Wilhelm Martens (Architekt)
Wilhelm Jacob Johann Martens (* 4. März 1842 in Segeberg; † 22. Januar 1910 in Grunewald[1]) war ein deutscher Architekt, der als Spezialist für Bankgebäude galt.
Leben
Martens, Sohn des Seminarlehrers Johann Martens, studierte bei Martin Gropius und heiratete 1876 dessen Tochter Bertha Antonie.[2] Diese heiratete nach Martens’ Tod den Juristen Heinrich Delbrück, der in erster Ehe mit ihrer Schwester Elisabeth Caroline verheiratet war.
Bauten und Entwürfe
- 1885–1886: Bankgebäude für die Bayerische Vereinsbank in München, Kardinal-Faulhaber-Straße 14 / Maffeistraße (unter Denkmalschutz)
- 1889-1891: Erweiterungsbau der Zentrale der Deutschen Bank in Berlin, Mauerstr. 30-31.[3]
- 1889–1891: Deutsche Bank am Domshof für die Zweigniederlassung der Deutschen Bank in Bremen[4]
- 1891–1892: Villa für den Fabrikanten Paul Herz in der Colonie Alsen in Berlin-Wannsee, Am Großen Wannsee 52/54 (unter Denkmalschutz)[5]
- 1892–1893: eigenes Wohnhaus mit Architekturbüro in Berlin-Charlottenburg, Fasanenstraße 26 (verändert erhalten, unter Denkmalschutz). In den 1920er Jahren bewohnte der spätere Papst Pius XII. den oberen Teil der zweigeschossigen Wohnung von Wilhelm Martens; im inzwischen abgetrennten unteren Teil befand sich in den 2000er Jahren die Berliner Repräsentanz des Suhrkamp Verlages.[6]
- 1892–1893: Mehrfamilienwohnhaus der Tresorfabrik S. J. Arnheim[7] in Berlin, Badstraße 40/41 (unter Denkmalschutz)[8][9]
- 1896–1897: Bankgebäude für die Hypothekenbank in Hamburg, Hohe Bleichen 18, Hamburg-Neustadt[10] (Das Gebäude existiert nicht mehr.)
- 1898: Schlesischer Bankverein, Breslau[11]
- 1901[12] : Bankgebäude für die 1871 gegründete Berliner Bank in Berlin, Behrenstraße 46 / Charlottenstraße 47 / Rosmarinstraße 10 (verändert erhalten, unter Denkmalschutz, heute Sitz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes)
- 1905Bergisch-Märkische Bank AG in Düsseldorf, Königsallee 45 / Benrather Straße (seit 1983 unter Denkmalschutz) : Bankgebäude für die Zweigniederlassung der
- 1906Sparkasse in Bremen, Am Brill 1 / Bürgermeister-Smidt-Straße[4] : Bankgebäude der
- 1908Erweiterungsbau des Bankgebäudes der Essener Credit-Anstalt in Essen, Lindenallee (Fassade erhalten und unter Denkmalschutz) :
- 1908–1910: Bankgebäude der Depositenkasse der Deutsche Bank AG in Berlin-Mitte, Französische Straße, mit Verbindungsbrücke zum benachbarten Verwaltungsgebäude (unter Denkmalschutz)[13]
Mitarbeiter
Bis 1896 arbeitete der Architekt Alfred Grenander als Angestellter im Architekturbüro von Wilhelm Martens.[14]
Literatur
- Martens, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 150–151.
- Uwe Kieling: Baumeister und Bauten. Von der Gotik bis zum Historismus. Berlin / Leipzig 1987, S. 109, S. 112.
- Heinz Sarkowski, Heinz Götze: Der Springer-Verlag. Stationen seiner Geschichte. Band 1. Springer, Berlin 1992, ISBN 3-540-55221-9, S. 136 (books.google.de „Das Springer-Signet in seiner ersten Fassung von 1881 […] Ausgeführt hatte es der Architekt Wilhelm Martens, ein Freund der Familie Springer, der auch die oben erwähnten Umbauten des Verlagshauses am Monbijouplatz geleitet hatte“).
Einzelnachweise
- Sterberegister StA Grunewald, Nr. 2/1910.
- Heiratsregister StA Berlin III, Nr. 183/1876.
- Deutsche Bauzeitung, 1892, H. 67, S. 402-403.
- vgl. Liste bedeutender Bremer Bauwerke
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Notizen zur Geschichte der Tresorfabrik S. J. Arnheim auf www.antiktresore.de (Memento des Originals vom 7. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , zuletzt abgerufen am 22. Januar 2011.
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Fotoserie zum Mehrfamilienwohnhaus der Tresorfabrik Arnheim auf www.kudaba.de, abgerufen am 16. November 2012.
- Das Geschäftshaus der Hypothekenbank in Hamburg zu Hamburg. In: Deutsche Bauzeitung. Jg. 34, 1900, Nr. 20, urn:nbn:de:kobv:co1-opus-20823, S. 121–123.
- Krystyna Kirschke: Fasady wrocławskich obiektów komercyjnych z lat 1890-1930: struktura, kolorystyka, dekoracja. Wrocław: Oficyna Wydawnicza Politechniki Wrocławskiej, 2005. ISBN 83-7085-918-6.
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Heiko Schützler: Ein meisterlicher Modernist. Der Architekt Alfred Grenander (1863–1931). In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 7, 2001, ISSN 0944-5560, S. 103 (luise-berlin.de).
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