Yvonne Furneaux
Yvonne Furneaux (* 11. Mai 1926[1] in Roubaix als Elisabeth Yvonne Scatcherd) ist eine französische Schauspielerin.
Leben
Furneaux wurde als Tochter eines britischen Vaters und einer französischen Mutter geboren, wodurch sie mehrsprachig aufwuchs. Sie kam im Alter von 20 Jahren nach Großbritannien und absolvierte dort ihre Schauspielausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art. Die gut aussehende junge Frau fand sehr bald Aufgaben auf der Bühne und beim Film. Ihre ersten kleinen Rollen erhielt sie beim englischen Film, später wirkte sie aber auch viel an französischen und italienischen Produktionen mit. Sie spielte meist temperamentvolle Frauen in Filmen ganz unterschiedlicher Genres. Als künstlerisch anspruchsvolle Rolle gilt ihr Auftritt in Die Freundinnen (1955) von Michelangelo Antonioni. 1959 trat sie in dem Hammer-Horrorfilm Die Rache der Pharaonen an der Seite von Peter Cushing und Christopher Lee auf. In Federico Fellinis Filmklassiker Das süße Leben verkörperte sie 1960 die Rolle von Marcello Mastroiannis depressiver Verlobter Emma, die über der Untreue ihres Partners verzweifelt. 1965 war sie in Roman Polanskis Horrorfilm Ekel als ältere Schwester der wahnsinnig werdenden Catherine Deneuve zu sehen.
Zu Furneauxs späten Filmen gehören auch einige deutsche Produktionen, beispielsweise war sie 1964 in Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse als weibliche Hauptdarstellerin zu sehen.[2] Nach Mitte der 1960er-Jahre zog sie sich zunehmend aus dem Filmgeschäft zurück, 1984 hatte sie in der Horrorkomödie Frankenstein's Great Aunt Tillie mit Donald Pleasence einen ihrer letzten Auftritte. 2006 kehrte sie noch einmal vor die Kamera zurück, als sie in dem von ihrem Sohn Nicholas gedrehten Dokumentarfilm über Erwin Rommel dessen Ehefrau spielte.
Von 1962 bis zu dessen Tod war sie mit dem Kameramann Jacques Natteau verheiratet, das Ehepaar hat einen Sohn (Nicholas Natteau) und verlebte ihren Ruhestand in Lausanne in der Schweiz.
Filmografie (Auswahl)
- 1953: Die Bettleroper (The Beggar’s Opera)
- 1953: Der Freibeuter (The Master of Ballantrae)
- 1955: Der schwarze Prinz (The Dark Avenger)
- 1955: Die Freundinnen (Le amiche)
- 1955: Robin Hood, der schwarze Kavalier (Il principe dalla maschera rossa)
- 1956: Geheimzentrale Lissabon (Lisbon)
- 1959: Die Rache der Pharaonen (The Mummy)
- 1960: Das süße Leben (La Dolce vita)
- 1961: Agent 0-1-7 auf heißer Spur (Caccia all’uomo)
- 1961: Der Graf von Monte Christo (Le Comte de Monte-Cristo)
- 1961: Die schwarzen Reiter von Tula (I lancieri neri)
- 1962: Sklaven der Semiramis (Io, Semiramide)
- 1963: Der Mörder (Le meurtrier)
- 1964: Der Löwe von Theben (Il leone di Tebe)
- 1964: Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse
- 1965: Ekel (Repulsion)
- 1966: Der Baron (The Baron) (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1967: Champagner-Mörder (Le Scandale)
- 1971: Abend ohne Alibi (In nome del popolo italiano)
- 1971: Der Panther von Soho (The Man in the Looking Glass)
- 1972: Versuchung im Sommerwind
- 1984: Frankenstein's Great Aunt Tillie
- 2006: Rommel and the Plot Against Hitler (Dokudrama)
Weblinks
- Yvonne Furneaux in der Internet Movie Database (englisch)
- Biografie über Yvonne Furneaux bei L'ENCINÉMATHÈQUE (französisch)
Einzelnachweise
- gemäß Geburtenregister Roubaix: Extrait de naissance n° 927/1926
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 148.