Wulff-Land
Wulff-Land ist eine unbewohnte Halbinsel in Knud-Rasmussen-Land im Norden Grönlands. Administrativ gehörte sie bis Ende 2008 zur Provinz Avannaa („Nordgrönland“), seit 1988 zum gemeindefreien Gebiet des Nordost-Grönland-Nationalparks.
Lage des Wulff-Lands |
Die etwa 120 Kilometer lange, spitz zulaufende Region grenzt nach Norden an die Lincolnsee, ein Randmeer des Arktischen Ozeans, nach Nordosten wird sie durch den Victoriafjord von der Insel Naresland getrennt. Nach Westen wird sie durch den Sankt-Georg-Fjord von der Hendrik-Insel und der dieser vorgelagerten Castle-Insel getrennt. Nach Süden begrenzt das grönländische Inlandeis das Wulff-Land. 26 Kilometer nördlich von Wulff-Land liegt die Insel Beaumont Ø.
Trotz seiner extrem nördlichen Lage auf etwa 82° N ist das Wulff-Land infolge geringer Niederschläge nur teilweise vergletschert. Der größte Gletscher ist der Sven-Hedin-Firn rund um den 1210 m hohen Farragjut Bjerg. Die Nordwestspitze der Halbinsel heißt Kap May. 18 km östlich beginnt das fruchtbare Gunnar Andersson Dal, dass sich weit ins Innere Wulff-Lands erstreckt und von Moschusochsen und Schneehasen bewohnt wird.[1]
Entdeckung und Charakteristika
Das Wulff-Land wurde aus europäischer Sicht erst im 19. Jahrhundert entdeckt, es ist nach dem schwedischen Botaniker und Polarforscher Thorild Wulff benannt, der auf Knud Rasmussens Zweiter Thule-Expedition ums Leben kam. Das Wulff-Land gehört zu den lebensfeindlichsten Teilen der Arktis überhaupt. Während selbst das nordöstlich angrenzende Pearyland einst besiedelt war, fehlen im Wulff-Land archäologische Spuren menschlicher Präsenz. Auch nennenswerte Rohstoffvorkommen wurden hier bisher nicht gefunden.
Einzelnachweise
- Den grønlandske Lods - Sejladsanvisninger Vestgrønland. Geodatastyrelsen, 2020, ISBN 978-87-92107-91-6, S. 215 f. (dänisch, gst.dk [PDF]).