Zionskirchplatz
Zionskirchplatz | |
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Zionskirche auf dem Zionskirchplatz | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Mitte |
Angelegt | 13. Dezember 1866 |
Neugestaltet | 1939, 2014 |
Einmündende Straßen | Swinemünder Straße, Griebenowstraße, Veteranenstraße Zionskirchstraße (drei Abschnitte) |
Bauwerke | Zionskirche |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußgänger |
Technische Daten | |
Platzfläche | 130 m × 90 m (Fünfeck, jeweils die längsten Seiten angegeben) |
Der Zionskirchplatz ist ein fünfeckiger Platz in der Rosenthaler Vorstadt, einem Stadtviertel im Berliner Ortsteil Mitte. Er liegt auf dem rund 53 Meter hohen Veteranenberg,[1] einer Erhebung am südwestlichen Rand der Barnim-Hochfläche und ist als Gartendenkmal mit der Nummer 09010210 in der Berliner Landesdenkmalliste eingetragen.[2]
Geschichte
Der Zionskirchplatz entstand bei der Bebauung des neuen Berliner Viertels auf Basis des Hobrecht-Plans von 1862 in der Abteilung XI als Platz D. Entsprechend den Vorstellungen des Berliner Magistrats erhielt der Gartenarchitekt Joseph Pertl den Auftrag, den markanten Schnittpunkt von fünf Straßen ansprechend zu gestalten, zeitgleich mit dem benachbarten Arkonaplatz. Mit der Errichtung der Zionskirche (1866–1873) im Zentrum des Platzes erhielt er im Dezember 1866 seinen Namen.[3][4] Der Platz wurde als Schmuckplatz mit kleinteiligem Pflaster und Zierstreifen aus dunklen Basaltsteinchen gestaltet, in dem marmorne Sternornamente die Zugänge zum Inneren des Platzes markieren. Rund um die Kirche bildeten vier dicht gepflanzte Lindenreihen und dazwischen Rasenstreifen eine zusammenhängende Grünfläche. Die Platzanlage war anfangs durch ein nachts zu verschließendes schmiedeeisernes Gitter geschützt.
Im Jahr 1989 stellte das Bezirksamt seitlich der Kirche eine Bronzeplastik von Karl Biedermann zu Ehren des Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer auf, der in der Kirche tätig gewesen war und später von Nationalsozialisten hingerichtet wurde.[5]
In den fast 150 Jahren seit der Platzeinweihung sind einige Veränderungen und Nachpflanzungen vorgenommen worden, die vom ursprünglichen Gestaltungsplan stark abwichen. So ließ der Senat von Berlin in den Jahren 2013/2014 den Platz für etwa 1,5 Millionen Euro neu gestalten, wobei die historische Wegeführung mit ihren Sichtachsen wieder hergestellt wurde und Baumnachpflanzungen mit Linden und Kastanien erfolgten.[6]
Nutzung
Außer durch Spazier- und Kirchgänger wird der Platz unmittelbar vor dem Kircheneingang regelmäßig durch einen Ökomarkt genutzt.[7] Bei schönem Wetter öffnet die Kirchengemeinde sonntagnachmittags ein Café vor der Kirche.[8]
Literatur
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Berlin. Ortsteil Mitte. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2003, ISBN 3-935590-80-6, S. 570.
Weblinks
- Zionskirchplatz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Geländehöhen im Umweltatlas Berlin, Stand 2009.
- Gartendenkmal Zionskirchplatz
- Zionskirchplatz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Anmerkung zum Datum der Platzbenennung: Im Berliner Adressbuch des Jahres 1868 werden erstmals Straße und Platz namentlich aufgeführt: Zionskirchplatz. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1868, Teil 5, S. 71. Die Druckherstellung benötigte einen größeren zeitlichen Vorlauf, Formulare waren auszufüllen, einzusammeln und auszuwerten. Danach mussten die Texte gesetzt und gedruckt werden, deshalb erscheint die Angabe Dezember 1866 zur Namensvergabe des Platzes glaubwürdig. (Im Gegensatz zur Denkmaldatenbank und der Bildunterschrift in der Berliner Zeitung vom Oktober 2014 mit 1873–1876.)
- Denkmale in Berlin. Ortsteil Mitte. Landesdenkmalamt Berlin, 2003, S. 570.
- Wie in alten Zeiten. Großfoto mit Text in der Berliner Zeitung vom 14. Oktober 2014, S. 15.
- Info zum Bauern- und Wochenmarkt auf dem Zionskirchplatz; abgerufen am 15. Oktober 2014
- Kirchenhomepage: Führungen und Turmbesteigungen (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive); abgerufen am 15. Oktober 2014