Wolfram Schultz
Wolfram Schultz (* 27. August 1944 in Meißen)[1] ist ein deutsch-britischer Neurowissenschaftler an der University of Cambridge.
Schultz entdeckte biologische Grundlagen für wesentliche Annahmen der psychologischen Lerntheorie für Belohnung. Er benutzte Erkenntnisse aus der Lern- und der ökonomische Entscheidungstheorie, um Belohnungs- und Risikosignale in Zellen des dopaminergen Systems und anderen Teilen des Belohnungssystems (Striatum, Frontalhirn, Amygdala) zu finden. Er arbeitet mit verhaltensbiologischen, neurophysiologischen und bildgebenden Verfahren des Gehirns.
Schultz studierte in Hamburg und Heidelberg Medizin, Mathematik und Philosophie. Sein Medizinstudium schloss er 1972 ab. Als Postdoktorand arbeitete er bei Otto Creutzfeldt am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, bei John Carew Eccles an der University at Buffalo und bei Urban Ungerstedt am Karolinska-Institut nahe Stockholm. Von 1977 bis 2001 war Schultz an der Universität Freiburg (Schweiz), wo er sich 1981 für das Fach Physiologie habilitierte und zuletzt als Professor für Neurophysiologie tätig war. Seit 2001 ist er an der University of Cambridge, wo er eine Professur für Neurowissenschaften innehat.
Wolfram Schultz ist verheiratet und hat drei Kinder.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2002 Golden Brain Award der Minerva Foundation[2]
- 2005 Neuronal Plasticity Prize der Fondation Ipsen (gemeinsam mit Ann Graybiel und Trevor Robbins)[3]
- 2009 Mitglied der Royal Society[4]
- 2013 Zülch-Preis der Max-Planck-Gesellschaft (gemeinsam mit Raymond Dolan)[5]
- 2014 Mitglied der European Molecular Biology Organization[6]
- 2017 Brain Prize der Grete Lundbeck European Brain Research Foundation[7]
- 2018 Gruber-Preis für Neurowissenschaften[8]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- mit P. Apicella und T. Ljungberg: Responses of monkey dopamin neurons during learning of behavioral reactions. In: Journal of Neurophysiology. Band 67, 1992, S. 145–163.
- mit P. Apicella und T. Ljungberg: Responses of monkey dopamin neurons to reward and conditioned stimuli during steps of learning a delayed response task. In: Journal of Neuroscience. Band 13, Nr. 3, 1993, S. 900–913.
- mit P. Dayan und P. Montague: A neural substrate of prediction and reward. In: Science. Band 275, 1997, S. 1593–1599.
- Multiple reward signals in the brain. In: Nature Reviews Neuroscience. Band 1, 2000, S. 199–207.
Weblinks
- Professor Wolfram Schultz und Lebenslauf (PDF, 84 kB) bei der Cambridge University (cam.ac.uk)
Einzelnachweise
- Base de données sur les Élites suisses au XXe siècle. In: www2.unil.ch. Abgerufen am 17. November 2017.
- 2002: Schultz – The Golden Brains. In: minervaberkeley.org. Abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
- Neurosciences. (Nicht mehr online verfügbar.) In: fondation-ipsen.org. 22. April 2016, archiviert vom Original am 21. Juli 2017; abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
- Wolfram Schultz. In: royalsociety.org. Abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
- Zülch-Preis. In: mpg.de. Abgerufen am 17. November 2017.
- Wolfram Schultz. In: people.embo.org. Abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
- Biography Wolfram Schultz. In: thebrainprize.org. Abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
- Gruber Prize in Neuroscience 2018