Windpark Ellern
Der Windpark Ellern ist ein Windpark auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Ellern im Hunsrück, Rheinland-Pfalz. Er befindet sich auf der Anhöhe des Soonwaldkammes. Der geplante Jahresenergieertrag des Windpark liegt bei 120 Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie.[1]
„Windpark Ellern“ | |||
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Lage | |||
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Koordinaten | 49° 58′ 5″ N, 7° 39′ 38″ O | ||
Land | Bundesrepublik Deutschland Rheinland-Pfalz | ||
Daten | |||
Typ | Onshore-Windpark | ||
Primärenergie | Windenergie | ||
Leistung | 46,5 MW (elektrisch) | ||
Betriebsaufnahme | 2012 | ||
Turbine | 5 × Enercon E-126 3 × Enercon E-101 | ||
Eingespeiste Energie pro Jahr | 120 GWh | ||
Website | juwi Windpark Ellern | ||
Stand | 2012 |
Geschichte
Am 2. März 2012 begannen die Rodungen für die 8 Windkraftanlagen, wobei die Kreisverwaltung Simmern zuvor einem Eilantrag zur Rodung der Waldflächen der Firma juwi stattgegeben hatte. Dieser war nötig geworden, da die endgültige Genehmigung für die Anlagen noch nicht vorlag.[2] Die Kreisverwaltung bekräftigte diese Entscheidung durch die Argumentation, dass das Genehmigungsverfahren der Windkraftanlagen zu Gunsten juwis entschieden würde sowie durch den Vorteil einer frühen Rodung, vor allem die im Soonwald lebende Wildkatze bei der Aufzucht ihrer Jungen nicht zu stören.[3]
Am 28. August 2012 wurde an einem der fünf Windkraftanlagen des Typs Enercon E-126 die 150 Tonnen schwere Gondel erfolgreich auf den 135 Meter hohen Turm gesetzt.[4] Mitte Oktober ging die erste fertiggestellte Anlage ans Netz. Anfang Dezember waren die fünf Enercon E-126 betriebsbereit. Es wurde mit dem Bau der weiteren Anlagen begonnen.
Der Windpark Ellern wird wie die benachbarten Windparks Seibersbach und Dörrebach von der Verbund AG betrieben.[5]
Technik
Die im Windpark Ellern aufgestellten Windkraftanlagen vom Typ E-126 haben jeweils eine Nennleistung von 7.580 kW, eine Nabenhöhe von 135 Metern und sind jeweils insgesamt 198,5 Meter hoch. Bei dieser Anlage handelt es sich um den Stand 2013 leistungsfähigsten Windkraftanlagentyp der Welt.[6] Zudem sind 3 Anlagen des Typs E-101 des gleichen Herstellers in Bau, die jeweils eine Nennleistung von 3 MW aufweisen.
Transport
Die Betonfertigteile der Türme werden vom Enercon-Werk in Magdeburg mit dem Schiff nach Trier befördert. Von Trier werden die Teile per LKW über die Bundesstraße 50 durch Argenthal bis zu den Baustellen im Wald transportiert. Die zweigeteilten Rotorblätter, die Gondeln und die Generatoren werden auf direktem Weg vom Anlagenbauer Enercon geliefert.
Kritik an der Standortauswahl
Kritik an der Standortauswahl gibt es vor allem von der Bürgerinitiative Soonwald e.V, dem NABU, dem BUND und der Bürgerinitiative Gegenwind Soonwald e.V. Sie kritisieren vor allem ihrer Ansicht nach mangelnde Naturschutzmaßnahmen. Vor allem die 14 im Soonwald lebenden Fledermausarten sehen sie durch die hochfrequenten Turbulenzen der Windräder gefährdet. Auch die vom Aussterben bedrohte Wildkatze, welche ebenfalls im Soonwald lebt, sei gefährdet. Zudem kritisieren die Verbände den vorzeitigen Rodungsbeginn ohne eine Genehmigung der Anlagen.[2]
Juwi bestreitet die Vorwürfe. Der Windpark vereine Energiewende und Naturschutz, so juwi auf der offiziellen Website des Windparks. Auch würde juwi die gerodeten Flächen der Fichtenmonokultur an anderer Stelle durch Mischwald ersetzen und somit neuen Lebensraum für die Fledermaus schaffen.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Bundesamt für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Zahl der Woche (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) vom 13. Dezember 2012
- Rodung für Windkraft
- T-Online - Umstrittener Windpark im Hunsrück regt Naturschützer auf
- Rhein-Zeitung vom 29. August 2012
- Beschreibung des Windparks von JuWi, abgerufen am 9. Februar 2016.
- http://www.enercon.de/de-de/66.htm
- Neuer Hunsrück-Windpark vereint Energiewende und Naturschutz