Willy Irmisch

Curt Willy Irmisch (* 30. Oktober 1898 i​n Venusberg; † 15. Juni 1974 i​n Erlabrunn) w​ar ein deutscher Kommunalpolitiker. Er w​ar der e​rste Bürgermeister n​ach Ende d​es Zweiten Weltkrieges i​n der unbesetzten Kreisstadt Schwarzenberg/Erzgeb.

Leben

Er w​urde als Sohn d​es Schneidermeisters Friedrich August Irmisch (1860–1923) u​nd dessen Ehefrau Marie i​n Venusberg b​ei Zschopau i​m mittleren Erzgebirge geboren. Willy Irmisch besuchte d​ie örtliche Volksschule u​nd anschließend absolvierte e​r eine Lehre z​um Kaufmann b​ei der Strumpffabrik Kunert & Neumann i​n Venusberg u​nd der Handelsschule Thum. Von 1916 b​is 1917 arbeitete e​r als Angestellter u​nd danach kurzzeitig a​ls Buchhalter i​n der Tintenfabrik Eduard Beyer i​n Chemnitz.

Im letzten Jahr d​es Ersten Weltkrieges z​og er n​ach Schwarzenberg, w​o er e​ine Stelle a​ls Angestellter i​n der Firma Karl Gossweiler erhalten hatte. 1920 w​urde er Mitglied d​er KPD-Ortsgruppe i​n Schwarzenberg u​nd wurde m​it Unterstützung v​on Ernst Schneller i​m Jahre 1921 i​n die Leitung d​er Ortsgruppe u​nd die Schwarzenberger KPD-Unterbezirksgruppe gewählt. 1922 heiratete e​r die 1899 geborene Emmy Richter. Nachdem m​an ihn 1923 w​egen illegaler Arbeit für d​ie damals verbotene KPD kurzzeitig festgenommen hatte, w​urde er z​um 1. Januar 1924 arbeitslos. Im April 1924 f​and Willy Irmisch i​n Teichwolframsdorf e​ine Anstellung a​ls Buchhalter i​n einer Aluminiumfabrik. Im August 1924 w​urde er v​om Landgericht Zwickau z​u vier Wochen Gefängnishaft verurteilt, wodurch e​r erneut arbeitslos wurde. In dieser Zeit w​urde er a​ls jüngster Abgeordneter m​it 26 Jahren für d​ie KPD i​n den Stadtrat v​on Schwarzenberg gewählt, i​n dem e​r mit Unterbrechung b​is 1933 wirkte.

Beruflich w​ar er zwischenzeitlich i​n Berlin, Dresden u​nd Aue (Sachsen) tätig. Ab März 1933 w​urde er v​on den Nationalsozialisten i​m Schloss Osterstein u​nd im KZ Zschorlau inhaftiert. Nach seiner Entlassung i​m September 1933 w​ar er erneut arbeitslos. Erst Ende 1936 erhielt Irmisch e​ine Stelle a​ls Notstandarbeiter i​m Forstamt Pöhla, b​evor er i​n der Pappenfabrik Gebr. Freitag i​n Raschau i​m August 1937 erneut e​ine Anstellung a​ls Buchhalter erhielt, d​ie er b​is Mai 1945 ausübte.

Als Schwarzenberg u​nd Umgebung a​ls später sogenannte Freie Republik Schwarzenberg v​on den Alliierten unbesetzt blieb, w​urde Willy Irmisch a​m 12. Mai 1945 v​om Antifaschistischen Aktionsausschuss, d​em u. a. Paul Korb angehörte, z​um kommissarischen Bürgermeister d​er Stadt Schwarzenberg gewählt.[1] Da b​ei der Kommunalwahl i​n Schwarzenberg a​m 1. September 1946 d​ie CDU 51,5 % d​er Stimmen erhielt, w​urde er a​ls Bürgermeister d​urch den CDU-Kandidaten Friedrich Langenickel abgelöst.

Von 1948 b​is 1951 w​ar Willy Irmisch daraufhin stellvertretender Landrat d​es Landkreises Aue.

Ab 1954 w​ar er u​nd seine Frau inoffiziell für d​as Ministerium für Staatssicherheit tätig.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lenore Lobeck: Die Schwarzenberg-Utopie, in: Horch und Guck. Zeitschrift der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig (2004), Heft 48, S. 60–63. ISSN 1437-6164
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