Wishbringer
Wishbringer (englisch; auf Deutsch etwa „Wunschbringer“) ist ein Fantasy-Textadventure von des US-amerikanischen Studios Infocom aus dem Jahre 1985. Es spielt im Zork-Universum und richtet sich im Gegensatz zu anderen Infocom-Spielen eher an Anfänger des Genres.
Wishbringer | |
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Studio | Infocom |
Publisher | Infocom |
Leitende Entwickler | Brian Moriarty |
Erstveröffent- lichung |
1. Mai 1985 |
Plattform | Apple II, Atari 8-Bit, Atari ST, Commodore 64, Commodore 128, Commodore Amiga, MS-DOS, Schneider CPC |
Spiel-Engine | ZIL |
Genre | Fantasy |
Spielmodus | Einzelspieler |
Steuerung | Tastatur |
Medium | Diskette |
Sprache | Englisch |
Aktuelle Version | Release 69 |
Kopierschutz | Beilagenreferenzierung („Feelies“) |
Handlung
Die Spielhandlung fußt auf der fiktiven Legende des Wunschsteins „Wishbringer“, der zufolge die ruchlose Königin Alexis einst Prinzessin Morning Star im Säuglingsalter entführte und fortan als ihr eigenes Kind ausgab. Morning Star wuchs heran und es hielten nacheinander sechs Ritter um ihre Hand an. Alexis stellte sie mit unmöglich zu lösenden Aufgaben auf die Probe, sodass Morning Star unverheiratet blieb. Das Königreich, Alexis und Morning Star vergingen. Morning Stars Herz jedoch überdauerte die Zeiten und wurde zum glühenden Stein Wishbringer, der seinem Finder sieben Wünsche gewährt – einen für Morning Star und jeweils einen für jeden der sie damals umwerbenden Ritter.
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Briefträgers im kleinen Fischerdorf Festeron. Er stellt einer betagten Dame, die ein kleines Geschäft für Magiezubehör betreibt, einen Brief zu, der sich als Lösegeldforderung für die entführte Katze der alten Dame entpuppt. Die alte Dame bittet den Spieler, ihre Katze aus den Klauen der Entführerin, einer Hexe namens „The Evil One“ („Die Böse“), zu befreien.[1] Beim Verlassen des Geschäfts hat sich das Dorf Festeron in ein düsteres, alptraumhaftes und bedrohliches Abbild seiner selbst mit Namen „Witchville“ verwandelt. Bei der Suche nach der Katze hilft dem Spieler der Stein „Wishbringer“, der unter bestimmten Umständen Wünsche erfüllt und so das Spiel vorantreibt. Dem Spieler stehen insgesamt sieben Wünsche zu, deren Aussprechen jedoch den Besitz eines speziellen Gegenstandes voraussetzt. Mögliche Wünsche und dafür benötigte Gegenstände sind:
Wunsch nach... | Benötigt |
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Dunkelheit | Gruemilch |
Freiheit | Süßigkeiten |
Glück | Hufeisen |
Levitation | Besenstiel |
Rat | Muschel |
Regen | Regenschirm |
Voraussicht | Brille |
Spielprinzip und Technik
Wishbringer ist ein Textadventure, das heißt, es gibt keinerlei grafische Elemente. Umgebung und Geschehnisse werden als Bildschirmtext aus- und die Handlungen des Spielers ebenfalls als Text über die Tastatur eingegeben. Der Parser von Wishbringer versteht über 1000 Wörter, im Vergleich zu knapp 700, die der Parser von Zork beherrschte.[2]
Produktionsnotizen
Als Beilagen („Feelies“) enthielten die frühen Veröffentlichungen von Wishbringer ein Büchlein namens „The Legend of Wishbringer“ („Die Legende vom Wunschbringer“), dessen Inhalt eine Rolle im Spiel spielt und abgefragt wird und damit als Kopierschutz dient. Weiterhin enthalten waren eine Nachbildung des am Anfang des Spiels zu überbringenden Briefes samt Umschlag, eine Landkarte sowie eine Plastik-Nachbildung des „Wishbringer“-Steins, die im Dunkeln leuchtet.
Der bei Avon Books erschienene Roman Wishbringer von Craig Shaw Gardner spielt in der gleichen Welt wie das Computerspiel, ist von der Handlung her an das Spiel aber nur angelehnt.[3] Für Brian Moriarty, Autor des Spiels, war Wishbringer der erste Titel, den er für Infocom schrieb; es folgten Trinity (1986) und Beyond Zork (1987), bevor er zu LucasArts wechselte, wo er als Autor und Produzent Loom verantwortete und zeitweilig an The Dig arbeitete.
2019 wurde der Quelltext des Spiels auf dem Software-Entwicklungs-Repository GitHub veröffentlicht.[4]
Rezeption
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Die deutsche Happy Computer sah in Wishbringer „eines der einfachsten und zugleich schönsten Infocom-Adventures“, das im deutschsprachigen Raum wegen der nötigen Englischkenntnisse für eine Zielgruppe ab etwa 13 Jahren geeignet sei.[1] Das Compute!-Magazin hob die liebevoll gestalteten Packungsbeilagen hervor.[6] Auch Computer & Video Games lobte die „prächtigen“ Packungsbeilagen und hob diverse Anspielungen auf ältere Infocom-Spiele hervor.[5]
AdventureClassicGaming lobte 1999 in einer Retrospektive den Parser, die Puzzles und den Humor des Spiels, kritisierte aber die Einfachheit.[7]
Weblinks
- Wishbringer bei MobyGames (englisch)
- Verpackung und Goodies auf GUETech.org
- Wishbringer in der Interactive Fiction Database (englisch)
Einzelnachweise
- Boris Schneider-Johne: Wishbringer. In: Happy Computer Sonderheft 3/85. S. 33.
- Resonant.org: Wishbringer (Memento vom 11. August 2009 im Internet Archive)
- Craig Shaw Gardner: Wishbringer. Avon Books, New York 1988, ISBN 0-380-75385-5.
- Wishbringer: The Magick Stone of Dreams by Brian Moriarty (Infocom). In: GitHub.com. Abgerufen am 18. April 2019.
- Paul Coppins: Wishbringer. In: Computer & Video Games. Nr. 51, Januar 1986, S. 110 (Textarchiv – Internet Archive).
- Compute!, #067, Dezember 1985; Textarchiv – Internet Archive
- AdventureClassicGaming.com: Wishbringer: The Magick Stone of Dreams. Abgerufen am 12. Dezember 2021.