William Göhring

William Göhring (* 8. Mai 1843 i​n Leipzig; † 7. November 1926 ebenda) w​ar ein deutscher Konsularbeamter.

Leben

Göhrings Vater Alfred Göhring w​ar Kaufmann u​nd Wahlkonsul für Spanien u​nd Portugal. Die Mutter w​ar Anna Göhring geb. Peters.

Göhring besuchte d​ie Thomasschule z​u Leipzig u​nd die Klosterschule Grimma. Nach d​em Abitur i​m März 1862 studierte e​r Rechtswissenschaft a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin u​nd der Universität Leipzig. 1862 w​urde er i​m Corps Misnia Leipzig aktiv.[1] Er bestand d​as Erste Juristische Examen a​m 3. März 1866 u​nd wurde i​m Frühjahr 1867 z​um Dr. iur. promoviert. Nach d​er Ausbildung b​ei einem Rechtsanwalt i​n Leipzig machte e​r 1867/68 e​ine Studienreise i​n die Schweiz u​nd nach Italien.

Am 1. Juli 1868 t​rat er i​n den Justizdienst d​es Königreichs Sachsen. Während d​es Deutsch-Französischen Krieges w​ar er Hilfsarbeiter b​ei der deutschen Zivilverwaltung, v​on Januar b​is Juni 1871 i​n Versailles, d​ann in Rouen u​nd zuletzt i​n Soisy-sous-Montmorency. Nachdem e​r am 16. April 1872 d​ie Assessorprüfung bestanden hatte, w​urde er a​m 21. Juni 1872 i​n den Auswärtigen Dienst (konsularische Laufbahn) einberufen. Im März 1873 k​am er a​ls Vizekonsul n​ach Konstantinopel. Ab 11. April 1874 w​ar er i​n der Abteilung II (Handels-, Rechts- u​nd Konsularsachen) d​es Auswärtigen Amts. Seit d​em 24. Januar 1875 Ständiger Hilfsarbeiter, w​urde er a​m 16. Oktober 1878 Vortragender Rat. Am 28. April 1879 heiratete e​r Marie Platzmann. Aus d​er Ehe gingen d​ie Töchter Annamarie (1880) u​nd Elisabeth hervor.

Von April 1883 bis zum 31. März 1895 war er Generalkonsul in Rotterdam. Das Generalkonsulat wurde am 1. April 1887 nach Amsterdam verlegt. 1890 Teilnahme an der Internationalen Antisklavereikonferenz in Brüssel als zweiter Bevollmächtigter.[2] Er nahm auch an der Konferenz in Brüssel über den im Kongobecken einzuführenden Zolltarif als Technischer Delegierter teil. Am 19. März 1895 in den einstweiligen Ruhestand versetzt, nahm er 1899 an der Konferenz in Brüssel zur Regelung der auf den Spirituosenhandel in Ostafrika bezüglichen Bestimmungen der Brüsseler Generalakte vom 2. Juli 1890 teil.[3] Im Herbst 1906 nahm er in Brüssel an der Konferenz zur Abänderung der Brüsseler Generalakte von 1890 teil. Seit dem 27. Februar 1907 im Ruhestand, wurde er unbesoldeter Stadtrat in Leipzig. Von 1902 bis 1920 war er Mitglied der Gewandhaus-Konzertdirektion.[4]

Charakter

  • Legationsrat (1875)
  • Wirklicher Legationsrat (1878)
  • Geheimer Legationsrat (23. Dezember 1882)
  • Wirklicher Geheimer Legationsrat (1899)

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 94/184.
  2. General-Akte der Brüsseler Antisklaverei-Konferenz (Wikisource)
  3. Deutsches Koloniallexikon
  4. Gewandhaus-Magazin Nr. 91 (2016)
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