Windkraft Simonsfeld

Die Windkraft Simonsfeld AG besitzt u​nd betreibt Windenergie- u​nd Photovoltaikanlagen i​m Weinviertel (Niederösterreich), Bulgarien u​nd Slowakei.
Der Sitz d​er Gesellschaft i​st seit 2014 i​n Ernstbrunn.

Windkraft Simonsfeld
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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1. Jänner 2009
6. Juli 1996 (GmbH & Co KG)
Sitz Ernstbrunn, Österreich
Leitung Martin Steininger, Markus Winter, Alexander Hochauer[1]
Mitarbeiterzahl 71 (2020)
Umsatz 37,06 Mio. € (2020)
Branche Stromerzeugung, Stromhandel, Stromvertrieb, Betriebsführung
Website www.wksimonsfeld.at

Das Unternehmen i​st eine Publikumsgesellschaft u​nd im Streubesitz. 2.162 Aktionäre, d​ie zum überwiegenden Teil a​us Ostösterreich (Niederösterreich 60 %, Wien 15 %, Oberösterreich 11 %) stammen, besitzen Namensaktien, d​ie nicht börsennotiert sind. Das Unternehmen beschäftigt 71 Personen (62 d​avon in Österreich).(Stand 2020)[1]

Stromproduktion

Mit Jahresende 2020 h​atte die Windkraft Simonsfeld 75 Windkraftwerke i​n Österreich, z​wei Windkraftwerke i​n Bulgarien, sowie, n​eben zwei Photovoltaikkraftwerken i​n Österreich, a​uch eines i​n der Slowakei i​n Betrieb. Bei e​iner Gesamtleistung v​on 185,7 MW betrug d​ie Jahresstromproduktion 499 GWh. Die entspricht d​em Jahresverbrauch v​on ~125.000 Haushalten u​nd sparte 216.900 Tonnen CO2.[1]

Windparks in Österreich

Windpark Nennleistung
in MW
Regelarbeit
in Mio. kWh
Anlagen Anlagentyp Rotordurchmesser
in m
Inbetriebnahme Status
Simonsfeld 1,2 2,1 2 V44-600 44 1998 in Betrieb
Steiglberg 2,0 3,3 1 V80-2.0 MW 80 2002 in Betrieb
Rannersdorf-
Ebersdorf
8,0 17,9 4 V90-2.0 MW 90 2005 in Betrieb
Poysdorf-Wilfersdorf I + II 28,0 72,2 14 V90-2.0 MW 90 2005,2007 in Betrieb
Kreuzstetten I-III 26,0 69,3 13 V90-2.0 MW 90 2005–2008 in Betrieb
Steinberg-Prinzendorf II 12,0 32,4 6 V90-2.0 MW 90 2008 in Betrieb
Dürnkrut I 10,3 26,5 5 MM92 92 2012 in Betrieb
Poysdorf-Wilfersdorf III 25,6 70,3 8 3.2M114 114 2013 in Betrieb
G H W Rannersdorf II 19,0 48,0 6 3.2M114 114 2015/16 in Betrieb
Simonsfeld II 9,5 27,5 3 3.2M114 114 2015/16 in Betrieb
Dürnkrut II 12,7 31,1 4 3.2M122 122 2018 in Betrieb
Hipples II 4,0 11,3 2 MM100 100 2018 in Betrieb
Kreuzstetten IV 22,2 61,0 7 3.2M114 114 2018 in Betrieb
Steinberg-Prinzendorf III 40,0 110,0
(Plan)
10 V136-4.2 MW 136 Dez. 2021 (Plan) in Bau
Poysdorf-Wilfersdorf V 16,8 48,0
(Plan)
4 V150-4.2 MW 150 Nov. 2021 (Plan) in Bau
Hipples 4,6 8,5 7 V47-660 47 2000 abgebaut
2018
Steinberg-Prinzendorf I 18,0 42,0 9 V80-2.0 MW 80 2003 abgebaut
2020

