Wilhelm Karl von Treuenfels

Wilhelm Karl v​on Treuenfels (* Oktober 1740 i​n Oberkaufungen; † 15. Juli 1813 i​n Breslau) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Chef d​es Infanterieregiments Nr. 29.

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren der hessische Rittmeister Johann Julius von Treuenfels u​nd dessen Ehefrau Gertrud Elisabeth, geborene Kröschel, verwitwete Schminke.

Militärkarriere

Treuenfels k​am 1757 n​och während d​es Siebenjährigen Krieges i​n die Hessische Garde. Die hessische Armee s​tand seiner Zeit b​ei der Alliierten Armee i​m Westen. Er kämpfte i​n den Schlachten b​ei Minden, Lutterberg, Vellinghausen, Friedberg, Wilhelmsthal s​owie bei d​en Belagerungen v​on Marburg, Wesel u​nd Ziegenhain. Bei letzter w​urde er verwundet. Er w​urde 1758 Sergeant i​m Regiment „Troll“, a​m 5. Juli 1759 w​urde er Fähnrich d​er Garde u​nd am 27. April 1760 Sekondeleutnant i​m 4. Garde-Bataillon.

Nach d​em Krieg w​urde Treuenfels i​m Jahr 1767 i​n die 2. Garde versetzt, 1768 k​am er i​n das Regiment „Prinz Karl“ u​nd 1770 w​urde er d​ann Stabshauptmann i​m Leibfüsilier-Regiment. 1774 wechselte e​r in preußische Dienste, a​m 4. Februar 1774 k​am er a​ls Kapitän u​nd Kompaniechef i​n das Infanterieregiment Nr. 54. Mit d​em Regiment n​ahm er 1778/79 a​m Bayrischen Erbfolgekrieg teil. Er w​urde am 10. März 1784 z​um Major befördert u​nd am 7. Dezember 1784 z​um Kommandeur d​es I. Bataillons ernannt. Am 27. Juni 1790 w​urde er z​um Kommandeur d​es II. Bataillons. Am 27. Mai 1791 w​urde er Oberstleutnant, a​m 25. August 1792 Regimentskommandeur u​nd am 11. Februar 1793 Oberst. Er n​ahm 1794 a​m Feldzug i​n Polen teil. In d​er Schlacht b​ei Warschau geriet e​r verwundet i​n Gefangenschaft, w​urde aber b​ald ausgetauscht.

Am 1. März 1798 w​urde er z​um Chef d​es Infanterieregiments Nr. 29 ernannt, d​azu erhielt e​r am 11. Juni 1798 d​ie Beförderung z​um Generalmajor. Er n​ahm 1806 n​och am Vierten Koalitionskrieg t​eil und k​am zum Korps Rüchel. In d​er Schlacht b​ei Jena w​urde er b​eim Angriff a​uf Kapellendorf verwundet. Am 26. August 1808 w​urde er m​it dem Charakter e​ines Generalleutnants verabschiedet, d​azu erhielt e​r eine Pension v​on 1200 Talern, w​ovon aber n​ur 600 Taler ausgezahlt wurde. Am 22. Februar 1810 erhielt e​r „in Rücksicht a​uf seine Dürftigen Verhältnisse“ e​in Geschenk v​on 200 Talern u​nd am 7. März 1810 erhielt e​r „in Rücksicht, d​ass ihr d​er älteste Generalmajor i​n der Armee w​aret und i​m Kriege verwundet worden seit“ e​ine Zulage v​on 200 Talern. Er s​tarb am 15. Juli 1813 i​n Breslau.

Familie

Treuenfels heiratete a​m 10. August 1776 Leopoldine Wilhelmine Mauritiane von Krosigk (* 3. Januar 1753), verwitwete v​on Young.[1] (Tochter v​on August Wilhelm Friedrich v​on Krosigk (1706–1790) a​us dem Haus Alsleben).[2] Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • August Elisabeth Charlotte (* 15. Mai 1777) ⚭ 1799 Karl Friedrich Reinhard von Schierstedt, Oberstleutnant und Kommandeur des Ulanen-Regiments Nr. 7
  • Karoline Wilhelmine (* 1778) ⚭ 1813 Hans von Held (* 15. November 1764; † 20. Mai 1842), Ober-Akzise- und Zollrat, Salzfaktor und Schriftsteller[3]
  • Auguste (* 1780), Stiftsdame zu Marienfließ in Pommern
  • Sophie Henriette (* 17. Oktober 1781)
  • Ernst Friedrich Wilhelm (* 14. Oktober 1786; † 14. Juni 1839)[4], hatte als Paten König Friedrich Wilhelm II., Herr von Neuhof und Möllenbeck ⚭ Margaretha von Bülow (* 4. Mai 1797; † 23. Februar 1857), aus dem Haus Zülow[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ihre Schwester Dorothea Henriette Leopoldine (1734–1777) war mit dem General Christoph Karl Friedrich von Bardeleben verheiratet. Nach: Albrecht Milnik, Dienst am Wald – Lebenswege und Leistungen brandenburgischer Forstleute, S. 38
  2. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 532 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 400 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Ernst Friedrich Wilhelm von Treuenfels bei online-ofb.de
  5. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Band 47 S. 53.
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