ZYN!
ZYN! | |
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Das einzige deutsche Satiremagazin – Satire, Cartoons, Kolumnen und verärgerte Leser | |
Satire-Website | |
Sprachen | Deutsch |
Sitz | Köln |
Betreiber | toonster |
Redaktion | Chefredakteure: Markus Klein, Arno Schürhoff |
Registrierung | nein |
Online | 1992–2006 |
(aktualisiert 12. Sep. 2021) | |
https://web.archive.org/web/20010205001300/http://www.zyn.de/ |
ZYN! war ein deutsches Online-Satiremagazin. Im Gegensatz zu klassischen Satiremagazinen erschien es nur im Internet. Es bezeichnete sich selbst als „das einzige deutsche Satiremagazin“. Der redaktionelle Sitz war Köln am Rhein.
Das ZYN!-Magazin wurde Ende 1992 von Arno Schürhoff und Markus Klein als Nachfolger verschiedener in der damaligen Mailbox-Szene populärer Literatur- und Satiremagazine gegründet. Weitere Gründungsväter waren Frank Meurer und Jörg Tochtenhagen.
Die ersten Ausgaben erschienen noch als ANSI-Text bzw. später als eine Art Newsletter in der Mailbox-Szene und im FidoNet, ab 1995 dann auch als eines der ersten deutschen Satiremagazine im Internet.
Herausgeber seit 1992 war Markus Klein, unter dem Namen Sammy, Chefredakteur war ebenso lange Arno Schürhoff, unter dem Namen Snorr. Unter den bis zu 35 Redakteuren und Autoren schrieben in Beiträgen, Artikeln und Kolumnen unter anderem
- Kirsten Peter Rabitsch (1977–2006); Autorenname: Lethargoman
- Andreas Winterer; Autorenname: Zara; Schriftsteller, Journalist und Autor der Romane Cosmo Pollite und Scott Bradley
- Stefanie Teufel; Autorenname: Diabola; Buchautorin der Ratgeberreihe Jetzt lerne ich Suse Linux
- Elke Kasten-Lauber; Freie Drehbuchautorin (u. a. Richterin Barbara Salesch und Gründerin der Satiremagazine Bitchkitsch und Verbalmassaker, bei denen auch die Autorin Anja Gsottschneider mitwirkte)
- Peter Hostermann; Autorenname Onkelhoste; Autor von Senfblog.de
- Elvira Jibben; Autorin der Satirezeitung und Attacke!
- Raymund Krauleidis; Autor des Romans Schmoltke & Ich
- Rolf Schilling; Autor des Satiremagazins Eulenspiegel
- Frank Hildebrandt; Autor und Ressortleiter der ZYN! Poster Division ZPD
sowie weitere Redakteure aus Deutschland und gelegentliche Gastautoren.
Seit dem Jahr 2000 kamen zudem noch die sogenannten „Stricher“ hinzu, die satirische Bezeichnung für die Zeichner und Cartoonisten des ZYN!-Magazins und des 2004 gegründeten eigenen toonster-Verlags. Zu den Cartoonisten, die auch auf ZYN! veröffentlicht wurden, gehörten unter anderem
- Joscha Sauer (Künstler und Erfinder der Nicht lustig-Cartoonreihe)
- Cartoonist, Grafiker und Online-Redakteur Sven Knoch (Erfinder von Ivy’s Bar)
Zudem erfanden die technischen Programmierer der Redaktion, zu denen die IT-Experten Jörn Reder und Hrvoje Husic gehörten, eine redaktionseigene Publishing Software mit dem Namen „ZAS“, welche technische Möglichkeiten für die Redakteure bereitstellte, sowohl Artikel zu verfassen als auch zeitnah zu veröffentlichen.
Das Satiremagazin ZYN! gewann 2003 den 2. Platz des Alternativen Medienpreises.[1]
Viele Jahre wies das Magazin täglich zwischen 120.000 und 150.000 Leser und Besucher auf. Die kommerzielle Nutzung durch Werbeträger wurde von den Magazingründern und Redakteuren aus ideologisch-ethischen Gründen stets abgelehnt, um die Unabhängigkeit des Magazins zu gewährleisten. Damit stellte der Herausgeber sicher, dass die auf ZYN! veröffentlichten und auch oftmals politisch kritischen Texte nicht durch potenzielle Zensuren lobbyistischer Geschäftsbeziehungen gefährdet wurden.
Für enormes Medienecho sorgte auch die eigens als Satire-Aktion entwickelte Online-Parodie „Spiggl“ auf das deutsche Nachrichtenmagazin Spiegel Online. Das originale Layout der Spiegel-Online-Webseite wurde von den ZYN!-Programmierern vollständig gekapert, um den Anschein zu erwecken, dass Leser sich auf der Spiegel-Seite befinden. Die Parodie „Spiggl“ enthielt viele Nachrichten und Artikel, die aus der Feder der Satire-Autoren stammten. Die Parodie führte sogar dazu, dass ein dort veröffentlichtes fiktives Interview mit Bundeskanzler Gerhard Schröder über deutsche Atomwaffenpläne von einer iranischen Nachrichtenagentur aufgegriffen und als „echte“ Meldung publiziert wurde.[2][3] Anfang 2006 trug Friedrich Merz bei einer Karnevalsveranstaltung einen ZYN!-Artikel als eigenes Werk vor.[4]
Weblinks
- ZYN! Das einzige deutsche Satire Magazin (Memento vom 22. Juni 2000 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Alternativer Medienpreis 2003, Laudatio zyn.de. (PDF) In: alternativer-medienpreis.de. Abgerufen am 7. April 2019.
- Aus dem Gulli, 20.5. In: gulli.com. Abgerufen am 8. März 2017.
- FUCKUP Weblog – Satiremagazin ZYN! löst um ein Haar internationale Krise aus. Abgerufen am 8. März 2017.
- Karnevals-Peinlichkeit: Wie Friedrich Merz die Rede mopste. In: Spiegel Online. Abgerufen am 8. März 2017.