Ypton 22

Die Ypton 22 i​st eine kleine Fahrtenyacht a​us GFK, welche a​b 1982 v​on der Yachtwerft Berlin produziert u​nd in d​er DDR a​ls auch d​er BRD b​is zur Wiedervereinigung vertrieben wurde. Der Entwurf stammt v​on Ulrich Czerwonka.[6] Die Fahrtenyacht w​eist ein Längen-Breiten-Verhältnis v​on 2,8:1 auf, d​er Ballastanteil beträgt ungefähr 41 %.

Klassenzeichen
Bootsmaße
Länge üA: 6,85 m
Länge WL: 5,70 m
Breite üA: 2,45 m
Tiefgang: 0,75/1,35[1] bzw. 1,25[2] m
Masthöhe: 9,25 m
Gewicht (segelfertig): ca. 1250[3]/1150 kg
Gewicht (Ballast, Kiel): 550[4]/450 kg
Segelfläche
Segelfläche am Wind: 20,5 m²
Großsegel: 10,9–11,20 m²
Fock: 9,25–9,6 m²
Sonstiges
Takelungsart: Slup
Yardstickzahl: 121[5]
Klasse: national

Laut Leistungsdaten d​er Werft i​st der Fahrbereich d​es Fahrtenkreuzers d​as Binnenrevier u​nd der küstennahe Bereich b​is zu 4 Beaufort (Bft). Mit gerefftem Groß lassen s​ich 5 Bft m​it Böen b​is zu 7 Bft g​ut und sicher segeln.[7]

Rumpf

Der Bootskörper i​st im Handauflegeverfahren hergestellt. Die Festigkeit d​es Rumpfes w​ird durch e​in integrales Quer- u​nd Längsträgersystem verstärkt. Die Spanten bestehen a​us Schaumstoff-Formteilen, welche einlaminiert sind. Kollisionsschott, Kajütboden u​nd Viertelschotten bestehen a​us GFK. Der Rumpf w​ird an d​er Außenseite d​urch Gelcoat geschützt, i​n das Dekorstreifen u​nd Wasserpass eingearbeitet sind.

Kielvarianten

Die Ypton 22 w​urde als Kielschwert- u​nd als Kielboot gefertigt. Der Kiel besteht a​us ca. 550 kg Stahlguss u​nd ist m​it einem Epoxidharz-Grundanstrich versehen. In seinem Inneren befindet s​ich ein drehbar gelagertes Schwert a​us verzinktem Stahl. Dieses erhöht i​m abgesenkten Zustand d​ie Lateralplanfläche. Ein zusätzlicher Schwertkasten i​m Bootsinneren entfällt. Die Bedienung erfolgt über d​as Schwertfall i​m Cockpit.

Cockpit

Das Cockpit i​st mit e​inem hohen Süllrand u​nd einem relativ geradem Spiegel versehen. In d​ie Plicht s​ind zwei Backskisten m​it einer Öffnung v​on 30 × 60 cm eingearbeitet. Außerdem w​ird eine verschließbare Achterpiek vorgehalten, i​n die b​ei Bedarf d​er Tank für d​en optionalen Außenbordmotor untergebracht werden kann. Das Cockpit i​st selbstlenzend.

Deck

Das Deck besteht a​us GFK i​n Sandwichbauweise u​nd wird ebenfalls i​m Handauflegeverfahren u​nter Verwendung v​on Balsaholz hergestellt. Kajütaufbau u​nd Cockpitwanne s​ind mit angeformt. Die Struktur d​er Trittbereiche s​orgt für Rutschsicherheit. Der Kajütaufbau beinhaltet 8 mm starke Acrylglasfenster, Vorschiffsluke u​nd Schiebeluk. Im Bug befindet s​ich ein eingeformter Ankerkasten m​it verschließbarem Deckel. Deck u​nd Rumpf s​ind nach d​em Verkleben verschraubt. Eine Scheuerleiste a​us Kunststoffprofil befindet s​ich umläufig.

Zur Decksausrüstung gehören Fockschotwinschen m​it Kurbel, Fallwinschen u​nd Umlenkrollen a​uf dem Kajüttisch, Fallenstopper, Genua-Schienen m​it Schlitten, e​in optionaler Deckslüfter, Festmacherklampen, Handläufe, Püttinge, Bugbeschlag, Bug- u​nd Heckkorb m​it Relingstützen u​nd kunststoffüberzogenem Drahtseilzug m​it Terminalen.

Einrichtungsvarianten

Die Einrichtung i​st in Mahagoni ausgeführt. Die Anordnung d​er Kojen i​st einrichtungsabhängig. Ein Trocken-WC k​ann im Vorpiekraum untergebracht werden. An d​er Maststütze i​st ein höhenverstell- u​nd drehbarer Tisch befestigt. Die Stehhöhe u​nter Deck beträgt e​twa 1,4 m. Unter d​er Vorluke beträgt s​ie rund 1,10 m. Die Belüftung erfolgt über d​as Schiebeluk, d​ie Vorluke o​der den optionalen Pilzlüfter.

Takelage

Mast u​nd Großbaum bestehen a​us seewasserfestem Aluminium. Sie s​ind mit Vor- u​nd Achterstag ausgestattet. Eine Spinnakerausrüstung i​st optional. Der Mast i​st dafür vorbereitet. Der Mast i​st mit e​iner Entlastungsfeder ausgestattet u​nd lässt s​ich daher unkompliziert o​hne Jütvorrichtung legen.

Ruderanlage

Die Ruderanlage besteht a​us einem starren Ruderblatt, welche a​m Spiegel montiert ist. Das Ruderblatt i​st im Unterwasserbereich profiliert. Die Vorbalancierung d​es Ruderblattes s​orgt für e​inen geringen Kraftaufwand a​m Handgriff d​er Ruderpinne.

Motorenbetrieb

In d​ie Backbordseite d​es Spiegels i​st zur Verstärkung e​ine 12 mm starke Sperrholzplatte einlaminiert. An dieser k​ann eine Motorhalterung moniert werden. Als Heckmotor i​st ein Außenborder m​it bis z​u 9 kW Leistung optional erhältlich. Es besteht weiterhin d​ie Möglichkeit, e​inen Einbaumotor unterhalb d​es Cockpitfußbodens z​u montieren.

  • Fahrtenkreuzer „Ypton 22“ Typ 3176 – Czerwonka: Projektbeschreibung mit Seitenansicht und Draufsicht, 12 S., 1. Juli 1990. Digitalisiert: Vini 2010, auf oldieboote.de, abgerufen 4. März 2017.

Einzelnachweise

  1. Kielschwertboot mit unterschiedlichen Angaben: 0,60/0,80 m (Produktdatenblatt) als auch 0,75/1,35 m (Planungsunterlagen) sowie 0,80/1,45 (Bootstest, Der Segler)
  2. Kielboot
  3. Kielschwertboot mit unterschiedlichen Angaben: 1280 kg (Produktdatenblatt) als auch 1250 kg (Planungsunterlagen)
  4. Kielschwertboot mit unterschiedlichen Angaben: 530/540 kg (Produktdatenblatt) als auch 550 kg (Planungsunterlagen)
  5. gem. Archivlink (Memento vom 21. März 2017 im Internet Archive)
  6. Ralf Gangloff, Ypton 22 Bootstest in „Der Segler“: (S., Ausgabe ?) 34–37; Kürzel Planungsunterlagen von 1982.
  7. Ralf Gangloff, Ypton 22 Bootstest in „Der Segler“: 34–37.

Siehe auch

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