… verdammt, ich bin erwachsen
… verdammt, ich bin erwachsen ist ein deutscher Jugendfilm der DEFA von Rolf Losansky aus dem Jahr 1974. Er beruht auf dem gleichnamigen Roman von Joachim Nowotny.
Film | |
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Originaltitel | … verdammt, ich bin erwachsen |
Produktionsland | DDR |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1974 |
Länge | 95 Minuten |
Stab | |
Regie | Rolf Losansky |
Drehbuch | Rolf Losansky |
Produktion | DEFA |
Musik | Peter Gotthardt |
Kamera | Peter Süring |
Schnitt | Ursula Zweig |
Besetzung | |
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Handlung
Der 15-jährige Klaus Kambor, auch Kurbel genannt, hat sein kleines Paradies in der Nähe seines Dorfes in der Lausitz. Hier ist ein kleiner See, auf dem er ungestört auf einem selbstgebauten Floß die Natur beobachten und seinen Träumen nachgehen kann. Diese drehen sich in der Hauptsache um seine Freundin Daniela, die er auch schon mal küssen durfte. Er wohnt mit seinen Eltern und mehreren anderen Mitbewohnern auf einem abgelegenen alten Mühlengelände, wo nur noch Wohnungen vermietet sind. So auch an Paul Honko, der oft etwas zu viel trinkt, mit seiner Frau und Tochter Elisabeth. Da Kurbel aber nun langsam erwachsen wird, hat er den betrunkenen Herrn Honko mit seiner Kraft vom Randalieren zurückgehalten. Auch das Austrinken einer Flasche Rhabarberweines mit seinem Freund Piepe Jatzmauk hat er fast unbeschadet überstanden. Also sieht er eines Tages seine Oma Slabke, wie sie mühevoll das harte trockene Gras vom Vorjahr mit einer Sense abmähen will. Stark wie Kurbel ist, nimmt er seiner Oma die Arbeit ab. Nach einer gewissen Zeit wird es ihm aber auch zu schwer und er kommt auf die Idee, dass ein Abbrennen doch leichter gehen würde, und zündet das Gras an. Durch den aufkommenden Wind gerät seine Aktion außer Kontrolle. Die Kindergärtnerin Frau Kandidel sieht vom Fenster den Qualm und löst Feueralarm aus. Kurbel bekommt es nun mit der Angst zu tun und verschwindet von der Brandstelle. Da er am nächsten Tag auch noch die Schule schwänzt, verliert er die Freundschaft Danielas, der Förstertochter. Der Schuster Jubke schickt ihn aber mit reparierten Schuhen ins Dorf und er soll auch gleich die kaputten wieder mitbringen. Diese Aufgabe kommt ihm wie ein Spießrutenlauf vor. Auf einem Schulappell wird das verantwortungslose Handeln Kurbels ausgewertet und Daniela schlägt auch noch vor, ab der 5. Klasse junge Brandschutzhelfer auszubilden. Das ist alles zu viel.
Es kommt verstärkt zu Gerüchten, dass das Dorf dem Bau eines großen Kraftwerks weichen soll. Als dann Bauarbeiter in der Buschmühle Quartier beziehen, herrscht endgültig Klarheit. Bei den Arbeitern ist Jule Bucht, der sich in Elisabeth Honko verliebt. Keiner seiner Kollegen weiß, dass er verheiratet ist und ein Kind hat. Dies kommt erst raus, als seine Frau ihn besucht und zur Rede stellen will. Aber Jule, der inzwischen mit Kurbel befreundet ist, steht zu Elisabeth und will sich scheiden lassen. Dass er für sein Kind sorgen wird, ist für ihn selbstverständlich. Lehrer Konzak, der Kurbel stark unterstützt, verliebt sich in Frau Kandidel und die beiden werden bald heiraten, woran die Klasse auch einen gewissen Anteil hat. Die Bemühungen von Kurbels Schulkameradin Gudrun, die Stelle von Daniela einzunehmen, sind erfolglos. Die Bauarbeiten für das Kraftwerk gehen immer weiter voran und die Idylle um die Gegend verliert ihren Reiz. Klaus Kambor wird erwachsen – auch mit Hilfe von Daniela.
Produktion
… verdammt, ich bin erwachsen wurde in der Lausitz unter dem Arbeitstitel Der Riese im Paradies von der DEFA, Gruppe „Berlin“, auf ORWO-Color gedreht und hatte am 19. September 1974 im Berliner Kino International Premiere. Die Erstausstrahlung im ersten Programm des DDR-Fernsehens fand am 30. April 1976 statt.
Als Musikinterpreten sind die Puhdys und die Gruppe Express zu hören.
Kritik
Die Tageszeitung Neues Deutschland befand, dass es nicht gelungen sei, die Figur des Kurbel intensiv genug über den gesamten Film in das Geschehen einzubeziehen. Lobend wurde aber der Regisseur für die genaue Beobachtung des Milieus sowie für die treffende Auswahl der Schauspieler und Laien und die Arbeit mit ihnen erwähnt.[1] Die Norddeutsche Zeitung bezeichnete … verdammt, ich bin erwachsen als eine der glücklichsten Produktionen des Jahres 1974. Der Kameramann habe den Film einfühlsam schön fotografiert.[2] Für den film-dienst war … verdammt, ich bin erwachsen ein „thematisch interessanter Jugendfilm um Pubertätsprobleme und soziale Verhaltensweisen, der in seiner direkten und unkomplizierten Art für sich einnimmt und damit manche inszenatorischen Mängel vergessen lässt.“[3]
Literatur
- Frank-Burkhard Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 656–657.
Weblinks
Einzelnachweise
- Filmkritik von Rolf Richter in: Neues Deutschland, 22. September 1974.
- Filmkritik von E.M. in: Norddeutsche Zeitung , 7. Oktober 1974.
- … verdammt, ich bin erwachsen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.