Witold Wirpsza
Witold Wirpsza (* 4. Dezember 1918 in Odessa; † 16. September 1985 in Berlin) war ein polnischer Dichter, Kritiker, Übersetzer deutschsprachiger Literatur. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Warschau sowie Musik an der Musikhochschule Warschau.
Seine ersten Gedichte veröffentlichte er 1935. Er kämpfte im Verteidigungskrieg von 1939 und verbrachte den Krieg als Gefangener in deutschen Offizierslagern. Nach dem Krieg ließ er sich in Stettin nieder, wurde im dortigen Rundfunk tätig und später Mitglied der Redaktionen der Warschauer Wochenschriften „Po prostu“ und „Nowa Kultura“. 1967 Gast des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. 1968 wurde er von den Behörden mit Veröffentlichungsverbot belegt und 1970 zur Umsiedlung nach West-Berlin gezwungen. Er war Ehemann von Maria Kurecka (1920–1989), mit ihr übersetzte er viele Werke deutschsprachiger Literatur. Ihr Sohn, Alexander Szaruga (Pseudonym, eigentlich Leszek Wirpsza); (* 1946) ist ein Dichter, Literaturhistoriker und Übersetzer deutschsprachiger Literatur.
Witold Wirpsza wurde 1967 mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung ausgezeichnet.
Übersetzungen
- Hermann Broch: Der Tod des Vergil (mit Maria Kurecka)
- Johan Huizinga: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel (mit Maria Kurecka)
- Thomas Mann: Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde (mit Maria Kurecka)
- Friedrich Schiller: Maria Stuart
- Albert Schweitzer: Johann Sebastian Bach (mit Maria Kurecka)
- Valerian Tornius: Wolfgang Amadé: ein Mozart-Roman (mit Maria Kurecka)
- Bertolt Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, (mit Roman Szydłowski)
Literatur
- Lesław Bartelski, Polscy pisarze współcześni 1944-1970, Warszawa 1972