Wolfgang Müller (Schauspieler)
Wolfgang Müller (* 14. Dezember 1922 in Berlin; † 26. April 1960 bei Lostallo, Graubünden, Schweiz) war ein deutscher Schauspieler und Kabarettist.
Leben
Seine Eltern waren der Bankdirektor Werner Müller und dessen Ehefrau Lisbeth, geborene Höfer. Er studierte Chemie, wurde während des Krieges eingezogen und hatte seine ersten Bühnenauftritte beim Fronttheater.
Wolfgang Müller begann seine Bühnenlaufbahn 1945 am Salzburger Landestheater und ging dann nach Wien, wo er bereits als Kabarettist auftrat. 1947 kam er nach Berlin und war dort zwei Jahre Mitglied beim Kabarett der Komiker. In Berlin agierte er außerdem bei den Kleinkunstbühnen Mausefalle und Rauchfang sowie seinem eigenen Kabarett Greifi.
1949 lernte er Wolfgang Neuss kennen. Sie gründeten das Duo Die zwei Wolfgangs und avancierten zu den bekanntesten deutschen Kabarettisten der 1950er Jahre. Gemeinsam waren sie als Kabarett-Partner unterwegs und karikierten besonders die CDU-Politik der Adenauer-Aera.
Die beiden traten als Komiker-Duo wiederholt singend (Schlag nach bei Shakespeare oder Ach, das könnte schön sein …) in Spielfilmen auf, darunter Das Wirtshaus im Spessart, Wir Wunderkinder und Rosen für den Staatsanwalt. Wie Neuss zeigte Müller keine Scheu, als Solodarsteller auch in Streifen mitzuwirken, die später als „Papas Kino“ verspottet wurden.
1960 kam Wolfgang Müller als Flugschüler bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz ums Leben. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf (Grabstätte Abt. II-U-112). Neben ihm wurde 1989 sein Film- und Kabarettpartner Wolfgang Neuss bestattet.
Friedrich Luft ehrte Müller nach dessen Tod als „rare Clownsnatur“. Er sei „ein brillanter Techniker des Komischen“ gewesen, der „mit seinem differenzierten ‚Köppchen‘ auch in komplizierten Sphären aktiv war“ und „den gebildeteren unter den Freunden des klug artikulierten Spaßes seitdem bitter“ fehle.
Filmografie
- 1953: Die Kaiserin von China
- 1954: Raub der Sabinerinnen
- 1954: Clivia
- 1954: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
- 1954: Phantom des großen Zeltes
- 1955: Der Hauptmann und sein Held
- 1955: Banditen der Autobahn
- 1956: Beichtgeheimnis
- 1956: Der Hauptmann von Köpenick
- 1956: Das Sonntagskind
- 1956: Die Stimme der Sehnsucht
- 1956: Zu Befehl, Frau Feldwebel
- 1956: Ein Mann muß nicht immer schön sein
- 1957: Drei Mann auf einem Pferd
- 1957: Einmal eine große Dame sein
- 1957: Der müde Theodor
- 1958: Schwarzwälder Kirsch
- 1958: Ein weißer Elefant
- 1958: Das Wirtshaus im Spessart
- 1958: Kennen Sie die Milchstraße?
- 1958: Der Stern von Santa Clara
- 1958: Der Maulkorb
- 1958: Wir Wunderkinder
- 1959: Hier bin ich – hier bleib ich
- 1959: Nick Knattertons Abenteuer – Der Raub der Gloria Nylon
- 1959: Rosen für den Staatsanwalt
- 1959: Der lustige Krieg des Hauptmann Pedro
- 1960: Als geheilt entlassen
- 1960: Nichts Neues bei Herrn Müller
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 581
- Michael Wenk: Wolfgang Müller – Kabarettist, Schauspieler. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 30, 1998.
Weblinks
- Wolfgang Müller in der Internet Movie Database (englisch)
- Artikel über Wolfgang Müller und Wolfgang Neuss mit Fotos (Memento vom 23. Dezember 2005 im Internet Archive)