Wolfgang Schettler

Wolfgang Alexander Sylvester Schettler (* 31. Dezember 1880 i​n Dresden; † n​ach 1943[1]) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter u​nd Politiker.

Leben

Schettler studierte Rechtswissenschaften. Später w​ar er a​ls Oberregierungsrat i​m sächsischen Wirtschaftsministerium tätig. Von 1921 b​is 1923 w​ar er Amtshauptmann d​er Amtshauptmannschaft Flöha.[2] Danach wechselte e​r als Oberverwaltungsgerichtsrat a​n das Sächsische Oberverwaltungsgericht i​n Dresden.[3] Im Jahr 1927 w​urde er Ministerialrat i​n der Sächsischen Staatskanzlei u​nd stieg 1929 z​u ihrem Leiter auf. In dieser Eigenschaft w​ar er v​on 1929 b​is 1933 a​uch stellvertretender Bevollmächtigter Sachsens i​m Reichsrat. Ab 1929 b​is mindestens 1932 w​ar Schettler Vorsitzender d​es Dresdner Ortsvereins d​er Deutschen Volkspartei.[4] Im Jahr 1931 w​urde er z​um Ministerialdirektor befördert. Am 10. März 1933, d​em Tag d​er Machtübernahme i​n Sachsen d​urch den Reichskommissar u​nd SA-Obergruppenführer Manfred v​on Killinger, w​urde Schettler z​um kommissarischen Kreishauptmann d​er Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen ernannt. Am 30. September 1933 t​rat er i​n den Ruhestand. Später w​ar er n​och als Reichsbeauftragter d​er Überwachungsstelle für Rauchwaren tätig.[5] Ab 1939 w​ar er (nicht vertretungsberechtigter) Mitinhaber d​er Firma Liepsch & Reichardt, d​em Verlag d​er Dresdner Nachrichten, d​er sich i​n Familienbesitz befand.[6]

Literatur

  • Joachim Lilla: Der Reichsrat. Vertretung der deutschen Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919–1934. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung des Bundesrats November 1918–Februar 1919 und des Staatenausschusses Februar–August 1919. (Reihe Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 14), Droste, Düsseldorf 2006, ISBN 978-3-7700-5279-0, S. 267 (Kurzbiografie).

Einzelnachweise

  1. Schettler wurde zuletzt im Dresdner Adressbuch 1943/44 erwähnt. Im Jahr 1957 wurde er zum 31. Dezember 1950 für tot erklärt; siehe Schettler, Wolfgang (Alexander Sylvester). In: Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik des Bundesarchivs. Online
  2. Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 304.
  3. Christoph Jestaedt: Das Sächsische Oberverwaltungsgericht von 1901 bis 1941 und seine fünf Präsidenten. In: Claus Meissner (Hrsg.): Das Sächsische Oberverwaltungsgericht – Verwaltungsgerichtsbarkeit in Sachsen 1901–1993. (= Sächsische Justizgeschichte Band 1). Sächsisches Staatsministerium der Justiz, Dresden 1994, S. 14–21, hier S. 17 und 21.
  4. Dresdner Adressbücher 1929 bis 1932.
  5. Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 1998 (Nachdruck), S. 378.
  6. Adreßbuch der Landeshauptstadt Dresden 1940. Vierter Teil: Handelsregister, S. 25.
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