Wizebskaja Woblasz
Die Wizebskaja Woblasz (belarussisch Віцебская вобласць; russisch Витебская область/Witebskaja Oblast) ist ein Verwaltungsbezirk im Norden von Belarus. Hauptstadt der Woblasz ist Wizebsk (belarussisch Віцебск; russisch Витебск Witebsk).
Die Woblasz umfasst rund 40.000 km² und zählt 1.321.100 Einwohner (2004), darunter sehr viele Russen. In die Wizebskaja Woblasz wurden viele Menschen aus den durch die Katastrophe von Tschernobyl kontaminierten Gebieten im Süden von Belarus umgesiedelt.
Geschichte
In der vorsowjetischen Zeit war das Gouvernement Witebsk eine von vielen Verwaltungseinheiten des Russischen Zarenreichs. Mit der Etablierung der Sowjetmacht wurde ein Großteil des Gebiets 1924 der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik übergeben.[1] Auf Grundlage dessen wurde 1938 die Oblast Witebsk gegründet. Diese umfasste 7 Städte und 20 Rajons. Nach einigen territorialen Veränderungen in den 1950er Jahren und Anfang der 1960er Jahre wurde 1966 die heutigen Grenzen der Wizebskaja Woblasz festgelegt.[2]
Daten
Die Landesfläche der Woblasz beträgt 19,3 %. 13,8 % der Bevölkerung der Republik leben in dieser Woblasz. Das Gebiet gliedert sich in 21 Kreise, 249 Dorfsowjets, 19 Städte (davon fünf Städte der Gebietsunterordnung) und 26 städtische Siedlungen. Das Zentrum bildet die Stadt Wizebsk mit 367.000 Einwohnern.
Rajone
- Rajon Beschankowitschy
- Rajon Braslau
- Rajon Dokschyzy
- Rajon Dubrouna
- Rajon Haradok
- Rajon Hlybokaje
- Rajon Lepel
- Rajon Ljosna
- Rajon Mjory
- Rajon Orscha
- Rajon Pastawy
- Rajon Polazk
- Rajon Rassony
- Rajon Scharkouschtschyna
- Rajon Schumilina
- Rajon Sjanno
- Rajon Talatschyn
- Rajon Tschaschniki
- Rajon Uschatschy
- Rajon Werchnjadswinsk
- Rajon Wizebsk
Städte
Die Einwohnerzahlen der aufgeführten Städte geben den Stand am 1. Januar 2004 wieder. Die ggf. abweichende russische Bezeichnung wird in Kursivschrift angegeben.
- Wizebsk Witebsk – 342.400
- Orscha – 125.300
- Nawapolazk Nowopolozk – 101.300
- Polazk Polozk – 82.800
- Pastawy Postawy – 20.500
- Hlybokaje Glubokoje – 19.600
- Lepel – 18.800
- Nowalukoml Nowolukoml – 14.900
- Haradok Gorodok – 14.000
- Baran – 12.300
- Talatschyn Tolotschin – 10.500
- Braslau Braslaw – 10.100
- Tschaschniki – 9.800
- Dubrouna Dubrowno – 9.100
- Mjory Miory – 9.000
- Sjanno Senno – 8.400
- Werchnjadswinsk Werchnedwinsk – 7.900
- Dokschyzy Dokschizy – 7.000
- Dsisna Disna – 2.400
Weblinks
Einzelnachweise
- Н. Дьякова: Территории Постсоветских Республик: От Истории к Современности. Территориальные и пограничные проблемы советских республик до образования СССР. 2011, abgerufen am 27. November 2020 (russisch).
- Административно-территориальное устройство БССР (1944–1980). Справочник. Band 2. Издательство «Беларусь», Minsk 1987, S. 60.