Wolfram Lotz
Leben
Der Sohn einer Apothekerin wuchs im Schwarzwald in Bad Rippoldsau auf.[3] Er studierte Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft an der Universität Konstanz und anschließend Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Lotz wurde 2011 mit seinen ersten beiden Stücken bekannt: Für Der große Marsch wurde er mit dem Kleist-Förderpreis ausgezeichnet, für Einige Nachrichten an das All, das ebenfalls an vielen Theatern im deutschsprachigen und europäischen Raum aufgeführt wurde, wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum „Nachwuchsautor des Jahres“ gewählt. Für sein Stück Die lächerliche Finsternis wurde er 2015 zum „Dramatiker des Jahres“ gewählt.
Seit 2017 lebt er mit seiner Frau und ihren zwei Kindern bei Colmar im Elsass. Dort begann er 2018 ein „Totaltagebuch“ zu schreiben, das die Grundlage für sein Stück Die Politiker wurde. Das Tagebuch bezeichnet Lotz als sein Hauptwerk, löschte die Datei jedoch 2019.[4]
Rezeption
Der Literaturwissenschaftler Simon Hansen ordnet das bisherige Werk von Wolfram Lotz in Nach der Postdramatik (2021) dem „narrativierenden Text-Theater“ zu: Lotz' wortgetreu unmöglich zu inszenierende Dramen zeichnen sich laut Hansen unter anderem durch eine radikale Potenzierung der durch Bertolt Brecht geprägten Episierungstechniken aus.[5]
Werke
- Der große Marsch. Theaterstück. UA: Ruhrfestspiele Recklinghausen 2011.
- Einige Nachrichten an das All. Theaterstück. UA: Deutsches Nationaltheater Weimar 2011.
- Fusseln. Liste. Parasitenpresse Köln 2011.
- mit Martin Laberenz: Zerschossene Träume. UA: Centraltheater Leipzig 2012.
- Monologe. Spector Books, Leipzig 2014, ISBN 978-3-944669-10-6.
- Die lächerliche Finsternis. Hörstück. UA: Akademietheater Wien 2014.
- Drei Stücke. S. Fischer, Frankfurt am Main 2016. ISBN 978-3-596-29631-6.
- In Ewigkeit Ameisen., gemeinsame Aufführung der beiden Hörspiele In Ewigkeit Ameisen und Das Ende von Iflingen aus dem Jahr 2009, UA: Akademietheater Wien 2019.
- Die Politiker. Sprechtext. Spector Books, Leipzig 2019. ISBN 978-3-959-05331-0
Hörspiele
- In Ewigkeit Ameisen Regie: Tobias Krebs. SWR, 2009.
- Thilo Sarrazin Monolog, Komposition: Friederike Bernhardt, 2014.
- Die lächerliche Finsternis, Regie: Leonhard Koppelmann, Komposition: zeitblom, SWR 2015.
- Das Ende von Iflingen | Erzengel beim jüngsten Gericht, Regie: Leonhard Koppelmann, Kompostion: Peter Kaizar, SWR 2019
- Die Politiker. Regie: Franz-Xaver Mayr, Kompostion: Matija Schellander, SWR 2022
Drehbuch
- Das Massaker von Anröchte. Regie: Hannah Dörr. Theater Oberhausen / öFilm, 2021.
Auszeichnungen
- 2005: Literaturpreis der Stadt Steyr
- 2010: Werkauftrag und Publikumspreis des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens
- 2011: Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker für Der große Marsch
- 2011: Stipendium Künstlerdorf Schöppingen
- 2011: „Nachwuchsautor des Jahres“ für Einige Nachrichten an das All, gewählt von einer unabhängigen Jury deutschsprachiger Kritiker in der Zeitschrift Theater heute
- 2011: Literatur-Förderpreis der Stadt Konstanz
- 2012: Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.
- 2013: Förderpreis Komische Literatur
- 2015: Einladung zum Berliner Theatertreffen mit der Uraufführungsinszenierung von Die lächerliche Finsternis
- 2015: Nominierung für den Mülheimer Dramatikerpreis
- 2015: „Dramatiker des Jahres“ in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute
- 2015: Nestroy-Theaterpreis – Autorenpreis für Die lächerliche Finsternis[6]
- 2020: Nominierung für den Hörspielpreis der Kriegsblinden mit Das Ende von Iflingen
Weblinks
Einzelnachweise
- freitag.de
- swr.de
- schwarzwaelder-bote.de
- "Ich bin jetzt nicht total irre geworden dabei". Abgerufen am 3. September 2019.
- Simon Hansen: Nach der Postdramatik. Narrativierendes Text-Theater bei Wolfram Lotz und Roland Schimmelpfennig. Transcript Verlag, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8376-5629-9.
- Nestroy-Preis 2015: Die Nominierungen. Presseaussendung vom 30. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.