Zawisza Czarny
Zawisza Czarny von Garbow (deutsch auch Sawischa, Sabisch, Sewisch, Zawisch ...der Schwarze, de swarcze, Niger[1], polnisch Zawisza Czarny z Garbowa, lateinisch Zawissius Niger de Garbow; * 1379 in Stary Garbów; † 12. Juni 1428 in Golubac) war ein berühmter polnischer Ritter, laut Jan Długosz deutscher Herkunft[2] um die Wende des 14./15. Jahrhunderts.
Leben
Er diente dem Deutschen Orden in Preußen und war einer derjenigen, die dann dem Deutschen Orden absagten.[3] Jedoch diente er weiterhin dem zukünftigen Kaiser Sigismund.
Seit dem 19. Jahrhundert als „Zawisza Czarny“ aus der Sulima-Adelsfamilie in zahlreichen polnischen Dichtungen und Dramen gefeiert, ist er vor allem wegen der Schlacht bei Tannenberg bekannt. Eine polnische Legende weiß dazu folgendes: Als dort aus dem Blickfeld der Kämpfenden die Fahne des polnischen Königreichs verschwunden war und daher die Polen in Panik gerieten und die Flucht ergriffen, sangen Deutschordensritter ihr Triumphlied: „Christ ist erstanden“. Diese vorübergehende Entspannung bei den Ordenstruppen machte es somit den Polen möglich, die Fahne wieder an sich zu bringen, eine Heldentat, die „Zawisza Czarny“ zugeschrieben wurde.
Als ein Delegierter des Königs Władysław II. Jagiełło hielt er sich auf den europäischen Königshöfen auf, wo er an vielen Ritterturnieren teilnahm. Er besiegte unter anderem einen der stärksten spanischen Ritter, Johannes von Aragon.
Als Teilnehmer einer polnischen Delegation schickte ihn König Władysław II. Jagiełło zum Konzil von Konstanz 1414.
Er nahm 1428 am Kreuzzug des römisch-deutschen Königs Sigismund von Luxemburg gegen die Osmanen teil. Während der Überfahrt über die Donau wurde das ungarische Heer jedoch am 12. Juni 1428 überfallen und der König und spätere Kaiser wurde der Legende nach allein dank des Opfermuts von Zawisza gerettet. Zawisza selbst war mit der von ihm angeführten Armee auf dem rechten Ufer der Donau geblieben, weil er versprochen hatte, sich nicht zurückzuziehen (daher kommt das polnische Sprichwort „sich wie auf den Zawisza verlassen“). Da Zawisza und seine Armee sich verteidigen mussten, konnten sie nicht über die Donau übersetzen. Zwar schickte der ungarische König, der schon auf dem linken Ufer in Sicherheit war, dem Zawisza ein Boot, aber dieser blieb auf dem rechten Ufer, um die Nachhut von Sigismunds Armee zu schützen.
Sein Kopf wurde dem türkischen Sultan gebracht, den Körper haben die Rasziener, so nannte man die Serben im Mittelalter, beerdigt.
In der serbischen Festung in Golubac wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel angebracht. Die Inschrift besagt:
„In Golubac wurde 1428 sein Leben von den Türken genommen, der berühmte polnische Ritter, Symbol des Mutes und der Ehre, Zawisza Czarny. Ruhm dem Helden!“
Nach ihm wurden einige polnische Sportvereine benannt, der bekannteste ist Zawisza Bydgoszcz. Ebenso wurden zwei polnische Segelschiffe (Zawisza Czarny (1952) und Zawisza Czarny (1902)) benannt.
Einzelnachweise
- Walther Hubatsch: Regesta Historico Diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicum 1198-1525. Register zu Pars I und Pars II., S. 326 (Personenverzeichnis). Vandenhoeck & Ruprecht, 1965. ISBN 3-525-36017-7, 9783525360170
- Der zeitgenössische polnische Chronist Jan Długosz bescheinigte ihm eine deutsche Herkunft: Ex Almania ducens genus, cuius viri animosi et honorum cupidi; inter quos sub nostra etate Zauissius de Garbow, dictus niger, magis excellentia claruit. (in: Jan Długosz: Insignia seu Clenodia regni Poloniae Ioannis Dlugossii. S. 70), was verschiedene moderne polnische Genealogie-Forscher des Sulima Adelsgeschlechts ablehnen (Polski Słownik Biograficzny, Tom VI, Biografie von Zawiszas Bruder, Farurej Jan z Garbowa; Beata Możejko, Sobiesław Szybkowski, Błażej Śliwiński: Zawisza Czarny z Garbowa herbu Sulima, Gdańsk 2003, Wydawnictwo WiM, ss. 136, ISBN 83-918873-4-0)
- August von Kotzebue: Preußens Ältere Geschichte in der Google-Buchsuche, Riga 1808: Schwarze Sawisch