Willi Heinrich
Willi Heinrich (* 9. August 1920 in Heidelberg; † 12. Juli 2005 in Dobel, Landkreis Calw) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Heinrich war von 1934 bis 1939 in einer Lebensmittelfirma angestellt. 1939 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen. Ab 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war er Soldat im Osten. Nach seiner Rückkehr arbeitete er wieder als kaufmännischer Angestellter.[1] Ab 1950 begann Heinrich mit dem Schreiben, zunächst vor allem nachts und in der Freizeit. Nach dem internationalen Erfolg seines Debütromans „Das geduldige Fleisch“ konnte er als freier Schriftsteller arbeiten und leben. Insgesamt überschritten die Heinrich-Bücher nach Schätzungen eine Auflage zwischen 30 und 40 Millionen Exemplaren weltweit. Sein Weltkriegsklassiker wurde sogar in 20 Sprachen übersetzt. Nicht nur den Krieg machte Heinrich zum Thema, er setzte sich in gesellschaftlich noch weniger liberalen Zeiten auch mit eher tabuisierten Themen wie Rassismus, Neonazismus oder auch der Sexualität im Alter auseinander.
In „Das geduldige Fleisch“ verarbeitet er die Zeit an der Ostfront von 1941 bis 1945 und schuf den literarischen Helden und tapferen Krieger Steiner. Als Unteroffizier kämpft dieser nicht nur für die sinnlose Eroberung einer russischen Fabrik, sondern auch gegen die Hierarchien der Wehrmacht. Heinrichs späterer US-Bestseller wurde vor allem gelobt, weil er nach Ansicht der Kritiker den Soldaten ohne Pathos schildert. Unter dem Titel „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ wurde die Verfilmung des Buchs zu einem internationalen Erfolg.
Werke (Auswahl)
- Das geduldige Fleisch, 1955
- Der Goldene Tisch, 1956
- In Stolzer Trauer, (vom Autor bearbeitete Neuausgabe von: Der Goldene Tisch)
- Die Gezeichneten, 1958
- Alte Häuser sterben nicht, 1960
- Vom inneren Leben, 1961
- Drei kamen zurück, 1961 (Titel der Originalausgabe: Der Goldene Tisch)
- Gottes zweite Garnitur, 1962[2]
- Ferien im Jenseits, 1964
- Maiglöckchen oder ähnlich, Roman, 1965
- Mittlere Reife, 1966
- Geometrie einer Ehe, 1967
- Schmetterlinge weinen nicht, 1969
- Jahre wie Tau, 1971
- So long, Archie, 1972
- Liebe und was sonst noch zählt, 1974
- Eine Handvoll Himmel, 1976
- In einem Schloß zu wohnen, EA 1976 (geschrieben 1950–1952)
- Ein Mann ist immer unterwegs, 1978
- Herzbube und Mädchen, 1980
- Allein gegen Palermo, 1981
- Vermögen vorhanden, 1982
- Traumvogel, 1983
- Männer zum Wegwerfen, 1985
- Erzählungen, 1985
- Die Verführung, 1986
- Zeit der Nymphen, 1987
- Der Väter Ruhm, 1988
- Die Reisende der Nacht, 1989
- Eine spanische Affäre, 1990
- Ein Herz für Frauen, 1992
- Puppenspiele, 1993
- Der Gesang der Sirenen, 1994
Weblinks
- Literatur von und über Willi Heinrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Willi Heinrich in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Walther von Hollander: Das kleine Handbuch für Bücherfreunde; Verlag Buch und Wissen; Rheda, 1964 (S. 29).
- Willi Heinrich: Gottes zweite Garnitur. Rütten + Loening Verlag, München 1962, S. 414.