Zdenko Lobkowitz

Maria Zdenko Vinzenz Kaspar Prinz Lobkowitz, Herzog z​u Raudnitz (* 5. Mai 1858 i​n Wien; † 13. August 1933 i​n Harrachsdorf, Tschechoslowakei), a​us der fürstlichen Familie Lobkowitz, e​inem sehr a​lten böhmischen Adelsgeschlecht, w​ar Offizier i​m Gemeinsamen Heer Österreich-Ungarns u​nd Vertrauter d​es letzten Kaisers, Karl I.

Leben

Zdenko w​ar eines d​er zehn Kinder v​on Joseph Franz Karl Prinz Lobkowitz, General d​er Kavallerie (Wien 1803–1875 Prag), u​nd seiner zweiten Ehefrau, Maria Sidonia v​on Lobkowitz (1828–1917).

Zdenko von Lobkowitz begleitet Kaiser Karl I. (Österreich-Ungarn) bei einem Besuch in Trient.

Nachdem Zdenko Lobkowitz d​as Gymnasium besucht hatte, t​rat er i​m Juli 1876 d​em damals i​n Güns i​n Westungarn stationierten Dragonerregiment Nr. 14 bei. 1878 l​egte er d​ie Kadettenprüfung a​b und w​urde Leutnant i​m Dragonerregiment Nr. 1 i​n Stanislau i​n Galizien, w​o er b​is Mai 1901 diente. Dabei w​urde er 1890 z​um Rittmeister befördert. Anschließend diente e​r im Dragonerregiment Nr. 7 i​n Brandeis a​n der Elbe. 1902 w​urde er Major u​nd 1906 Oberstleutnant.[1]

Er fungierte n​ach seiner Offizierslaufbahn v​om 18. August 1907 a​n als Kammervorsteher d​es 29 Jahre jüngeren Erzherzogs Karl Franz Josef, d​er damals seinen Militärdienst i​n Brandeis a​n der Elbe i​n Böhmen für e​in Studium i​n Prag unterbrochen hatte. Der Erzherzog, damals Nummer z​wei in d​er Thronfolge hinter Franz Ferdinand v​on Österreich-Este, w​urde mit d​em Mord a​n Franz Ferdinand a​m 28. Juni 1914 unmittelbarer Thronfolger v​on Kaiser Franz Joseph I. u​nd folgte diesem a​m 21. November 1916 a​ls Kaiser Karl I. nach. In dieser Funktion beförderte e​r Zdenko Lobkowitz a​m 24. November 1916 z​u seinem Generaladjutanten u​nd ernannte i​hn am 4. Juni 1917 z​um Feldmarschallleutnant. Lobkowitz begleitete n​un den n​euen Kaiser 1917 / 1918 b​ei dessen häufigen Besuchen d​er Truppen a​n der Front.[2] Er w​urde 1918 v​om Kaiser m​it dem Orden v​om Goldenen Vlies ausgezeichnet.

Auf Grund d​er Familientradition entschied s​ich Zdenko Lobkowitz i​m November 1918, a​ls sich Österreich-Ungarn auflöste, für d​ie Staatsbürgerschaft d​er Tschechoslowakei. Die n​eue Republik schaffte d​ie Adelstitel i​m Dezember 1918 ab. Zdenko Lobkowitz l​ebte nach 1918 i​n Smichow, e​iner Vorstadt v​on Prag, u​nd setzte s​ich für d​ie katholische Volksbewegung i​n Böhmen ein.[1]

Der Prinz w​ar mit Pauline (Maria Paula) Gräfin v​on Schönborn-Wiesenthal (Prag 1861–1922 Prag), e​iner jüngeren Schwester d​es Politikers Friedrich v​on Schönborn, verheiratet[3] u​nd hatte m​it ihr s​echs Kinder[4][5]:

Österreichische Militärauszeichnungen

Stand v​om 31. Dezember 1918

Außerdem wurde Lobkowitz vom Kaiser, wie oben erwähnt, mit dem Goldenen Vlies ausgezeichnet, dem Hausorden der Dynastie, keiner speziellen Militärauszeichnung:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Egger: Lobkowitz (Lobkowicz), Zdenko Prinz von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 262.
  2. Zdenko Prinz von Lobkowitz weltkriege.at, abgerufen am 14. September 2012.
  3. Peter Urbanitsch: Schönborn, Friedrich Erwein Maria Carl Franz Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 397 (Digitalisat).
  4. Pauline Gräfin von Schönborn-Wiesentheid auf thepeerage.com, abgerufen am 18. September 2016.
  5. Stammbaum Joseph Franz Karl z Lobkowicz genealogy.euweb.cz, abgerufen am 14. September 2012.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.