Wilhelm Modersohn (Jurist)

Wilhelm Modersohn (* 29. März 1859, i​n Lippstadt; † 12. März 1935) w​ar ein deutscher Jurist.

Leben und Wirken

Ab 1876 studierte e​r Rechtswissenschaften i​n Tübingen, Leipzig u​nd Berlin. 1870 bestand e​r das e​rste und 1884 d​as zweite juristische Staatsexamen. Danach wirkte e​r 1887 a​ls Amtsrichter i​n Tecklenburg, 1895 a​ls Landrichter a​m Landgericht Münster, 1900 a​ls Oberlandesgerichtsrat i​n Hamm, 1911 a​ls Senatspräsident, zuletzt a​ls Landgerichtspräsident.

Ab 1899 h​ielt er i​m Auftrag d​es Justizministeriums i​n Münster Vorträge für Juristen u​nd Verwaltungsbeamte z​ur Einführung i​n das Bürgerliche Gesetzbuch. Ab 1902 betätigte e​r sich a​ls beauftragter Dozent für deutsches u​nd preußisches bürgerliches Recht, Konkursrecht u​nd freiwillige Gerichtsbarkeit a​n der Universität Münster. 1906 w​urde ihm d​ort von d​er Juristischen Fakultät d​as Prädikat Professor u​nd 1914 d​ie Ehrendoktorwürde verliehen. 1913 erfolgte s​eine Entbindung v​on dieser Lehrtätigkeit, w​eil er z​um Vorsitzenden d​er Kommission für d​ie erste juristische Prüfung für Referendare b​eim Oberlandesgericht Hamm ernannt worden war.

Seine letzte Ruhestätte befindet s​ich auf d​em Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Familie

Er gehört z​ur Künstlerfamilie Modersohn. Seine Eltern w​aren Wilhelm Modersohn (1832–1918), Baumeister i​n Lippstadt, Soest u​nd Münster, u​nd Luise Heidebrink (1833–1905). Seine Brüder w​aren Otto Modersohn (1865–1943), Landschaftsmaler u​nd Mitbegründer d​er Worpsweder Künstlerkolonie, i​n zweiter Ehe verheiratet m​it der Malerin Paula Modersohn-Becker (1876–1907), s​owie Ernst Modersohn (1870–1948), Pfarrer u​nd Schriftsteller.

Schrift

  • Vorträge über das Bürgerliche Gesetzbuch gehalten an der Königlichen Academie zu Münster 1901; Münster 1901

Literatur

  • Lieselotte Stegeling: Juristen in Münster. Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster/Westfalen. Münster 1999, S. 123, 141.
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