Wolf Nöhren
Wolf D. Nöhren (* 1944 in Murnau am Staffelsee) ist ein deutscher Architekt und Designer, der in Kaiserslautern lebt und arbeitet.
Leben
Nöhren besuchte das humanistische Gymnasium in Bonn, studierte Architektur (und zur Vorbereitung darauf, absolvierte er auch eine Bau- und Möbeltischlerlehre in Köln) und war – während der Semesterferien – Mitarbeiter bei Fritz Wolters bei Planungen zum Regionalflughafen Münster (heute: Internationaler Flughafen Münster/Osnabrück) und bei Paul Schneider-Esleben beim Neubau des Abfertigungsgebäudes des Flughafens Köln/Bonn sowie beim Planungsring Bonner Architekten beim Wettbewerb: Landesbehördenhaus,Bonn im Büro Ernst van Dorp.
Nach der bestandenen Diplom-Hauptprüfung folgte ein Promotionsstudium in Kunsthistorik und Baugeschichte, Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Universität Bonn (und später an der Universität Mainz). Zur Bonner Zeit war er auch als Bühnenbildner und Regisseur an der Studiobühne am Germanistischen Seminar der Uni-Bonn tätig und inszenierte We bombed in New Heaven[1] von Joseph Heller.
Von 1970 bis 1973 lehrte Nöhren in Köln als Dozent für Baugeschichte und Entwurf bei Gernot Lucas an den Kölner Werkschulen[2], als nebenberufliche Lehrkraft an der Fachoberschule für Gestaltung und als Lehrbeauftragter im Fachbereich Architektur der Technischen Hochschule. Danach war er bis 1980 Mitarbeiter in der Architektengemeinschaft Planungsgruppe Stieldorf[3] und war dabei beteiligt an verschiedenen Neubauprojekten:
- 1972–1976 Bundeskanzleramt in Bonn[4] (Entwurf für den Innenausbau und das Mobiliar)
- 1973 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Kreuzbauten) in Bad Godesberg (Ergänzungsbauten und Casino)
- 1974 Schloss Birlinghoven -Ausbauplanung für die GMD- (heute: Fraunhofer-Institute -seit 2001-).
- 1975 Funkhaus der Deutschen Welle und des Deutschlandfunks in Köln (Ausführungs-Entwurf)
- 1976–1980 ZDF-Sendezentrum in Mainz-Lerchenberg (Fassade des Rundbaus und Teile des Innenausbaus)
1980 wechselte er als Entwurfsarchitekt für Rheinland-Pfalz und das Saarland in die Bauabteilung der Deutschen Bundesbank (Hauptverwaltung-Mainz). Im Auftrag der Bundesbank fertigte er Vorentwürfe und Gutachten zu den Gebäuden in Mainz, Speyer, Kaiserslautern, Bitburg, Saarlouis, Saarbrücken und Homburg (Saar).
Bekannt wurde er durch die Planung und Durchführung der Bundesbank-Nebenstelle in Wittlich[5] einem ökologischen Bau mit Dachbegrünung, passiver Solarenergie und natürlicher Be- und Entlüftung.
Heute arbeitet Nöhren als selbstständiger Architekt.
Wolf Nöhren war ein Freund und Kollege von Dieter Flimm.
Schriften
- Gartners Architekturkalender. 1986 (März und April)
- … In: Deutsches Architektenblatt, Heft 9/1994, S. 1399.
- … In: Deutsches Architektenblatt, Heft 4/1996, S. 694.
Auszeichnungen
- 1988: Preis der Stadt Wittlich für Vorbildliches Bauen
Sachverständiger Bürger
- im Bauherrenausschuss im Rat der Stadt Bonn
- im Planungsausschuss für den FH-Planungsraum Köln
- Vorprüfer und Beurteiler von Entwürfen für Neubaumaßnahmen im gesamten Bundesbankbereich
Einzelnachweise
- Bonner Rundschau, Feuilleton vom 4. Februar 1970: "Bomben in der Universitäts-Studiobühne".
- Kölner Werkschulen / FH Kunst und Design = Herausgeber: 100 Jahre Kölner Werkschulen, Katalog, Verlag Greven & Bechthold, Köln 1979, Anhang: Namensliste der lehrend-tätigen Personen.
- Wilfried Täubner: Planungsgruppe Stieldorf hier: Liste der Mitarbeiter, die an den Bauten und Projekten mitgewirkt haben. Verlag O. Schneider, Köln 1978.
- Bonner Rundschau vom 29. Mai 1976: "Der Kanzler bleibt von Eichen umgeben", sowie Sonder-(Wochenends)-Beilage des Kölner Stadtanzeigers: "Eine Sparkasse für den Bundeskanzler, Zwei Fachleute, Zwei Meinungen": Prof. Dr. Hugo Borger und Architekt Wolf D. Nöhren von der Planungsgruppe, die das Kanzleramt baute.
- Trierischer Volksfreund Nr. 73 (Mosel-Zeitung) vom 26. März 1984: 23 Millionen DM veranschlagt: Heute weht der Richtkranz über der LZB-Wittlich. Präsident Prof. Duppré dankt dem Planungsarchitekten Wolf Nöhren.