Wilhelm Schwinning

Wilhelm Schwinning (* 20. August 1874 i​n Potsdam; † 1955) w​ar ein deutscher Metallurg u​nd Hochschullehrer a​n der TH Dresden v​on 1919 b​is 1934.

Leben

Er studierte a​n der TH Berlin. Während seines Studiums w​urde er 1893 Mitglied d​er Sängerschaft Erato Dresden.[1] Seine Promotion i​n Physik erfolgte 1898 a​n der Universität Rostock. Dann arbeitete e​r bei Richard Stribeck a​n der Zentralstelle für wissenschaftlich-technische Untersuchungen i​n der physikalisch-metallurgischen Abteilung i​n Neubabelsberg b​ei Berlin. 1909 w​urde er Professor für Waffenkonstruktion u​nd mechanische Technologie a​n der Militärtechnischen Akademie u​nd Mitglied d​er Artillerieprüfungskommission. Nach d​eren Auflösung infolge d​es Versailler Vertrages 1919 w​urde Schwinning a​uf einen ordentlichen Lehrstuhl für Metallurgie u​nd Metallographie d​er TH Dresden berufen. 1933 w​urde er v​om NS-Regime suspendiert u​nd 1934 endgültig a​us unbekannten Gründen entlassen, obgleich e​r im November 1933 d​as Bekenntnis d​er deutschen Professoren z​u Adolf Hitler unterzeichnete. Er g​ing nach Nanking i​n der Republik China, w​o er i​m Rahmen d​er deutschen Waffenhilfe für Tschiang Kai-shek zusammen m​it Carl Cranz e​in Materialprüfungsinstitut für militärische Zwecke eröffnete.

Privates

Schwinning w​ar verheiratet u​nd hatte z​wei Söhne namens Helmut (* 1911) u​nd Karl-Heinz. Er i​st ein Nachkomme d​es Söldners Peter Hagendorf.

Schriften

  • Untersuchungen über Störungen durch thermatische Nachwirkung an Hitzdrahtgalvanometern und Vorschläge zur Beseitigung derselben, Rostock 1898 (= Diss.)
  • Die Funkenphotographie, insbesondere die Mehrfach-Funkenphotographie in ihrer Verwendbarkeit zur Darstellung der Geschosswirkung im menschlichen Körper: nach von der Medizinabteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums im Verein mit der Centralstelle für wissenschaftlich technische Untersuchungen in Neu-Babelsberg bei dieser vorgenommenen Versuchen / bearb. von F. Kranzfelder und Wilhelm Schwinning, Berlin 1903
  • Landkrieg – III. Geschütze nebst Munition, b. Die technische Ausführung – Neukonstruktionen von Geschützen und Munition, in: Schwarte, Max (Hg.): Die Technik im Weltkriege, Berlin 1920, S. 72–81
  • Konstruktion und Werkstoff der Geschützrohre und Gewehrläufe, Berlin 1934
  • Die Entwicklung der Werkstofforschung im 20. Jahrhundert, Technikgeschichte, Bd. 28, edition sigma, Berlin 1939

Literatur

  • Helmut Maier: Forschung als Waffe. Rüstungsforschung in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung 1900–1945/48. Wallstein, Göttingen 2007 (bes. S. 113f) (= Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus, hrsg. von Reinhard Rürup und Wolfgang Schieder im Auftrag der Präsidentenkommission der Max-Planck-Gesellschaft, Bd. 16)

Einzelnachweise

  1. Paul Meißner (Hrsg.): Alt-Herren-Verzeichnis der Deutschen Sängerschaft. Leipzig 1934, S. 124.
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