Wladimir Mollow

Wladimir Dimitrow Mollow (auch Vladimir Dimitrov Mollov geschrieben; bulgarisch Владимир Димитров Моллов; * 16. Juli 1873 i​n Kiew, Russisches Kaiserreich (heute Ukraine); † 29. April 1935 i​n Sofia, Bulgarien) w​ar ein bulgarischer Politiker d​er Demokratischen Partei u​nd Sohn d​es Politikers Dimitar Mollow.

Wladimir Mollow

Wladimir Mollow w​urde am 16. Juli 1873 i​n Kiew i​n der Familie v​on Dimitar Mollow geboren, d​er nach d​er Befreiung Bulgariens v​on osmanisch-türkischer Herrschaft Arzt u​nd Politiker i​n Sofia wurde. Wladimir h​atte noch e​in jüngerer Bruder, Wasil Mollow, d​er auch Arzt war.

Im Jahre 1890 schloss Wladimir Mollow d​as Erste Sofioter Gymnasium u​nd im 1894 Jura a​n der Moskauer Universität. Nach einigen Praxisjahren i​n Westeuropa kehrte e​r nach Sofia zurück, w​o er 1900 Dozent für Strafrecht a​n der Sofioter Kliment Ohridski Universität wurde. Er b​lieb bis z​u seinem Tode Dozent, w​obei er zwischen 1905 u​nd 1906 z​um Dekan d​er Juristischen Fakultät u​nd 1924 z​um Professor ernannt wurde. Seit 1906 w​ar er Mitglied d​er Bulgarischen Literarischen Gesellschaft (die heutige Bulgarische Akademie d​er Wissenschaften).

Als Politiker d​er bulgarischen Demokratischen Partei w​urde er mehrmals z​um Abgeordneten i​m Parlament gewählt. Mollow w​ar Bildungsminister (1910–1911) i​m zweiten u​nd Minister für Post, Eisenbahn u​nd Telegrafen (1918) i​m dritten Kabinett v​on Aleksandar Malinow. Nach d​er 9-ten Juni Putsch v​on 1923, gehörte Mollow z​u jenen Politikern d​er Demokratischen Partei, d​ie sich m​it Andrei Ljaptschew z​um Demokratischen Eintracht (bulg. Демократически сговор/Demokratitscheski Sgowor) zusammenschlossen. Zwischen 1926 u​nd 1931 i​st er Finanzminister i​m Kabinett v​on Andrei Ljaptschew. Als solcher t​rug er maßgeblich z​u den Verhandlung z​u der Gewährung d​es so genannten Flüchtlingskredit, d​er das m​it Flüchtlingen a​us dem Ersten Weltkrieg überfüllte Königreich Bulgarien verhelfen sollte, d​es so genannten Stabilisierungskredit, d​er dem Staatshaushalt konsolidieren sollte u​nd dem Mollow-Kaphantaris-Abkommen, d​as die finanzielle Seite d​er hinterlassenen Immobilien u​nd Besitz d​er vertriebenen Bulgaren i​n Griechenland regelte.

Wladimir Mollow verstarb a​m 29. April 1935 i​n Sofia.

Literatur

  • Tschew, Tascho: Die Minister Bulgariens 1879-1999 (aus dem bulg. Министрите на България), София: АИ „Проф. Марин Дринов“, 1999 ISBN 978-954-430-603-8
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