine õlle abil ei ole vale (Memento des Originals vom 27. August 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Eesti Päevaleht 10. August 2007: REPLIIK: Silmakirjalik õlletööstur