Windparks in Bulgarien

Windpark Engpassleistung
in MW
Regelarbeit
in Mio. kWh
Anlagen Anlagentyp Rotordurchmesser
in m
Inbetriebnahme
Neikovo 4,00 10.8 2 V90-2.0 MW 105 2009

Fotovoltaikanlagen

Standort Engpassleistung
in kWp
Regelarbeit
in Mio. kWh
Anzahl
Module
Inbetriebnahme
Poltár 1.200 1,300 5400 2011
Hollabrunn 20 0,021 82 2012
Ernstbrunn 70 0,071 248 2014, 2018

Geschichte

  • 1996: Am 6. Juli gründen 20 Personen die Gesellschaft mit dem Ziel, zwischen Simonsfeld und Naglern zwei Windenergieanlagen zu errichten.
  • 1998: Am 16. Februar produziert das Windkraftrad "Simonsfeld I" die ersten Kilowattstunden Strom, vier Tage später folgt "Simonsfeld II".
    Beginn der Projektierung des Windparks Hipples.
  • 2000: Am 19. Juni geht die letzte von sieben Windkraftanlagen in Hipples ans Netz. Nach Ende der zweiten Eigenkapitalerhöhung sind 294 Personen Eigentümer an den Windenergieanlagen in Simonsfeld und Hipples.
  • 2001: Beteiligung am Windpark Glaubitz in Sachsen. Die Windkraft Simonsfeld erwirbt zwei der insgesamt zwölf Anlagen.
  • 2002: Die Windkraft Simonsfeld schließt sich mit der Projektgemeinschaft „Windpark Steinberg-Prinzendorf“ zusammen, um den Windpark „Steinberg-Prinzendorf“ zu errichten. Planung, Projektierung und Bauvorbereitungen werden abgeschlossen.
  • 2003: Im Jänner startet eine weitere Eigenkapitalerhöhung für die Finanzierung des Windparks Steinberg-Prinzendorf. Der Bau beginnt im April, die offizielle Eröffnung ist im August. Die Windkraft Simonsfeld verfügt nun über drei eigene Windparks und liefert jährlich über 50 Mio. kWh Strom ins Netz. Bis Ende August erhöht sich die Anzahl der Gesellschafter auf 605 Personen.
  • 2004: Der Büroneubau in Simonsfeld wird eröffnet.
  • 2005: Drei neue Windparks werden errichtet: Windpark Kreuzstetten mit 10 WKA, Windpark Poysdorf-Wilfersdorf mit 9 WKA und Windpark Rannersdorf mit 4 WKA. Insgesamt werden 46 MW Leistung neu installiert. Insgesamt betreibt die Windkraft Simonsfeld nun 43 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 71 Megawatt.
  • 2006: Eine weitere Kapitalerhöhung wird abgeschlossen. Das Unternehmen ist damit im Besitz von ca. 850 Gesellschaftern, die zum Großteil (88 %) aus der Region stammen.
  • 2007: Im Oktober werden weitere sieben Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Mit einer Investition von 17,5 Mio. EUR wurden der Windpark Kreuzstetten um zwei, der Windpark Poysdorf-Wilfersdorf um fünf Windenergieanlagen erweitert. Die Windkraft Simonsfeld betreibt damit 50 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 84 Megawatt.
  • 2008: Im Juni verkauft die WKS Holding GmbH die beiden Windkraftanlagen des Typs V 52 in Glaubitz an die WEB BG Deutschland GmbH. Von Juni bis September wird der Windpark Zistersdorf als der erste Windpark Österreichs vollständig rückgebaut und 4 Windkraftanlagen des Typs DeWind 48/600 werden demontiert und in Polen neu installiert. Im November wird im Windpark Kreuzstetten eine Anlage und im Windpark Steinberg-Prinzendorf sechs Anlagen des Typs Vestas V90 mit einem Investitionsvolumen von 17,1 Mio. Euro errichtet. Im Dezember folgt die Gründung einer neuen Projektierungsgesellschaft in Rumänien zur Entwicklung eines Windparks im Banat, im Südwesten des Landes. Die Windkraft Resita s.r.l. befindet sich zu 98,02 % im Eigentum der WKS Holding GmbH.
