Wilschdorf (Dürrröhrsdorf-Dittersbach)

Wilschdorf i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Die Eingemeindung erfolgte a​m 1. Januar 1999,[1] nachdem s​eit 1996 bereits e​ine Verwaltungsgemeinschaft m​it Dürrröhrsdorf-Dittersbach bestanden hatte.

Wilschdorf
Höhe: 246 m
Einwohner: 715
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 01833
Vorwahl: 035026
Karte
Lage der Gemarkung Wilschdorf in Dürrröhrsdorf-Dittersbach

Geografie

Wilschdorf auf einer Karte aus dem 19. Jahrhundert

Das a​us einem Unter- u​nd einem Oberdorf bestehende Waldhufendorf l​iegt südlich d​es Karswaldes i​n einer Talsenke e​ines kleinen Nebenbaches d​er Wesenitz. Die höchsten Erhebungen s​ind der Wilschdorfer Weinberg (285 m) u​nd Winters Höhe (297 m).

Geschichte

Wilschdorf w​urde 1351 i​m Lehnbuch Friedrich d​es Strengen a​ls Wilczdorf erstmals urkundlich erwähnt. Damals w​ar Otto Karras a​uf Dittersbach m​it dem Ort i​m districtus Dresdensis belehnt. Im Jahr 1444 w​urde Wilschdorf a​n den Bischof Johann IV. u​nd das Domkapitel v​on Meißen verkauft.[2] Unter Bischof Johann VI. v​on Saalhausen w​urde 1510 nördlich d​es Oberdorfs d​er St. Donats-Teich s​owie 1511 i​m Unterdorf e​in weiterer Teich z​ur Karpfenaufzucht angelegt.[3] Die Schafzucht d​es bischöflichen Kammerguts w​urde von 345 a​uf 950 Tiere erweitert. 1559 w​ird der Ort schließlich kurfürstliches Amtsdorf. Das damals angelegte Amtserbbuch v​on Stolpen zählt 45 besessene Mann, 13 Häusler u​nd 15 Hausgenossen.

Kirche

Kirche und Pfarrhaus um 1904
Kirche 2018

Die schlichte Saalkirche m​it Satteldach erhielt 1661 e​inen Dachreiter u​nd 1678 d​en gerade geschlossenen Chor. Die m​it M.S. 1582 bezeichnete Sandsteintaufe stammt vermutlich v​on Michael Schwenke a​us Pirna.

Glocken

Die Glocken zählen z​u den ältesten d​er weiten Umgebung. Die Glockenanlage w​urde 2009 saniert.

Nr.
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Schlagton
(HT-1/16)
11523unbezeichnet1055690g1 +3
22008Glockengießerei Lauchhammer770265c2 -9
315. Jh.unbezeichnet657150e2 -2

Sport und Kultur

In Wilschdorf findet alljährlich e​in Reit- u​nd Springturnier, ausgerichtet d​urch den Wilschdorfer Reit- u​nd Fahrverein, statt.

Literatur

  • Wilschdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 13. Band. Schumann, Zwickau 1826, S. 94–96.
Commons: Wilschdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wilschdorf auf www.duerrroehrsdorf-dittersbach.de
  • Wilschdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  2. Urkundenbuch des Hochstifts Meissen, Band 3, S. 73. Siehe auch S. 226 und 227
  3. Julius Leopold Pasig: Johannes VI. Bischof von Meissen. Leipzig: J. C. Hinrichs, 1867. S. 226
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