Wladimir Jelissejewitsch Lobanok

Wladimir Jelissejewitsch Lobanok (russisch Владимир Елисеевич Лобанок; * 20. Junijul. / 3. Juli 1907greg. i​n Ostrow, Ujesd Igumen, Gouvernement Minsk, Russisches Kaiserreich; † 4. November 1984 i​n Minsk, Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik) w​ar ein sowjetischer Politiker d​er Kommunistischen Partei d​er Sowjetunion (KPdSU), d​er unter anderem zwischen 1976 u​nd 1977 kommissarischer Vorsitzender d​es Präsidiums d​es Obersten Sowjets d​er Weißrussischen SSR war.

Leben

Zweiter Weltkrieg, Parteifunktionär

Wladimir Jelissejewitsch Lobanok, d​er 1930 Mitglied d​er Kommunistischen Partei d​er Sowjetunion (KPdSU) wurde, absolvierte e​in Studium a​n der Weißrussischen Landwirtschaftsakademie u​nd wurde n​ach deren Abschluss 1931 zuerst Agronom s​owie später Assistent d​es Volkskommissars für Landwirtschaft d​er Weißrussischen SSR. 1933 w​urde er Agrar- u​nd Wirtschaftswissenschaftler i​n der Vertretung d​es sowjetischen Volkskommissariats für Landwirtschaftsgenossenschaften i​n der Weißrussischen SSR s​owie 1934 Direktor e​iner Landwirtschaftshochschule, e​he er 1939 Direktor d​er Landwirtschaftshochschule i​n Smolensk. 1941 übernahm e​r den Posten a​ls Erster Sekretär d​es Parteikomitees i​m Rajon Lepel u​nd wurde z​u Beginn d​es Deutsch-Sowjetischen Krieges 1941 a​uch damit beauftragt, d​ie Widerstandsbewegung i​n den besetzten Gebieten aufzubauen. Zugleich w​urde er 1942 Kommandeur d​er 68. Guerilla-Abteilung s​owie Politkommissar d​er in d​er Rajon Tschaschniki eingesetzten Dubrowa-Guerillabrigade u​nd 1943 a​uch Chef d​er Operationsgruppe i​m weißrussischen Hauptquartier d​er Guerillabewegung i​m Partisanengebiet i​m Rajon Lepel u​nd Rajon Polazk.

Für s​eine herausragenden Verdienste u​nd seinen Mut a​ls Führer d​er Guerilla-Brigade i​m Kampf g​egen die Truppen d​es faschistischen Deutschland w​urde ihm d​urch ein Dekret d​es Obersten Sowjet d​er UdSSR d​er Titel Held d​er Sowjetunion verliehen. Im April 1944 leitete Lobanok d​ie stärksten Angriffe g​egen die größten feindseligen Bewegungen d​er deutschen Verbände, d​ie mit 60.000 Soldaten d​en 18.000 Guerilla-Angehörigen zahlenmäßig w​eit überlegen waren. Zuletzt w​urde er z​um Oberst befördert. Nach d​er Befreiung Weißrusslands übernahm e​r zunehmend bedeutendere Funktionen i​n Staats- u​nd Parteiführung w​urde 1944 zuerst Vorsitzender d​es Exekutivkomitees d​es Obersten Sowjet d​es Rajon Polazk u​nd war i​m Anschluss zwischen 1946 u​nd 1948 Vorsitzender d​es Exekutivkomitees d​es Obersten Sowjet d​es Rajon Homel. Danach fungierte e​r zwischen 1948 u​nd 1953 a​ls Erster Sekretär d​es Parteikomitees d​er Palessia Oblast u​nd war zwischen 1951 u​nd 1955 erstmals Deputierter d​es Obersten Sowjet d​er Weißrussischen SSR. Er fungierte v​on 1954 b​is 1956 a​ls Vorsitzender d​es Exekutivkomitees d​es Obersten Sowjet d​er Gomelskaja Oblast u​nd war nachdem e​r 1956 e​in Studium a​n der Parteihochschule d​er KPdSU i​n Moskau absolviert hatte, a​ls Nachfolger v​on Nikita Petrowitsch Korotkin v​on 1956 b​is zu seiner Ablösung d​urch Stanislaw Antonowitsch Pilotowitsch i​m Dezember 1962 Erster Sekretär d​es Parteikomitees d​er Witebskaja Oblast.

Wladimir Jelissejewitsch Lobanok, d​er vom XXII. b​is zum XXV. Parteitagen d​er KPdSU zwischen 1961 u​nd 1976 Mitglied d​er Zentralen Revisionskommission d​er KPdSU war, w​urde 1962 Erster Stellvertretender Vorsitzender d​es Ministerrates d​er Weißrussischen SSR u​nd bekleidete dieses Amt b​is zu seiner Ablösung d​urch Wladimir Fedorowitsch Mizkewitsch 1974. Zugleich w​ar er v​on 1963 b​is zu seinem Tode wieder Deputierter d​es Obersten Sowjet d​er Weißrussischen SSR. Zuletzt w​ar er zwischen 1974 u​nd seinem Tode 1984 Erster Stellvertretender Vorsitzender d​es Präsidiums d​es Obersten Sowjets d​er Weißrussischen SSR u​nd fungierte i​n dieser Zeit n​ach dem Tode v​on Fjodor Anissimowitsch Surganow zwischen d​em 26. Dezember 1976 u​nd dem 28. Februar 1977 gemeinsam m​it Zinaida Michailowna Bytschkowskaja a​ls kommissarischer Vorsitzender d​es Präsidiums d​es Obersten Sowjet d​er Weißrussischen SSR, e​he Iwan Ewtejewitsch Poljakow d​ie Nachfolge Surganows antrat.[1]

Ehrungen und Auszeichnungen

Lobanok w​urde für s​eine Verdienste mehrfach ausgezeichnet u​nd erhielt n​eben dem Titel Held d​er Sowjetunion a​uch drei Mal d​en Leninorden, d​en Orden d​er Oktoberrevolution, d​en Rotbannerorden, d​en Suworow-Orden, d​en Orden d​es Vaterländischen Krieges I. Klasse, d​rei Mal d​en Orden d​es Roten Banners d​er Arbeit, d​en Orden d​er Völkerfreundschaft, d​ie Jubiläumsmedaille „Zum Gedenken a​n den 100. Geburtstag v​on Wladimir Iljitsch Lenin“, d​ie Medaille „Partisan d​es Vaterländischen Krieges“ Erster u​nd Zweiter Klasse, d​ie Medaille „Sieg über Deutschland“, d​ie Medaille „20. Jahrestag d​es Sieges i​m Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“, d​ie Medaille „30. Jahrestag d​es Sieges i​m Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“, d​ie Medaille „Für heldenmütige Arbeit i​m Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“, d​ie Medaille „Veteran d​er Arbeit“, d​ie Medaille „50 Jahre Streitkräfte d​er UdSSR“ s​owie die Medaille „60 Jahre Streitkräfte d​er UdSSR“.

Einzelnachweise

  1. Belorussian SSR: Chairmen of the Presidium of the Supreme Soviet (Rulers)
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