  • 2009: Die ursprünglich als GmbH & Co. KG gegründete Gesellschaft wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
    Zwei Windkraftanlagen des Typs Vestas V90 2 MW werden im bulgarischen Neykovo in Betrieb genommen.
  • 2010: Erste Kapitalerhöhung der Windkraft Simonsfeld AG
    Mit der Übernahme der Betriebsführung von 40 Windkraftwerken in Österreich wird die Windkraft Simonsfeld AG zum Marktführer bei technischer Betriebsführung in Österreich.
  • 2011: Erwerb einer Photovoltaikanlage im slowakischen Poltár. mit einer Spitzenleistung von 1,2 MWp und einem Regelarbeitsvermögen von 1,3 Mio. kWh.
  • 2012: Installation einer Photovoltaikanlage mit 20 kWp Spitzenleistung und Regelarbeitsvermögen von 20.000 kWh auf dem Stadtsaal von Hollabrunn.
    Ausgabe einer Anleihe mit einem Volumen von 17 Mio. € erworben.
    Die Energieversorgung Niederösterreich übergibt die Betriebsführung für acht Windkraftwerke in Bulgarien an die Windkraft Simonsfeld AG.
  • 2013: Spatenstich für den Bau einer neuen Firmenzentrale in Ernstbrunn.
    Eröffnung des neuen Windparks Poysdorf-Wilfersdorf III mit acht Anlagen des Types Senvion 3.2M114. Zu diesem Zeitpunkt sind sie mit einer Gesamthöhe von knapp 200 m die höchsten Windkraftanlagen in Österreich.
  • 2014: Die neue Firmenzentrale – das erste gewerbliche Plusenergiegebäude in NÖ – wird eröffnet.
  • 2015: Errichtung von drei Anlagen des Typs SENVION 3.2M114 in Simonsfeld
  • 2016: Gewinn des Europäischen Energiesparpreises (European Enterprises Climate Cup (EECC)) und Bewilligung zehn neuer Anlagen für Steinberg bei Prinzendorf
  • 2017: Finanzielle Unterstützung der Klage von GLOBAL 2000 gegen das slowakische Kernkraftwerk Mochovce
  • 2018: Repowering des zweitältesten Windparks in Hipples, Inbetriebnahme der Windparks Dürnkrut II und Kreuzstetten IV. Insgesamt 13 neue Windkraftanlagen mit 39 MW Leistung und einer Jahresproduktion von 103 Mio. kWh.
  • 2018: Verleihung des „Henri Freiwilligenpreis“es durch das Rote Kreuz und den Club Niederösterreich für das humanitäre Engagement in Nicaragua, wo zusammen mit der HTL Braunau Sozialprojekte zur Stromerzeugung mit Sonnenkraft umgesetzt wurden, sowie die Unterstützung für Freiwillige Feuerwehren und andere Vereine.
  • 2020: Baustart für den Windpark Steinberg-Prinzendorf III und Spatenstich für den Windpark Poysdorf-Wilfersdorf IV durch Klimaschutzminsterin Leonore Gewessler (Juli).[1]
  • 2020: Anleihe im Volumen von 15 Mio. € im Oktober aufgelegt (Oktober).[1]
  • 2020: Die Windkraft Simonsfeld wird Klimabündnis-Fördermitglied und unterstützt die Rechte indigener Völker und den Schutz des Regenwaldes im Amazonasgebiet (Dezember)[1]

Einzelnachweise

  1. Geschäftsbericht 2020. 12. Mai 2021, abgerufen am 4. Juni 2021.
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