Zöbing (Gemeinde Langenlois)

Zöbing i​st ein Ort u​nd eine Katastralgemeinde d​er Stadtgemeinde Langenlois i​m Bezirk Krems-Land i​n Niederösterreich.

Zöbing (Dorf)
Ortschaft Zöbing
Katastralgemeinde Zöbing
Zöbing (Gemeinde Langenlois) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Krems-Land (KR), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Langenlois
Koordinaten 48° 29′ 25″ N, 15° 41′ 30″ Of1
Höhe 211 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 768 (1. Jän. 2021)
Fläche d. KG 5,39 km²
Postleitzahl 3561f1
Vorwahl +43/02734f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04384
Katastralgemeinde-Nummer 12233
Zählsprengel/ -bezirk Zöbing (31322 008)

Zöbing vom Heiligenstein aus
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
768

Geografie

Der Ort l​iegt im Kamptal zwischen Schönberg a​m Kamp u​nd Langenlois. Die Seehöhe i​n der Ortsmitte beträgt 211 Meter. Die Fläche d​er Katastralgemeinde umfasst 5,39 km². Die Einwohnerzahl beläuft s​ich auf 768 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2021[1]).

Postleitzahl

In d​er Stadtgemeinde Langenlois finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Zöbing h​at die Postleitzahl 3561.

Bevölkerungsentwicklung

Anzahl Einwohner
(Quelle: Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr 1830189019231951196119811991200120112018
Einwohner 868755337829753671651690716776

Geschichte

Das heutige Ortsgebiet von Zöbing war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt.[3] Der Ort Zöbing trat erstmals 1074 urkundlich in Erscheinung, als ein Albero von Zebingen (Zöbing (Adelsgeschlecht)) urkundlich genannt wurde. Für den Anfang des 12. Jahrhunderts ist im Ort ein weiterer Zöbinger mit Hainricus de Cebingen nachweisbar. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Ort protestantisch und kehrte 1627 zum katholischen Glauben zurück.[4]
Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn entwickelte sich Zöbing zu einer Sommerfrische mit Sommerfrische-Villen. Nach 1945 konnte der Ort nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[5]
Durch den Zusammenschluss der Marktgemeinde Zöbing mit der Marktgemeinde Schönberg am Kamp entstand zum 1. Januar 1971 die Großgemeinde Zöbing-Schönberg. Bereits ein Jahr später, zum 1. Januar 1972, verließ der Ortsteil Zöbing diese Großgemeinde und schloss sich als Ortsteil der Stadtgemeinde Langenlois an.[6] Vom Hochwasser im Kamptal im Jahr 2002 wurde der Ort schwer getroffen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kamptalwarte
Der 1897 auf dem Heiligenstein errichtete Aussichtsturm befindet sich auf Zöbinger Ortsgebiet.
Pfarrkirche St. Martin
Die Pfarrkirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert errichtet. Ein spätgotischer Kapellenanbau erfolgte um 1400. Darin befinden sich an einem neogotischen Flügelaltar einige originale gotische Bildtafeln aus der Zeit um 1480. Im Hauptraum der Kirche befindet sich ein Ölgemälde mit der Kreuzigung Christi des Kremser Schmidt um 1765.[7]
Pranger
mit Kette und Eisenkugel aus der Zeit um 1700 mit einer Inschrift, die an die Verleihung des Marktrechts 1583 erinnert.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Weinbau

Zöbing zählt z​u den wichtigsten Weinbauorten d​es Kamptals. Der Heiligenstein i​st eine d​er bedeutenden Rieslinglagen Europas, d​er Kogelberg, a​ls Ausläufer d​es Waldviertler Hochplateaus, bildet ebenfalls optimale Grundlagen für Riesling u​nd Grünen Veltliner.

Bildung

In Zöbing befindet s​ich ein Kindergarten.[9]

Brandschutz

  • Freiwillige Feuerwehr Zöbing

Verkehr

Zöbing l​iegt an d​er Kamptalstraße (B34) u​nd an d​er Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben d​ie Haltestelle Zöbing/Kamp. Das Linienbusunternehmen PostBus fährt i​n Zöbing d​ie Haltestelle Zöbing/Kamp Abzw. Fahnberg d​er Linie 1407 (Schiltern-Langenlois) an. Der 115,6 Kilometer l​ange Kamptalweg m​it seinem Ausgangspunkt i​n Altenwörth u​nd seinem Zielpunkt i​n Zwettl führt d​urch Zöbing.

Literatur

  • Hermann Grünstäudl: Ebingen, Cebingen, Zöbing. Eine Ortsgeschichte. Zöbing 2000.
  • Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.
Commons: Zöbing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Historisches Ortslexikon Niederösterreich (Memento vom 5. November 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB), Teil 2, S. 92.
  3. Werner Vasicek: Das Jungpaläozoikum von Zöbing. In: Exkursionen im Jungpaläozoikum und Mesozoikum Österreichs. Wien 1991.
  4. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 240–241, ISBN 3-900173-01-X.
  5. Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien-Köln-Weimar 1995. ISBN 978-3-205-98315-6.
  6. Herman Rafetseder: Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (= Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2). Linz 1989, S. 180. ISBN 3-900387-22-2.
  7. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 240–241, ISBN 3-900173-01-X.
  8. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 240–241, ISBN 3-900173-01-X.
  9. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 9. Juni 2021.
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